Jever in alten und neuen Bildern - Wilhelmshavener Zeitung
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Seite 4 · <strong>Wilhelmshavener</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
E<strong>in</strong>e BurgfürdenHäuptl<strong>in</strong>g<br />
Fräule<strong>in</strong> Maria baute<br />
die Burg zu ihrem repräsentativenHerrschaftssitz<br />
aus. Nach ihr regierten<br />
im <strong>Jever</strong>land<br />
nur „ferne Fürsten“ .<br />
VON HARTMUT SIEFKEN<br />
JEVER – Das Schloss ist das<br />
Wahrzeichen von <strong>Jever</strong>. Se<strong>in</strong><br />
Zwiebelturm überragt<br />
die Stadt <strong>und</strong><br />
ist weith<strong>in</strong> sichtbar.<br />
Heute e<strong>in</strong>es<br />
der am besten frequentiertenHeimatmuseen<br />
<strong>in</strong><br />
Niedersachsen,<br />
war es zu Beg<strong>in</strong>n<br />
Häuptl<strong>in</strong>gsburg,<br />
später Wohn- <strong>und</strong><br />
Regierungssitz<br />
des Fräule<strong>in</strong><br />
Maria, dann Sitz<br />
des Drosten, der das <strong>Jever</strong>land<br />
im Auftrag „ferner Fürsten“ verwaltete.<br />
Es ist der gemauerte<br />
Herrschaftsanspruch <strong>und</strong><br />
sche<strong>in</strong>t irgendwie e<strong>in</strong> bisschen<br />
zu groß für das kle<strong>in</strong>e Ländchen,<br />
über das von hier aus regiert<br />
wurde. Doch die <strong>Jever</strong>länder<br />
waren seit jeher streitbar<br />
um ihre Unabhängigkeit bemüht,<br />
sowohl militärisch vornehmlich<br />
gegen die Ostfriesen,<br />
als auch politisch <strong>und</strong> <strong>in</strong> repräsentativer<br />
H<strong>in</strong>sicht.<br />
Doch warum brauchten die<br />
<strong>Jever</strong>aner überhaupt Burg <strong>und</strong><br />
Schloss <strong>und</strong> wie kam es zu dieser<br />
Herrschaft <strong>Jever</strong>? Schauen<br />
wir e<strong>in</strong>mal kurz ziemlich weit zurück<br />
<strong>in</strong>s Mittelalter:<br />
Die Wiederbesiedlung des<br />
Küstenraumes nach der Völkerwanderungszeit<br />
setzte im 7.<br />
<strong>und</strong> 8. Jahrh<strong>und</strong>ert e<strong>in</strong>. Dass<br />
aber auch schon tausende Jahre<br />
vorher hier Menschen gewohnt<br />
hatten, beweisen archäo-<br />
„Gestern <strong>und</strong> Heute – <strong>Jever</strong> <strong>in</strong> <strong>alten</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>neuen</strong> <strong>Bildern</strong>“, – Sonderbeilage<br />
der „<strong>Wilhelmshavener</strong> <strong>Zeitung</strong>“.<br />
Redaktion: Hartmut Siefken.<br />
Anzeigen: Thomas Schipper. Verlag<br />
<strong>und</strong> Druck: Brune-Mettcker-Druck<strong>und</strong><br />
Verlagsgesellschaft mbH, Parkstraße<br />
8, 26382 Wilhelmshaven,<br />
Postfach 1265, 26352 Wilhelmshaven.<br />
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geschützt. Ohne<br />
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Verlag dürfen diese <strong>Zeitung</strong> oder<br />
Gester n<br />
<strong>und</strong>Heute<br />
Das Schloss zu <strong>Jever</strong> – e<strong>in</strong> durch Jahrzehnte unverrückbares<br />
Bild..Mitse<strong>in</strong>emvone<strong>in</strong>erbarockenZwiebelkuppelgekrönten<br />
WehrturmistesWahrzeichenderStadt. FOTO: WZ-BILDDIENST<br />
logische F<strong>und</strong>e aus der Ste<strong>in</strong>-,<br />
Bronze- <strong>und</strong> Eisenzeit. 1850<br />
stießen Arbeiter, die die Pr<strong>in</strong>zengraft<br />
schlöteten, auf Klum-<br />
alle <strong>in</strong> ihr enth<strong>alten</strong>en Beiträge <strong>und</strong><br />
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ebenso für die Aufnahme <strong>in</strong> elektronische<br />
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präsentiert von der:<br />
pen römischer Silbermünzen<br />
mit Bildnissen der Kaiser Trajan<br />
<strong>und</strong> Hadrian (1. u. 2. Jhdt. n.<br />
Chr.).<br />
Zu jener Zeit wie auch später<br />
trieben die Menschen <strong>in</strong> dieser<br />
Gegend regen Handel. Über<br />
Nordsee, Ems <strong>und</strong> Weser <strong>und</strong><br />
die <strong>alten</strong> Heerwege waren sie<br />
offensichtlich recht gut mit den<br />
anderen Nord- <strong>und</strong> Ostseeanra<strong>in</strong>ern<br />
vernetzt.<br />
Im 10. Jahrh<strong>und</strong>ert gab es <strong>in</strong><br />
<strong>Jever</strong> e<strong>in</strong>e Münzstätte. Zu jener<br />
Zeit gehörte <strong>Jever</strong> zum Herrschaftsgebiet<br />
der Billunger,<br />
die ihren Stammsitz <strong>in</strong> Lüneburg<br />
hatten. Die Oldenburger<br />
Grafen wurden ihre Rechtsnachfolger,<br />
doch ist es diesen<br />
nicht gelungen, ihre Ansprüche<br />
23. Februar 2013<br />
Die geschnitzte Kassettendecke<br />
im Audienzsaal des<br />
Schlosses. FOTOS: SCHLOSSMUSEUM<br />
im <strong>Jever</strong>land durchzusetzen. An<br />
der Küste herrschte die „friesische<br />
Freiheit“, die Friesen<br />
schon seit karol<strong>in</strong>gischer Zeit<br />
gewährt war: Die Menschen <strong>in</strong><br />
den „sieben Seelanden“ von<br />
der Lauwers bis an die Weser,<br />
die hier auf eigener Scholle lebten,<br />
wählten jährlich ihre Richter,<br />
die Redjeven. Es war e<strong>in</strong>e<br />
Art Gefolgschaftssystem, <strong>in</strong><br />
dem die mächtigeren<br />
Fortsetzung auf Seite 5