Kapitel 2
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Außerdem gilt folgende Abschätzung für ein u ∈ H 1 0 (Ω) ∩ H2 (Ω):<br />
ux L 2 ≤ u L 2uxx L 2 ≤ 1<br />
2 (u L 2 + uxx L 2)<br />
(die erste Ungleichung folgt für glattes u ∈ C∞ 0 (Ω) sofort mittels partieller Integration,<br />
für allgemeines u ∈ H1 0 (Ω) ∩ H2 (Ω) durch Approximation).<br />
Aus den Einbettungssätzen folgt zunächst einmal, dass mit u ∈ H1 0 (Ω) ∩ H2 (Ω) ⊂<br />
C1 (Ω) auch up ∈ C1 (Ω) und up (0) = up (π) = 0, und somit up ∈ H1 0 (Ω). Desweiteren<br />
ist (u p )xx = p(p − 1)u p−2 (ux) 2 + pu p−1 uxx (für glatte Funktionen u ist das trivial;<br />
für u ∈ H 2 (Ω) folgt dies wie üblich durch Approximation, vgl. VL DGL 2). Da<br />
uxx ∈ L 2 (Ω), ux, u p−2 und u p−1 ∈ L ∞ (Ω), folgt sofort, dass auch (u p )xx ∈ L 2 (Ω),<br />
d.h. aber u p ∈ H 2 (Ω). Somit ist gezeigt, dass F wohldefiniert ist.<br />
Der Nachweis der lokalen Lipschitz-Stetigkeit ist Inhalt einer Übungsaufgabe.<br />
Bemerkung: Anstelle der speziellen Nichtlinearität f(u) = −u + u p (mit p ∈ N,<br />
p ≥ 2) kann man ganz analog eine beliebige Nichtlinearität f ∈ C 3 (R) mit f(0) = 0<br />
behandeln.<br />
Ein analoges Resultat ist im mehrdimensionalen Fall (für Gebiete Ω ⊂ R N ) nur<br />
für die Raumdimensionen N = 2, 3 zu erzielen (die Wohldefiniertheit und lokale<br />
Lipschitz-Stetigkeit von F zeigt man in diesem Fall mit Hilfe der dann noch gültigen<br />
Sobolev’schen Einbettungssätze (siehe etwa H. Brézis, Analyse fonctionnelle)<br />
H 2 (Ω) ↩→ C(Ω) sowie H 1 (Ω) ↩→ L 6 (Ω).<br />
Eine andere Art von Regularisierungseffekt ist zu beobachten, wenn der Operator A<br />
Erzeuger einer analytischen Halbgruppe ist:<br />
Satz 2.6<br />
Es sei A der Generator einer beschränkten analytischen Halbgruppe (S(t))t≥0 auf<br />
dem Banachraum X, F : X → X sei eine lokal Lipschitz-stetige Abbildung, u0 ∈ X.<br />
Wenn u ∈ C([0, T ]; X) eine milde Lösung des semilinearen Cauchyproblems (sACP),<br />
dann gilt schon u ∈ C 1 (]0, T ]; X) ∩ C(]0, T ]; D(A)).<br />
Beweis:<br />
Sei u ∈ C([0, T ]; X) eine milde Lösung von (sACP), d.h.<br />
t<br />
u(t) = S(t)u0 + S(t − s)F (u(s)) ds,<br />
∀ 0 ≤ t ≤ T.<br />
0 <br />
=:v(t)<br />
<br />
Da (S(t))t≥0 eine beschränkte analytische Halbgruppe, ist die Funktion S(·)u0 ∈<br />
C(]0, T ]; D(A)) ∩ C 1 (]0, T ]; X) (ja sogar ∈ C ∞ (]0, T ]; X)).<br />
Wir werden zeigen, dass<br />
v(t) ∈ D(A) ∀ 0 < t ≤ T,<br />
und die Funktion<br />
t ∈]0, T ] ↦→ Av(t) ∈ X stetig ist.<br />
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