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Kapitel 2

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gilt. Diese ist offensichtlich äquivalent zu<br />

T (u0) − t <<br />

1<br />

. (2.3)<br />

2(L(F (0)X + 2u(t)X) + 1)<br />

Definieren wir M := u(t)X, so ist die Größe auf der rechten Seite der obigen<br />

Ungleichung gerade die im Beweis des vorhergehenden lokalen Existenzsatzes garantierte<br />

lokale Mindest-Existenzzeit“ TM der milden Lösung v des semilinearen<br />

”<br />

Cauchy-Problems<br />

<br />

dv<br />

dt = Av + F (v), t > 0<br />

,<br />

v(0) = u(t)<br />

und (2.3) ist äquivalent zur Ungleichung<br />

T (u0) < t + TM.<br />

Wir werden nun zeigen, dass die milde Lösung u ∈ C([0, t]; X) von (sACP) mit<br />

Anfangswert u0 durch die milde Lösung v ∈ C([0, TM]; X) des obigen (sACP)s zum<br />

Anfangswert u(t) zu einer milden Lösung auf dem Intervall [0, t + TM] fortgesetzt<br />

werden kann. Da T (u0) < t + TM, folgt dann der Widerspruch.<br />

Wir definieren dazu w : [0, t + TM] → X durch<br />

<br />

u(s) , s ∈ [0, t]<br />

w(s) :=<br />

v(s − t) , s ∈ [t, t + TM].<br />

Da v(0) = u(t), und u, v als milde Lösungen stetige Funktionen sind, ist w offensichtlich<br />

wohl-definiert und stetig. Da w = u auf [0, t], ist w zudem milde Lösung<br />

von (sACP) zum Anfangswert u0 auf [0, t]. Für s ∈ [t, t + TM] gilt<br />

w(s) = v(s − t)<br />

s−t<br />

= S(s − t)u(t) + S(s − t − σ)F (v(σ)) dσ (da v milde Lösung von (*))<br />

<br />

0<br />

t<br />

<br />

= S(s − t) S(t)u0 + S(t − σ)F (u(σ)) dσ<br />

s<br />

0<br />

+ S(s − ˜σ)F (v(˜σ − t)) d˜σ (Variablentransformation ˜σ = σ + t)<br />

t<br />

t<br />

s<br />

= S(s)u0 + S(s − σ)F (u(σ)) dσ + S(s − σ)F (v(σ − t)) dσ<br />

0 s<br />

t<br />

= S(s)u0 + S(s − σ)w(σ) dσ (nach Definition von w),<br />

0<br />

und somit erfüllt w auch auf [t, t + TM] die erforderliche Integralgleichung, d.h. w<br />

ist milde Lösung von (sACP) zum Anfangswert u0 auf [0, t + TM]. ✷<br />

Bemerkung: Das in (2.2) beschriebene Verhalten der Lösung bezeichnet man als<br />

” Explosion“ ( blow-up“ ). Da eine milde Lösung u entweder global existiert oder<br />

”<br />

aber in endlicher Zeit explodiert, ist es möglich, die globale Existenz einer milden<br />

Lösung zu zeigen, indem man versucht a priori-Abschätzungen für die Norm u(t)X<br />

auf [0, T (u0)[ herzuleiten. Ist die milde Lösung sogar klassische Lösung, können geeignete<br />

Abschätzungen oft leicht durch eine geschickte Wahl von Testfunktionen in<br />

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