Download PDF-Dokument - Kernprozesstechnik
Download PDF-Dokument - Kernprozesstechnik
Download PDF-Dokument - Kernprozesstechnik
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
4.3.2 Pfad mit Direkter Endlagerung<br />
Stromgestehungskosten k<br />
Im Jahr 2000 wurde mit folgenden Kosten gerechnet:<br />
Zwischen- und Endlagerbehälter, diverse Transporte und Zwischenlagerung<br />
zusammen rund<br />
580 €/kg U<br />
Konditionierung zum Zwecke der Endlagerung<br />
520 €/kg U<br />
Endlagerung selbst<br />
660 €/kg U<br />
Summe<br />
1 760 €/kg U<br />
Hinsichtlich des möglichen Zinsgewinnes gilt das zuvor Gesagte. Wieder auf<br />
405 600 kWh/kg U bezogen, kostet die direkte Endlagerung über 0,4 cent/kWh, also<br />
auch hier mehr als das „vordere Ende“.<br />
Im Jahr 2000 wurden noch etwas mehr als die Hälfte der Brennelemente<br />
aufgearbeitet, weniger als die Hälfte für die Direkte Endlagerung zwischengelagert.<br />
Für die gemittelten Entsorgungskosten wurden daher 0,6 cent/kWh angegeben. Mit<br />
den Kosten für das „vordere Ende“ ergeben sich insgesamt arbeitsabhängige<br />
Brennstoffkosten von<br />
0,3 cent/kWh + 0,6 cent/kWh = 0,9 cent/kWh.<br />
Diskussion<br />
Es sei vermerkt, dass für das „vordere Ende“ bereits eine ausgereifte, dem<br />
Wettbewerb ausgesetzte Praxis existiert. Für das „hintere Ende“, die Entsorgung, fehlt<br />
es z.T. am Wettbewerb, z.T. an Praxis, z.T. an beidem. Die oben angegebenen<br />
Kosten sind sehr vorsichtig gerechnet, die Annahme weiterer Kostensteigerungen (in<br />
Höhe der Zinsgewinne) ist vermutlich falsch. Eher ist, wie die Erfahrung mit dem<br />
„vorderen Ende“ zeigt, mit fallenden Kosten zu rechnen.<br />
Die Kosten für das „vordere Ende“ haben sich in den letzten 20 Jahren mehr als<br />
halbiert. Berücksichtigt man die Geldentwertung, ist der Rückgang sogar noch<br />
deutlicher.<br />
Dazu hat die Steigerung des Abbrandes von damals typischerweise 33 MWd/kg U auf<br />
rund 50 MWd/kg U zu Anfang des neuen Jahrtausends wesentlich beigetragen. Dafür<br />
musste die Anreicherung, der Natururaneinsatz und auch der Fertigungsaufwand<br />
erhöht werden, wenn auch in einem größeren Verhältnis als 50/33.<br />
Weitere Kostensenkungen ergaben sich bei allen vorgelagerten Prozessen;<br />
besonders auffällig war der technische Fortschritt bei der Anreicherung.<br />
Die Entsorgungskosten sind in erster Näherung umgekehrt proportional zum Abbrand.<br />
Auch sie sind also, trotz aller kaufmännischen Vorsicht, deutlich gefallen. Der<br />
Übergang vom Pfad mit Wiederaufbereitung zum Pfad mit Direkter Endlagerung trägt<br />
52