150 Jahre Bergbau in Bottrop - RAG Deutsche Steinkohle

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1944
Im Laufe des Krieges wird von immer stärkeren Luftangriffen auf
Industrieanlagen auch Prosper betroffen. Am 30. November 1944 zerstört ein
heftiger Luftangriff große Teile der Zentralkokerei und stoppt die Förderung
im Schacht 2. In den folgenden Monaten kommen weitere Schäden hinzu, bis
Ende März 1945 die Produktion endgültig zusammenbricht. Aber der
Stillstand dauert nicht lange: Bereits am 7. April 1945, und damit noch einen
Monat vor der Kapitulation Deutschlands, nimmt Prosper auf Befehl der briti-
schen Besatzungstruppen die Arbeit erneut auf. Dabei wird die am wenigsten
zerstörte Anlage Prosper III zuerst in Betrieb genommen.
Nach Kriegsende ist vor allem Energie ein dringend benötigtes Gut für den
Wiederaufbau der Wirtschaft in Deutschland und Europa – und ganz beson-
ders im heftig zerstörten Ruhrgebiet. Die Alliierten drängen daher auf eine
möglichst schnelle Wiederaufnahme der vollen Kohlenförderleistung. Doch
so kurz nach dem Krieg sind kaum Arbeitskräfte auf den Zechen verfügbar,
und so werden als besonderer Bewerbungsanreiz „Privilegien“ geschaffen –
der Begriff ist jedoch relativ, denn in dieser Zeit verstehen die Menschen da-
runter existenziell notwendige Dinge: Vor der Schicht erhält der Bergmann
belegte Brote, nach der Schicht eine Suppe. Außerdem werden zusätzliche
Bezugsscheine – die so genannten „Bergmannspunkte“ – für rationierte
Waren wie Kleidung, Schuhe, Haushaltsgeräte und die besonders begehrten
Care-Pakete der Amerikaner ausgegeben. Ein weiterer Vorteil für Bergleute ist
das Kohlendeputat: Ihnen steht eine festgelegte Menge des wertvollen
Auch Prosper II wird durch
Bomben nahezu völlig zerstört.