150 Jahre Bergbau in Bottrop - RAG Deutsche Steinkohle

Bottrop waren, als junges Ehepaar zunächst in zwei Zimmern im Haus der
Schwiegereltern. Auf einem Zwei-Platten-Elektrokocher bereitete Adelheid
jeden Tag die Mahlzeiten: „Gemüseeintopf, Fleisch, Vorsuppe – und einmal in
der Woche gab es Fisch“, schildert sie die typische Lebenswelt so vieler
Bergmannsfrauen der damaligen Zeit. Später erleichterten die ersten
Waschmaschinen die körperliche Hausarbeit, doch der Alltag der Frauen war
weiterhin geprägt von Disziplin und Verzicht – denn die Arbeit der Bergleute
sicherte nicht nur das Einkommen der Familie, sondern bestimmte nach wie
vor deren Lebensrhythmus. „Angst war auch dabei“, blickt Adelheid Kobus auf
die frühen Jahre zurück, „da war die Arbeit unter Tage doch noch anders, als
sie es heute ist. Gott sei Dank hat es schwere Unfälle nie gegeben“, so die
Bottroperin, deren Leben exemplarisch ist für viele Frauen ihrer Generation.
Als starke Partnerinnen haben sie die Arbeit ihrer Männer mit getragen, als
Mittelpunkt der Familie die Kinder umsorgt und den Haushalt in Schuss
gehalten. Damit hat jede von ihnen ihren ganz persönlichen Beitrag zum
Wachstum des Bergbaus und der Stadt Bottrop geleistet.
Text: Elsbeth Müller, Historische
Gesellschaft Bottrop
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