150 Jahre Bergbau in Bottrop - RAG Deutsche Steinkohle
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1871–1905 Kohleboom und Bevölkerungsexplosion<br />
1871<br />
E<strong>in</strong>en neuen Nachfrageschub nach Kohle löst der<br />
deutsch-französische Krieg von 1870/71 aus. Während mit dem zweiten deut-<br />
schen Kaiserreich die so genannte Gründerzeit beg<strong>in</strong>nt, stellt sich <strong>in</strong> <strong>Bottrop</strong><br />
die Frage, wie der schlagartig gestiegene Bedarf nach Kohle gedeckt werden<br />
kann. Die Antwort liegt für die Gesellschafter der Arenberg’schen AG auf der<br />
Hand: E<strong>in</strong>e zweite Zeche muss her. Folgerichtig entsteht <strong>in</strong> der Bauernschaft<br />
Batenbrock östlich der <strong>Bottrop</strong>er Mitte Prosper II. Die Zechenanlage ist e<strong>in</strong>-<br />
malig <strong>in</strong> der Umgebung, denn sie erhält e<strong>in</strong>en markanten Malakoffturm, des-<br />
sen Name sich vom Hauptbollwerk der russischen Festung Sewastopol am<br />
Schwarzen Meer ableitet. Typisch für diese Art e<strong>in</strong>es Förderturms s<strong>in</strong>d nicht<br />
1905 Mensch und Tier im E<strong>in</strong>satz unter Tage<br />
Grubenpferde ziehen unter Tage die Loren mit der aus dem Ste<strong>in</strong><br />
gebrochenen Kohle. Die Tiere werden mit e<strong>in</strong>er speziellen Konstruktion<br />
aus Gurten senkrecht durch den Schacht <strong>in</strong> die Tiefe gelassen.<br />
nur se<strong>in</strong>e wuchtige Ersche<strong>in</strong>ung, sondern auch die teilweise filigranen<br />
Details wie die achteckigen Türmchen oder Rundbogenfenster <strong>in</strong> der Fassade<br />
aus dunklem Ziegelmauerwerk.<br />
Prosper II und se<strong>in</strong>e Kohle werden dr<strong>in</strong>gend benötigt – umso mehr, als die<br />
<strong>Jahre</strong>sförderung von Prosper I mit 300.000 Tonnen ihre Grenzen erreicht hat.<br />
Ab 1875 sorgt die neue Zeche für e<strong>in</strong>en Wachstumsschub bei der<br />
Kohlenförderung <strong>in</strong> <strong>Bottrop</strong>, und 1890 durchbrechen die Prosper-Zechen erst-<br />
mals die Schallgrenze von e<strong>in</strong>er Million Tonnen Kohle im Jahr. Diese<br />
Steigerung ist der Verdienst der Bergleute, denn zu dieser Zeit bedeutet der<br />
Kohlenabbau noch re<strong>in</strong>e Handarbeit unter schwersten Bed<strong>in</strong>gungen.