Branchen-Treff LTU –

Titelthema
Stefan Doseth
Diskussionsrunde
Zur großen Podiumsdiskussion konnte
Dieter Dänzer wichtige Entscheider
der Branche begrüßen. Er hob die Bedeutung
der LTU hervor und meinte, dass
der weltweite Landtechnikmarkt etwa 95
Milliarden Euro betrage. 80 Milliarden
Euro würden alleine schon von den zu
den LTU gekommenen Firmen umgesetzt.
Der Diskussionsrunde stellten sich: Martin
Richenhagen, Aufsichtsratsvorsitzender,
Präsident und CEO des AGCO Konzerns;
Andreas Klauser, Präsident und
CEO für Case IH Agriculture Equipment,
Markenverantwortlicher für Iveco und
Chief Operation Officer für die Region
EMEA bei Fiat Industrial; Jan-Hendrik
Mohr, Geschäftsführer Geschäftsfeld
Vertrieb und Service Claas Gruppe, Mitglied
der Konzernleitung Claas Gruppe;
Stefan von Stegmann, Vice President,
Sales Europa, Nordafrika, Naher und
Mittlerer Osten Landtechnik & Maschi-
Stefan Doseth
Gebrauchmaschinen-
Management 2020
Einen Ausblick wagte Stefan Doseth,
Produktmanager von technikboerse.
com, in seinem Vortrag zum „Gebrauchtmaschinen-Management
2020
– Herausforderung für Handel und Hersteller“.
Die guten Geschäfte bei Landtechnik
zur Zeit könnten zu einem
Prob lem in der Zukunft werden, wenn
diese Maschinen als Gebrauchte den
nen für die Rasen- und Grundstückspflege
bei John Deere; Ronald Slaats,
CEO und Vorstandsvorsitzender der Geschäftsführung
von De Lage Landen International
B.V. sowie Dr. Lodovico Bussolati,
Vorstandsvorsitzender der Same
Deutz-Fahr Group.
Nach einer ausführlichen Vorstellungsrunde,
bei der die Firmenvertreter auf
die Bedeutung ihres Unternehmens für
die weltweiten Märkte eingingen, stellte
Dieter Dänzer ihnen verschiedene Fragen:
Dieter Dänzer: Herr Richenhagen,
könnte es sein, dass wir in Europa in einigen
Jahren von Billigtraktoren aus Asien
überschwemmt werden?
Martin Richenhagen: In China wird für
den lokalen Markt produziert, nicht für
Deutschland. Es wird genauso wenig
einen Zukauf von Getrieben aus Fernost
geben. Bei uns haben wir ein Hightech-
Niveau. Diese Traktoren kann man in
immer weniger werdenden landwirtschaftlichen
Betrieben gegenüber stehen.
Zur Zeit würden hochwertige Gebrauchte
in gutem Zustand und mit
wenig Betriebsstunden gegen neue
Fahrzeuge getauscht. Alleine auf den
Seiten der Technikboerse sind Maschinen
im Warenwert von drei Milliarden
Euro eingestellt.
In seinen weiteren Ausführungen
ging Doseth auf die Weltmärkte ein
und erläuterte, wohin die Gebrauchten
abfließen könnten und welche
Regionen eher eine untergeordnete
Rolle spielen. (fm)
Deutschland sehr wohl kostendeckend
produzieren.
Dieter Dänzer: Ist es denkbar dass, ähnlich
wie im Lkw-Bereich, große Flottenbesitzer
direkt beim Hersteller kaufen?
Andreas Klauser: Nein, wir brauchen ein
starkes Händlernetz mit dem entsprechenden
Service und können es nicht
schwächen, indem wir direkt an Lohnunternehmer
oder große Agrargenossenschaften
verkaufen.
Dieter Dänzer: Könnte qualifiziertes
Personal aus Deutschland abgezogen werden,
um zum Beispiel das Händlernetz in
Südamerika oder Russland zu entwickeln?
Jan-Hendrik Mohr: Natürlich hat auch
dort das Händlernetz eine große Bedeutung,
aber eventuell eine andere Rolle als
bei uns. Deswegen werden wir unsere
Mitarbeiter nicht in großem Umfang
dort hin schicken können, außerdem
werden sie ja hier gebraucht.
Hochrangige Firmenvertreter stellten sich zur Podiumsdiskussion: (v.l.) Martin Richenhagen (AGCO), Andreas Klauser (CNH-Case IH), Jan-Hendrik Mohr
(Claas), Ronald Slaats (De Lage Landen), Stefan von Stegmann (John Deere), Dr. Lodovico Bussolati (Same Deutz-Fahr) und Dieter Dänzer (AGRARTECHNIK).
12 www.agrartechnikonline.de