Branchen-Treff LTU –
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mit Gummibändern versehen. Diese<br />
werden von dem hinteren Antriebsrad<br />
reibschlüssig angetrieben. Gefederte<br />
Laufrollen sollen für eine gleichmäßige<br />
Verteilung des Gewichts über die ganze<br />
Bandlänge sorgen. Und dank Differentiallenkung<br />
können die Schlepper fast<br />
auf der Stelle drehen. Dieses „Mobile<br />
Track System“ wird ein Synonym für effiziente,<br />
schlupfarme Kraftübertragung.<br />
Farmer auf der ganzen Welt nehmen die<br />
neue Technik wohlwollend an. Caterpillar<br />
beliefert bald nicht nur seinen<br />
Heimatmarkt in Nordamerika, sondern<br />
auch große Farmen in Australien, Südafrika<br />
und Europa. Außerhalb der USA<br />
und Kanadas werden Großbritannien<br />
und Italien die größten Absatzmärkte<br />
für die gelben Riesen. Auf den dort vorherrschenden<br />
schweren Böden und<br />
steilen Hanglagen sind sie Radschleppern<br />
und unhandlichen Knicklenkern<br />
in Sachen Zugkraft, Wendigkeit und<br />
Kippsicherheit deutlich überlegen.<br />
Geglückter Richtungswechsel<br />
Dabei wollte auch Caterpillar Ende der<br />
70er Jahre ursprünglich einen konventionellen<br />
Knicklenker mit Rädern<br />
bauen. Gleichzeitig jedoch entwickelte<br />
eine andere Abteilung im Haus Gummi-<br />
Laufbänder, die schließlich vielversprechende<br />
Ergebnisse hinsichtlich Schlupf,<br />
Bodendruck und Haltbarkeit lieferten.<br />
Und das Rohmaterial konnte kostengünstig<br />
aus dem Ausstoß der Reifenproduktion<br />
gewonnen werden. Erste Funktionsmuster<br />
verwendeten zunächst<br />
noch schlauchlose Reifen zum Antrieb<br />
der Laufbänder. Als wesentlich langlebiger<br />
und unempfindlicher gegenüber<br />
Steinen erwiesen sich jedoch bald<br />
Stahlräder, die Caterpillar bereits seit<br />
dem ersten Modell, dem Challenger 65,<br />
verwendet. Die Entscheidung zur Produktion<br />
des Raupenschleppers fiel<br />
dann erst 1983, nachdem Prototypen<br />
auf Basis von Caterpillar-Planierraupen<br />
Ein Facelift steht an. Neues Topmodell ist die<br />
MT875B mit 570 PS. Zu dieser Zeit der stärkste<br />
Traktor weltweit.<br />
AGRARTECHNIK FEBRUAR 2013<br />
gute Resultate einfuhren. Doch bis zum<br />
Produktionsbeginn folgte eine weitere<br />
dreijährige weltweite Testphase <strong>–</strong> man<br />
wollte auf Nummer sicher gehen, dass<br />
die Schlepper auch wirklich unter allen<br />
Bedingungen einsatzfähig sind.<br />
Die nächste Generation<br />
Dem Challenger 65 mit 270 PS und<br />
10/2-Powershift-Getriebe folgen ab<br />
1991 die neuen Typen Challenger 65B<br />
und Challenger 75B. Zu dieser Zeit entwickelt<br />
Caterpillar aber bereits eine<br />
vollkommen neue Generation Raupentraktoren<br />
mit größeren Antriebsrädern<br />
und neuer Kabine. 1993 ist es dann so<br />
weit: Die neuen speziell für Reihenkulturen<br />
entwickelten Challenger 35 und<br />
45 mit neuer Genesis-Kabine von Ford<br />
erblicken das Licht der Welt. 1995 folgt<br />
die Challenger 55, und auch die großen<br />
Typen erfahren mit der E-Serie einen<br />
großen Modellwechsel. Das Spitzenmodell<br />
95E von 1997 leistet bereits 430 PS<br />
und gehört damals zu den stärksten<br />
verfügbaren Traktoren! Zusätzlich soll<br />
ein Vertriebsabkommen mit Claas den<br />
Absatz in Zentral- und Westeuropa ankurbeln.<br />
Ein neuer Besitzer<br />
2002 verkauft Caterpillar seine Traktorenproduktion<br />
an AGCO, das weltweit<br />
ein eng geknüpftes Vertriebsnetz für<br />
Landmaschinen besitzt und daher einen<br />
noch höheren Absatz der Raupentraktoren<br />
verspricht. Zu dieser Zeit sind<br />
zwei komplett neue Baureihen bereits<br />
fast fertig entwickelt. Diese präsentiert<br />
AGCO schließlich 2002/2003 als<br />
MT700 und MT800, letztere mit 300<br />
Zentimeter Bandauflage und bis zu 500<br />
PS, unter dem Markennamen Challenger.<br />
Erstmals fahren die Raupen auf der<br />
Straße nun 40 Kilometer pro Stunde.<br />
2005 schon kommt das erste Facelift;<br />
alle Modelle erhalten ein „B“ in der Typenbezeichnung<br />
und bekommen ein<br />
Mit einem Sondermodell in Python-Lackierung<br />
feiert AGCO das 25-jährige Jubiläum der Challenger<br />
auf der Agritechnica in Hannover.<br />
Unternehmen & Märkte<br />
paar PS extra verpasst. Mit 570 PS ist<br />
die Challenger MT875B das neue Topmodell<br />
und zur damaligen Zeit der<br />
stärk ste überhaupt erhältliche Traktor<br />
weltweit. Und sie wird zum Spitzenbrecher:<br />
2007 bearbeitet eine Challenger<br />
MT875B in Russland mit einer 14 Meter<br />
breiten Scheibenegge von Grégoire-<br />
Besson 644 Hektar in 24 Stunden <strong>–</strong><br />
Weltrekord! Im gleichen Jahr kommen<br />
Challenger-Raupenschlepper bei einer<br />
Antarktis-Expedition bei Temperaturen<br />
bis minus 50 Grad Celsius zum Einsatz.<br />
Und mit der Einführung der Challenger<br />
MT900B-Knicklenker sorgt AGCO wieder<br />
für eine Sensation. Im höchsten<br />
Leistungsbereich bis 570 PS kann man<br />
nun beides anbieten <strong>–</strong> Rad und Raupe.<br />
Sauber in die Zukunft<br />
Nach dem 25-jährigen Jubiläum im<br />
Jahr 2011 (mit Sondermodellen in Python-Lackierung!)<br />
schlägt AGCO mit<br />
der Einführung der Challenger<br />
MT700D-Serie in diesem Jahr ein neues<br />
Kapitel auf: erstmals nicht mit Motoren<br />
von Caterpillar, sondern Aggregaten<br />
von AGCO Power unter der gelben<br />
Haube. Diese erfüllen dank SCR-Abgasnachbehandlung<br />
nun auch die Abgasnorm<br />
Tier 4i. Das wirft die Frage auf,<br />
welchen Motor die neuen Challenger<br />
MT800D und MT900D-Baureihen verwenden<br />
werden, die ja noch nach alter<br />
Tier 3-Norm fahren. Wird es der neue<br />
AGCO Power Zwölfzylinder, an dem<br />
das Unternehmen schon seit Jahren<br />
entwickelt? Es bleibt spannend. Des<br />
Rätsels Lösung erfahren wir wohl<br />
spätes tens zur Agritechnica 2013. (mu)<br />
Mehr auf: meilensteine.agrarheute.com<br />
2005 2011 2012<br />
Die neuen AGCO-Power-Motoren ersetzen die<br />
Cat-Triebwerke in der 382 PS starken MT700D.<br />
Auch das vordere Leitrad wurde verbreitert.<br />
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