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Grusellesebuch - Kinder Lippe

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Verfasserin: Janna Wedegärtner, Werretalschule<br />

Es passierte am Dienstag, den 20.05.2003. Ich machte mit meiner<br />

Klasse einen Klassenausflug in den Wald.<br />

Auf einmal sah ich ein Reh, ich wollte ihm nachlaufen. Es lief<br />

noch tiefer in den Wald, ich lief hinterher. Da kam plötzlich ein<br />

großes Unwetter auf. Ich suchte etwas zum Unterstellen, da sah<br />

ich mitten im Wald eine alte Villa. Die Tür stand offen und ich<br />

ging hinein. Ich sah mich um. Alles war mit Spinnenweben verhangen<br />

und überall war Staub. Ich hatte ein unsicheres Gefühl,<br />

aber trotzdem: Wieder rausgehen bei dem Gewitter wäre auch<br />

nicht gut. Also ging ich weiter.<br />

Überall waren alte Möbelstücke mit Staub. Ich ging noch weiter.<br />

Da hörte ich plötzlich ein Rumpeln. Es kam aus dem Keller. Ich<br />

suchte die Tür, die zum Keller herunter führte. Da war sie! Ich<br />

stand mit klopfendem Herzen vor der Kellertür. Ich traute mich<br />

nicht, sie aufzumachen. Da, plötzlich schon wieder dieses Geräusch!<br />

Nun wollte ich unbedingt wissen, was das wohl war.<br />

Ich nahm meine Taschenlampe aus der Tasche und ging die<br />

Treppe hinunter. Ich war zwar sehr angespannt, aber auch sehr<br />

neugierig, was ich finden würde – und da: Im Licht der Taschenlampe<br />

stand ein grässliches Monster! Es war ganz ekelhaft grün<br />

und hatte eine orangefarbene, zerfetzte Hose an, überall floss<br />

Schleim und aus den Ohren lief schon Ohrenschmalz heraus.<br />

Ein Auge war voll Blut. Aus seinem Mund roch es gewaltig ekelhaft,<br />

außerdem hatte es total spitze Krallen und brüllte: „Brüll, ich<br />

bin ein Monster, brüll, brüll!“ Das brauchte es mir wirklich nicht<br />

zu sagen, das hatte ich sofort gemerkt. Es hob die Arme hoch,<br />

unter ihnen waren unappetitliche Haare und es stank furchtbar.<br />

Sogar am Körper waren Haare. Allmählich bekam ich eine Gän-<br />

sehaut und ein Schauer lief mir den Rücken hinunter. Ich schlug<br />

die Hände vor mein Gesicht. Doch das Monster tat mir nichts, es<br />

hörte sogar auf zu brüllen. Ich nahm die Hände runter.<br />

Das Monster schaute mich an, es hatte ein trauriges Gesicht. Es<br />

sah zwar schrecklich aus, aber dann erkannte ich, dass es an<br />

einer Eisenkette fest hing. Es sagte: „Bitte, du kleines Mädchen,<br />

hilf mir! Ich weiß, du hast Angst vor mir, aber ich werde dir nichts<br />

tun, wenn du mir doch bitte hier heraus hilfst!“<br />

Obwohl ich noch große Angst hatte, sagte ich mit zitternder<br />

Stimme: „Ja, liebes Monster, ich werde es versuchen.“ Ich versuchte,<br />

die Kette loszukriegen. Da – ich fand einen Knoten.<br />

Nach ungefähr 10 Minuten war das Monster befreit.<br />

Es umarmte mich und dankte mir mit lieblicher Stimme: „Du hast<br />

mir geholfen. Wenn du nicht gewesen wärst, wäre ich wahrscheinlich<br />

gestorben.“ Ich antwortete: „Habe ich doch gerne getan.“<br />

Es fragte: „Musst du jetzt schon wieder gehen?“ Ich sagte:<br />

„Ja, das Gewitter ist wohl vorbei, aber ich kann ja wieder kommen.“<br />

„Oh, das wäre schön“, meinte das Monster. Ich verabschiedete<br />

mich: „Tschüss, bis zum nächsten Mal.“ „Ja, tschüss!“,<br />

rief das Monster zurück.<br />

Ich verließ die Villa. Die Sonne schien und nur von den Blättern<br />

tropfte es noch manchmal. Ich suchte meine Klasse und die Lehrerin.<br />

Aber ich fand sie nicht. Also ging ich den ganzen Weg zurück<br />

bis zur Schule, direkt in unsere Klasse, wo schon alle verzweifelt<br />

auf mich warteten.

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