Grusellesebuch - Kinder Lippe
Grusellesebuch - Kinder Lippe
Grusellesebuch - Kinder Lippe
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Vanessa Kunze, Klasse 4b, Grundschule Heidenoldendorf<br />
Es war einmal ein Gespenst, das hieß Caspar und lebte in einem<br />
Zauberwald. Es hatte zwei Nachbarn, den Zauberer Merlin<br />
und die Hexe Abraxa. Die drei hatten viel Spaß zusammen.<br />
Ab und zu, wenn Caspar aber mal nicht da war, gab es Streit<br />
zwischen Abraxa und Merlin.<br />
Eines Nachts, die alte Turmuhr schlug zwölf Uhr Mitternacht,<br />
wachte Caspar in seiner alten rostigen Truhe auf. Er schwebte<br />
heraus und sah auf einen schönen, gruseligen Totenkopfkalender.<br />
„Gruseltoll“, dachte er. „Es ist heute Halloween!“ Er lächelte<br />
und flog zu Abraxa und sagte: „Ich bin heute nicht zu<br />
Hause.“ Das Gleiche sagte er auch zu Merlin. Casper tat so,<br />
als ob er davon schwebte und rasselte dabei erst ganz laut<br />
mit seiner rostigen Rasselkette und, damit es sich echt anhörte,<br />
danach immer leiser. Hinter einem Strauch versteckte er<br />
sich und hörte, wie Abraxa und Merlin anfingen zu streiten.<br />
Merlin sagte: „Ich habe ein neues Zauberbuch, da steht geschrieben,<br />
wie ich dich in eine Kröte verzaubern kann!“ „Ach<br />
ja!“, antwortete Abraxa wütend. „Ich weiß jetzt, wie ich dich in<br />
eine Fliege verhexen kann - und außerdem kannst du gar<br />
nicht richtig zaubern!“, schrie Abraxa Merlin an. „Ach so, wenn<br />
das so ist, dann machen wir heute um 1.00 Uhr einen Zauberwettbewerb<br />
in Caspers Burg“, erwiderte Merlin. Abraxa<br />
nickte. Caspar, der alles gehört hatte, freute sich diebisch.<br />
Warum nur ?<br />
Caspar schlich in seine Burg und verkleidete sich. Nun wartete<br />
er, sitzend mit den Beinen wippend, auf seiner alten rostigen<br />
Truhe auf die beiden Streithähne. Punkt ein Uhr, als die<br />
Turmuhr schlug, erschienen Merlin und Abraxa in dem Thronsaal.<br />
Sie hatten sich durch die Burgmauern gehext . Abraxa<br />
entstaubte ihr Haar vorsichtig, denn den Spinnen in ihrem<br />
Haar wollte sie natürlich nicht die Netze kaputt machen. „Bist<br />
du endlich soweit? Können wir jetzt anfangen?“, fragte Merlin<br />
ungeduldig. „Selbstverständlich!“, murmelte Abraxa. Caspar<br />
kicherte leise hinter dem großen Thronstuhl.<br />
Die beiden fingen an, ihren Zauber- und Hexenspruch zu sagen,<br />
da sprang Caspar mit einem riesigen Satz hervor. Er<br />
hüpfte vor ihnen auf und ab und rief: „Hört endlich auf zu streiten,<br />
sonst zerplatze ich!“ Er tat sehr wütend. Abraxa und Merlin<br />
erschraken fürchterlich. Sie schauten sich an. In diesem<br />
Moment machte sich Caspar unsichtbar und zündete die Lunte<br />
einer Rakete an. Diese hatte er letztens auf einem Schrank<br />
im Turm gefunden. Sie musste von Sylvester übrig geblieben<br />
sein. Es knallte und viele schöne bunte Sterne fielen langsam<br />
auf den Boden herab. Abraxa und Merlin erstarrten. Sie glaubten<br />
wirklich, dass Caspar zerplatzt war. Doch dann hörten sie<br />
ihn kichern, nein, lachen. Erst leise, und dann immer lauter.<br />
Ihnen fiel ein Stein vom Herzen.<br />
Die drei feierten noch lange in dieser Nacht. Eins war jedoch<br />
seltsam. Immer wenn Merlin und Abraxa anfingen sich zu<br />
streiten, bekamen sie einen ganz fürchterlichen Schluckauf,<br />
bei dem Abraxa Kröten und Merlin Fliegen spuckte. So kam<br />
es, dass Abraxa, Merlin und Caspar viel Spaß hatten und immer<br />
etwas zu lachen.