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SOLARBRIEF - SFV

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der Laufzeitverlängerung der Kernkraftwerke soll nach einer<br />

verbindlichen Vereinbarung mit den Energieversorgungsunternehmen<br />

zur Forschung im Bereich der Energieeffizienz<br />

und der erneuerbaren Energien sowie zur Senkung der<br />

Strompreise genutzt werden.<br />

<strong>SFV</strong>: Wie beurteilen Sie die Gefahren nuklearer Verseuchungen<br />

durch Unfälle in Atomanlagen und Kraftwerken?<br />

CDU: Absolute Grundvoraussetzung für die Nutzung der Kernenergie<br />

ist für uns die Anlagensicherheit. Diese ist in Deutschland<br />

gegeben und wird ständig durch die zuständigen<br />

<strong>SFV</strong>: Wie beurteilen Sie die Gefahren der Endlagerung<br />

des Atommülls vor dem Hintergrund der Erfahrungen in<br />

Asse?<br />

CDU: Eine verantwortungsvolle Nutzung der Kernenergie<br />

beinhaltet auch die sichere Endlagerung radioaktiver Abfälle.<br />

Die Union will eine sofortige Aufhebung des Moratoriums<br />

zur Erkundung des Standortes Gorleben, um so schnell wie<br />

möglich die Zwischenlager an den Kraftwerken auflösen zu<br />

können. Der Bund bekennt sich zu seiner Verantwortung für<br />

die Endlager. Im Zusammenhang mit den Lagerstätten muss<br />

alles getan werden, um die Sicherheit der Bevölkerung zu<br />

gewährleisten.<br />

Nach dem heutigen Stand der Technik hätte das Versuchsendlager<br />

Asse nicht für die Lagerung radioaktiver Abfälle genutzt<br />

werden dürfen. Es geht jetzt darum, genau zu analysieren,<br />

was dort für tatsächliche Gefahrenpotenziale vorhanden sind.<br />

Anschließend müssen sich die Fachleute zusammensetzen<br />

und gemeinsam konkrete Handlungsoptionen erarbeiten. Für<br />

die Asse ist ein Konzept für eine geordnete und sichere Schließung<br />

erforderlich, das die Sorgen der Menschen aufnimmt und<br />

die offenen Fragen der Bürger und Fachleute beantwortet.<br />

<strong>SFV</strong>: Wie beurteilen Sie die faktische Weigerung vieler<br />

Bundesländer, auf ihrem Gebiet (End-)Lager für Atommüll<br />

einzurichten?<br />

CDU: Die bisher gewonnenen fachlich-wissenschaftlichen<br />

Erkenntnisse sprechen nicht gegen die Eignung des Standortes<br />

Gorleben. Es ist deshalb notwendig, das Moratorium<br />

aufzuheben, um die Erkundungen ergebnisoffen fortzusetzen.<br />

Eine Suche nach neuen Endlagerstandorten für hochradioaktive<br />

Abfälle vor Abschluss der Erkundungen von Gorleben ist<br />

daher überflüssig und wäre mit hohen Kosten verbunden.<br />

<strong>SFV</strong>: Wie beurteilen Sie die Gefahren durch die Verbreitung<br />

von Nuklearmaterial?<br />

CDU: In den westlichen Industriestaaten sind die Sicherheitsvorkehrungen<br />

ausreichend um sicherzustellen, dass Nuklearmaterial<br />

zur Produktion von Atombomben nicht in die Hände<br />

von Terroristen fallen kann. Grundsätzlich wächst aber mit der<br />

zunehmenden Zahl von Entwicklungs- und Schwellenländern,<br />

die die Nuklearenergie nutzen wollen auch, das potentielle<br />

Risiko, dass dieses in die Hände von Terroristen fallen kann<br />

oder für militärische Ziel zweckentfremdet werden kann. Zur<br />

Vermeidung der Weiterverbreitung von nuklearem Material,<br />

Solarbrief 3/09<br />

Solarenergie-Förderverein Deutschland e.V.<br />

nuklearer Technologie und nuklearem Know-How sollte daher<br />

Ländern, die die Kernenergie zur Energiegewinnung nutzen<br />

wollen, ein Weg aufgezeigt werden, der das Proliferationsrisiko<br />

minimiert. Zu diesem Zweck sollte eine kontrollierte<br />

Versorgung von Staaten mit nuklearen Brennstoffen unter<br />

internationaler Aufsicht einer zu stärkenden Atomenergieorganisation<br />

aufgebaut werden. Die Anreicherung von nuklearem<br />

Material sollte künftig möglichst multilateral erfolgen und<br />

durch die IAEO, der Internationalen Atomenergiebehörde,<br />

kontrolliert werden.<br />

<strong>SFV</strong>: Für wie wahrscheinlich halten Sie die Gefahr eines<br />

Terroranschlages gegen ein Atomkraftwerk?<br />

CDU: Das Zusammenwirken von staatlichen Sicherheitsmaßnahmen<br />

in der Luft und auf dem Boden und Vorkehrungen<br />

von Seite der Betreiber gewährleistet einen höchstmöglichen<br />

Schutz gegen Terrorangriffe auf deutsche Kernkraftwerke.<br />

So sind deutsche Kernkraftwerke weltweit betrachtet mit den<br />

höchsten Schutzmaßnahmen gegen einen Flugzeugabsturz<br />

versehen. Gerade Betrachtungen bezüglich terroristischer<br />

Bedrohungen müssen die globale Situation berücksichtigen.<br />

In vielen Ländern der Welt sind Kernkraftwerke im Betrieb,<br />

welche nicht mit den hohen deutschen Sicherheitsstandards<br />

mithalten können. Statt mit einem Ausstieg einfach an diesen<br />

Entwicklungen vorbei zu handeln und die Risiken unsicherer<br />

Anlagen zu ignorieren, setzt sich die CDU dafür ein, dass die<br />

vorhandene Sicherheitskompetenz Deutschlands erhalten<br />

bleibt, um so einen Beitrag zur Sicherheit kerntechnischer<br />

Anlagen weltweit - auch hinsichtlich dieses Gefahrenpotenzials<br />

- zu leisten.<br />

Fehlinformation zur Sicherung gegen<br />

Flugzeugabsturz<br />

CDU: "So sind deutsche Kernkraftwerke weltweit betrachtet<br />

mit den höchsten Schutzmaßnahmen gegen<br />

einen Flugzeugabsturz versehen."<br />

<strong>SFV</strong>-Richtigstellung:<br />

Folgende 6 deutsche Atomkraftwerke sind nicht gegen<br />

Flugzeugabstürze gesichert, da dies in den Baugenehmigungen<br />

damals noch nicht verlangt wurde:<br />

- Philippsburg I (zw. Mannheim und Karlsruhe)<br />

- Isar I (bei Landshut)<br />

- Brunsbüttel (nordwestl. von Hamburg an der Elbe)<br />

- Obrigheim (30 km ostwärts von Heidelberg)<br />

- Biblis A (zwischen Darmstadt und Mannheim)<br />

- Stade (westlich von Hamburg an der Elbe).<br />

Info dazu unter<br />

http://www.verivox.de/nachrichten/gutachten-atomkraftwerke-nicht-gegen-flugzeugabsturz-gesichert-5690.aspx<br />

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