SOLARBRIEF - SFV
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zurückgenommen als in den Jahren zuvor. Die Einspeisevergütung<br />
ist sozusagen das "Gaspedal" vom EEG. Entscheidend<br />
ist ihre jeweilige Höhe. Hohe Vergütung ergibt vermehrten Zubau<br />
an Solar- und Windanlagen. Senkung der Vergütung ergibt<br />
weniger Zubau als im Vorjahr. Deshalb hatte der Solarenergie-<br />
Förderverein Deutschland bereits vor zwei Jahren, als über<br />
die Neufassung des EEG beraten wurde, eine Erhöhung (statt<br />
Solarbrief 3/09<br />
Solarenergie-Förderverein Deutschland e.V.<br />
einer Absenkung) der Einspeisevergütung für PV-Anlagen<br />
gefordert, Entgegen unserem Vorschlag wurde jedoch eine<br />
extreme Absenkung der Vergütung zum 1.1.2009 beschlossen.<br />
Dies führte zu einem Rückgang des Zubaus an Solaranlagen.<br />
Genau das ist also eingetreten, wovor wir gewarnt hatten. Es<br />
ist nicht erfreulich, auf diese Weise Recht zu behalten. Aber<br />
wenigstens sollte man sich das Ergebnis merken. (WvF)<br />
Das EEG hat sich in der Finanzkrise bewährt<br />
Das EEG hat sich sogar in der Finanzkrise gut bewährt: In<br />
Deutschland haben (völlig ohne Abwrackprämie und andere<br />
zusätzliche staatliche Anreize) Privatpersonen und private<br />
Unternehmen - motiviert allein durch die staatlich festgesetzte<br />
Mindestvergütung im EEG - den Bau von Solarstromanlagen<br />
im Wert von mehreren Mrd. Euro voll vorfinanziert. Dies geschah,<br />
obwohl die Banken die Kreditvergabe fast völlig eingestellt<br />
hatten. Und nicht zu vergessen: Die Stromverbraucher<br />
müssen die Investitionen nicht sofort, sondern erst im Lauf der<br />
folgenden 20 Jahre an die privaten Investoren zurückzahlen.<br />
Das EEG - ein fantastisch gut funktionierendes Investitionsanreizprogramm<br />
wie aus dem Lehrbuch!<br />
Wie hoch ist die Belastung der Stromkunden?<br />
Unsere Forderung, die Einspeisevergütung müsse erhöht<br />
werden, damit mehr Solaranlagen gebaut werden, wird von<br />
den Gegnern des EEG regelmäßig mit der Behauptung kommentiert,<br />
höhere Vergütungen würden nur den Herstellern<br />
zu überhöhten Gewinnen verhelfen, und die Belastung der<br />
Verbraucher werde unerträglich. Das ist Unsinn. Die in den<br />
Medien genannten Milliarden ergeben sich aus der Summierung<br />
sämtlicher Zahlungen über 20 oder 30 Jahre. Ein<br />
bekannter Trick! Monatlich macht die Belastung weniger als<br />
2 Euro pro Einwohner aus.<br />
Sind monatlich 2 Euro viel oder wenig? Das hängt davon<br />
ab, was man dafür als Gegenleistung erhält. So erhalten wir<br />
nicht nur etwa 1 Prozent unseres Stroms aus Solaranlagen.<br />
Von diesen 2 Euro werden auch die Löhne der deutschen<br />
Solarinstallateure und der Wechselrichterhersteller und der<br />
sonstigen Zulieferer bezahlt und es werden Arbeitsplätze<br />
geschaffen und die Importabhängigkeit von ausländischen<br />
Energielieferungen verringert sich. Außerdem ist zu berücksichtigen,<br />
dass Strom aus Kohle und Atomenergie immer<br />
teurer wird und der Zeitpunkt abzusehen ist, an dem selbst<br />
die „Mehrkosten“ für Solarstrom geringer sein werden als die<br />
Preise für Kohle- oder Atomstrom. Bei Windstrom ist es ja<br />
schon so weit. Die Einspeisung von Windstrom senkt bereits<br />
seit 2006 den Strompreis an der Strombörse (diese Info<br />
stammte übrigens ursprünglich von Vattenfall.)<br />
Die angeblichen goldenen Nasen der<br />
Solaranlagenhersteller<br />
Was es nun mit den angeblichen goldenen Nasen der Solaranlagenhersteller<br />
auf sich hat, relativiert sich rasch beim<br />
Lesen der folgenden Informationen. Nach einem Bericht der<br />
taz vom 05.08.09 „Umsatzeinbrüche bei Sonnenenergie“ und<br />
nach eigenen Recherchen ergibt sich folgendes Bild:<br />
• Im ersten Quartal 2009 fuhr Solon AG unter dem Strich<br />
einen Verlust von 18,5 Millionen Euro ein. In seinem Werk in<br />
Greifswald wurde die Produktion zurückgefahren.<br />
• Bei Q-Cells z.B. wird ein massiver Preisverfall und eine deutlich<br />
verringerte Nachfrage verzeichnet. Das zweite Quartal<br />
brachte einen Verlust von 62 Millionen Euro. 500 Arbeitsplätze<br />
wurden gestrichen.<br />
• Q-Cells' chinesischer Partner LDK Solar, der Wafer fertigt,<br />
Silizium-Scheiben aus denen Solarzellen hergestellt werden,<br />
fuhr im ersten Quartal einen Verlust von 22,5 Millionen Dollar<br />
ein.<br />
• Das US-amerikanische Unternehmen Evergreen Solar<br />
schloss bereits das Geschäftsjahr 2008 mit einem Nettoverlust<br />
von 84,9 Millionen Dollar ab.<br />
• Der Modulhersteller CSG Solar, Thalheim (Sachsen-Anhalt),<br />
musste kurz vor Weihnachten 2008 die Produktion einstellen<br />
und den Großteil seiner 164 Beschäftigten entlassen.<br />
• City Solar aus Bad Kreuznach (Rheinland-Pfalz) ging Ende<br />
Januar 2009 in die Insolvenz. Die Firma, die 2007 den Deutschen<br />
Solarpreis erhielt, gilt als einer der führenden Hersteller<br />
von solaren Großkraftwerken.<br />
• Der Solarzellenhersteller Solland Solar aus Heerlen entließ<br />
im ersten Halbjahr 2009 wegen stockender Nachfrage 89<br />
seiner 362 Mitarbeiter.<br />
So sehen keine Firmen aus, die sich goldene Nasen verdienen.<br />
Der gehässige Spruch „Auf Kosten der Allgemeinheit<br />
verdienen Hersteller und Investoren Extrarenditen“ (DIE ZEIT<br />
vom 13.08.09) appelliert zwar psychologisch geschickt an<br />
den Neidkomplex, zeigt aber erstaunlich wenig Kenntnis von<br />
volks-und betriebswirtschaftlichen Zusammenhängen. Warum<br />
denn überhaupt nehmen Unternehmer die Herkulesaufgabe<br />
in Angriff, eine völlig neue Konkurrenztechnik zu Kohle- und<br />
Atomenergie ins Leben zu rufen, wenn sie für ihre Mühe<br />
und Risikobereitschaft noch nicht einmal eine "Extrarendite"<br />
erwarten dürfen?<br />
Wieviele kleine Gebäudeanlagen wurden<br />
2009 errichtet?<br />
Und geradezu eine unverschämte Falschbehauptung ist<br />
die Aussage, die kleinen Gebäudeanlagen würden wegen<br />
der ihnen zugestandenen riesigen Gewinne den großen<br />
Reibach machen. Unter kleinen Gebäudeanlagen verstehen<br />
wir PV-Anlagen bis 5 kW, die z.B. das Dach eines Reihenhauses<br />
ausfüllen, also etwa 40 Quadratmeter. Im Jahr 2000<br />
machten die kleinen Gebäudeanlagen mit einem Anteil von<br />
53 Prozent noch etwas mehr als die Hälfte der gesamten<br />
installierten Leistung aus. Inzwischen stellen die Anlagen<br />
bis 5 kW im ersten Halbjahr 2009 nur noch 3,5 Prozent der<br />
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