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SOLARBRIEF - SFV

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Zu 2) Für die Bereitstellung weiterer Stromspeicherkapazitäten<br />

sind Stadtwerke und Stromkonzerne<br />

nicht die geeignete Adresse<br />

Mit gebetsmühlenartiger Eindringlichkeit wiederholen<br />

die Stromversorger, dass die Erneuerbaren Energien<br />

wegen ihres fluktuierenden Energieangebots nicht in<br />

der Lage seien, eine durchgängige Stromversorgung<br />

bereitzustellen. Die naheliegende Idee, das umweltfreundliche<br />

Energieangebot mit Hilfe von zusätzlichen<br />

Stromspeichern zu vergleichmäßigen, liegt außerhalb<br />

ihres Interessensbereiches.<br />

Die Idee, Stromspeicher außerhalb ihres Verantwortungsbereichs<br />

bei den Stromverbrauchern dezentral<br />

aufzubauen, dort wo die Stromverbraucher den Strom<br />

selber brauchen, wird bei ihnen anscheinend noch nicht<br />

einmal diskutiert.<br />

Zu 3) Das Stromnetz muss verstaatlicht werden<br />

Auch das Stromnetz sollte nicht mehr in den Händen<br />

der Stadtwerke und der Stromkonzerne liegen. Die Anschlussnehmer,<br />

Stromkunden und Einspeiser müssen<br />

vor der Willkür der Betreiber geschützt werden, denn das<br />

regulierende Element des Wettbewerbs fehlt.<br />

Wettbewerb entfällt, denn es wäre volkswirtschaftlich<br />

sinnlos, wenn in der selben Region durch unterschiedliche<br />

Betreiber mehrere parallele Netze betrieben würden.<br />

Das Stromnetz ist deshalb ein natürliches Monopol. Ein<br />

Monopol gehört unter staatliche Aufsicht.<br />

Mehrere verschiedene Netzgebiete in Deutschland<br />

bringen keinen Vorteil, denn eine regionale Aufteilung der<br />

Verantwortungsbereiche würde den wünschenswerten<br />

Ausgleich zwischen den Gebieten erschweren, in denen<br />

wetterbedingt ein Überschuss von Sonne- und Windstrom<br />

vorhanden ist und denjenigen, in denen gerade<br />

Mangel herrscht. Deshalb verspricht ein einheitliches<br />

Netz in ganz Deutschland Vorteile gegenüber dem jetzigen<br />

Zustand.<br />

Wie wichtig gerade eine strikte staatliche Aufsicht über<br />

das Stromnetz wäre, beweisen die weit über hunderttausend<br />

Versuche der derzeitigen Stromnetzbetreiber, potentielle<br />

Solar- oder Windanlagenbetreiber durch gezielte<br />

Entmutigung oder Falschinformationen vom Bau ihrer<br />

Anlagen abzuhalten, selbst dort, wo die gleichen Netzbetreiber<br />

sich nach außen hin schon längst ein grünes<br />

Mäntelchen umgehängt haben. Auch kleine - als umweltfreundlich<br />

angesehene - Stadtwerke beteiligen sich munter<br />

an dem Spiel, den Bau von Solar- oder Windanlagen<br />

massiv zu verhindern. Der Solarenergie-Förderverein<br />

Deutschland - sozusagen der Kummerkasten der deutschen<br />

Solaranlagenbetreiber - erlebt kaum einen Tag, an<br />

dem kein Anlagenbetreiber um Rat und Hilfe gegenüber<br />

den Schikanen der Netzbetreiber bittet.<br />

Der Solarenergie-Förderverein Deutschland fordert<br />

deshalb bereits seit Jahren die Verstaatlichung des<br />

deutschen Stromnetzes.<br />

Solarbrief 3/09<br />

Solarenergie-Förderverein Deutschland e.V.<br />

Umweltfreunde sollten sich nicht an einem<br />

Stromkonzern beteiligen, der gleichzeitig in<br />

konventionellen Kraftwerken Strom erzeugt und<br />

Stromnetze betreibt<br />

Aus dem bisher Gesagten ergibt sich, dass der <strong>SFV</strong><br />

es für einen strategischen Fehler hält, die bisherige<br />

Struktur der Stromversorgung zu erhalten, bei der die<br />

wirtschaftlichen Interessen der Stromerzeuger und<br />

Stromnetzbetreiber nicht strikt getrennt sind. Wir brauchen<br />

keinen fünftgrößten solchen Konzern neben RWE,<br />

E.ON, Vattenfall und EnBW, sondern wir brauchen eine<br />

Umstrukturierung.<br />

Eine 2,5 Prozent Minderheitenbeteiligung der Genossenschaft<br />

Energie-in-Bürgerhand kann die zukünftige<br />

Thüga nicht daran hindern, dass sie sich aus betriebswirtschaftlichen<br />

Gründen erbittert gegen die Stillegung<br />

ihrer konventionellen Kraftwerke und die Verstaatlichung<br />

ihrer Netze wehren wird.<br />

Die bessere Alternative<br />

Der Solarenergie-Förderverein Deutschland wirbt dafür,<br />

alle finanziellen Mittel, die von der Genossenschaft<br />

Energie in Bürgerhand gesammelt werden, nicht in die<br />

Thüga zu stecken, wo sie keine Wirkung erzielen werden,<br />

sondern in den direkten Bau von Anlagen der Erneuerbaren<br />

Energien. Mit Solar- und Windanlagen wird hardware,<br />

werden zukunftsfähige Tatsachen geschaffen, z.B. 5000<br />

zusätzliche Solarstromanlagen auf Einfamilienhäusern<br />

Mindestens genau so wichtig ist es, die Bevölkerung<br />

und die Politik auf die Notwendigkeit radikaler Änderungen<br />

vorzubereiten:<br />

• Wir brauchen 100 Prozent Erneuerbarer Energien - so<br />

schnell wie möglich.<br />

• Wir brauchen erhöhte Einspeisevergütungen für Erneuerbare<br />

Energien<br />

• Wir brauchen kostenlose Bereitstellung von Netzanschlüssen<br />

für alle Anlagen der Erneuerbaren Energien<br />

• Wir brauchen eine Bereitstellungsvergütung für Strom<br />

aus Erneuerbaren Energien, solange dieser Strom nicht<br />

abgenommen werden kann.<br />

• Wir brauchen gesetzliche und wirtschaftliche Anreize<br />

für den Bau privater dezentraler Stromspeicher. Dazu<br />

brauchen wir ein Stromnetz, in dem die Strompreise bis<br />

hinunter zum letzten Verbraucher jederzeit durch das jeweils<br />

herrschende Verhältnis von Angebot und Nachfrage<br />

bestimmt werden<br />

• Wir brauchen eine Verstaatlichung der Netze<br />

• Wir brauchen ein Verbot weiterer fossiler und atomarer<br />

Kraftwerke<br />

All diese dringend überfälligen Regelungen können<br />

nie aus einer Minderheitsbeteiligung an einem Energiekonzern<br />

erreicht werden, sondern bedürfen einer<br />

gesetzlichen Regelung durch den Bundestag. Wer diese<br />

Regelungen haben will, muss sich an die Öffentlichkeit,<br />

die Medien und die Politik wenden. Der Solarenergie-<br />

Förderverein Deutschland beschreitet diesen Weg und<br />

sucht dafür Unterstützung. (WvF)<br />

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