SOLARBRIEF - SFV
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„Verfehlen wir den Atomausstieg?“<br />
Die Politiker und Verwaltungsfachleute im Land, die<br />
sich daran beteiligen, durch - der Stromerzeugungslobby<br />
gehorchend - Generierung und Anwendung unsinniger<br />
Verwaltungsvorschriften, den Ausbau der Erneuerbaren zu<br />
erschweren oder gar zu verhindern, versündigen sich nach<br />
meiner Auffassung an der Zukunft unserer Kinder! Damit die<br />
Menschen im Land endlich wach und kritischer werden und<br />
sich trauen zu hinterfragen, sollten wir in geeigneter Weise<br />
ein Netzwerk mit konkreter Aufklärung von Tatbeständen<br />
und Sachverhalten initiieren, damit für den Bürger erkennbar<br />
wird - ob auch mein kommunaler Verwaltungsbeamter im<br />
Rathaus oder gar mein Kommunalpolitiker oder Landes- und<br />
Bundespolitiker - an der Konstruktion solcher Verhinderungs-<br />
und Blockade-Vorschriften gegen die Erneuerbaren beteiligt<br />
ist? Wenn die Menschen dies erkennen, sollten sie nicht zögern,<br />
am Wahltag, aber auch bei jeder anderen Gelegenheit,<br />
hierfür die Quittung zu erteilen. Nur so geht das. Aus eigener<br />
kommunalpolitischer Erfahrung weiß ich, dass sich in Politik<br />
und Verwaltung alle gerne wegducken, wenn es konkret um<br />
Übernahme von Verantwortung zu diesem Themenbereich<br />
geht (trotz Beitritt zur Charta von Aalborg, Mitgliedschaft in<br />
den Agenda21-Bewegungen usw. usw.), und jeder verweist<br />
dann gerne auf die Vorgaben, die er von seiner nächst höheren<br />
Stelle oder Instanz hat.<br />
Meine Einschätzung ist, dass wir mit den Ausbauraten<br />
bei den Erneuerbaren dem Energiebedarf immer hinterher<br />
laufen werden, weil es keine ernsthafte Effizienz-Strategie,<br />
vor allem bei der Industrie, gibt. Im gleichen Maße, wie wir<br />
den Ausbau der erneuerbaren Energien forcieren, muss der<br />
Staat auch eine Strategie der wirklichen Strom- und Energieeinsparung<br />
gesetzlich erzwingen. Das muss für alle Länder<br />
der Erde gelten.<br />
Es geht um die Zukunft unserer Erde!!! Ich halte es für<br />
unerlässlich, in diesem Zusammenhang den Gesamt-volkswirtschaftlichen<br />
Unsinn, der in Deutschland und den meisten<br />
anderen Industrienationen verzapft wird, kritisch unter die<br />
Lupe zu nehmen. Denn genau dieser Unsinn ist meiner Meinung<br />
nach ja mit die Hauptursache für die Verwerfungen im<br />
gesamten Energiebereich. Auch die Rolle des Staates muss<br />
auf den Tisch, denn er verdient in nicht unerheblichem Masse<br />
an Steuern und Abgaben auf jede Kilowattstunde.<br />
Es sollte hinterfragt werden, was denn der Blödsinn soll,<br />
jeden erdenklichen Quatsch zu automatisieren, damit viel<br />
Energie zu verbrauchen und die Menschen arbeitslos zu machen<br />
und unserer Jugend keinerlei Perspektiven zu eröffnen.<br />
In vielen Bereichen der Konsumwirtschaft müssen wir wieder<br />
zurück zur Handarbeit und zu wirklichem Recycling-Prozess.<br />
Die Subventionierung von Energiekosten (Großstromabnehmer,<br />
Fliegerei, Verkehr und Landwirtschaft) ist zu unterbinden.<br />
Es kann doch nicht sein, dass man der einen Seite erlaubt<br />
und es fördert, mit Subventionsmitteln die Umwelt zu zerstören<br />
oder zu schädigen, und andererseits der Steuerzahler<br />
zur Kasse gebeten wird, um diese Schäden an der Umwelt<br />
wieder zu reparieren. Es muss endlich Schluss sein damit,<br />
ständig an den Symptomen herumzudoktern, wir müssen an<br />
Leserbriefe geben nicht zwangsläufig die Meinung der Redaktion wieder!<br />
Solarbrief 3/09<br />
Solarenergie-Förderverein Deutschland e.V.<br />
Leserbriefe<br />
die wirklichen Ursachen unseres kranken, vor dem Abgrund<br />
stehenden Wirtschafts- und Gesellschaftssystems heran. Und<br />
hier schließt sich für mich der Kreis wieder: Wir, die Verfechter<br />
des Ausbaus der Erneuerbaren, bleiben die einsamen Rufer im<br />
Land, wenn wir den Menschen nicht ehrlich und verständlich<br />
die wahren Zusammenhänge erklären und ihnen sagen, was<br />
ihre Aufgabe ist, damit Veränderung passiert.<br />
Und wie bekommen wir es hin, dass mehr Anlagen zugebaut<br />
werden?<br />
• Anlagen müssen so billig werden wie ein PC von ALDI<br />
(Volkssolaranlage), um wegzukommen von dem ständigen<br />
Druck der quasi durch die Gegenfinanzierungsmaschinerie<br />
(Einspeisevergütung) erzeugt wird. Vielleicht ist es dann bei<br />
billigeren Anlagen zukünftig sinnvoller, mehr direkt in das<br />
eigene Hausnetz einzuspeisen, anstatt zu verkaufen. Hierbei<br />
können auch Kleinwindanlagen helfen.<br />
• Alle Supermärkte, alle Firmenhallen und Bürohäuser müssen<br />
(nicht nur über das Baurecht) verpflichtet werden zur Installation<br />
von Erneuerbaren an Dach und Fassade.<br />
• Vor allem im Gewerbebereich darf keine Baugenehmigung<br />
mehr erteilt werden, ohne verpflichtende Vorgabe (Nennung<br />
der zu installierenden Größe) von PV-Technik.<br />
• Firmen, die sich weigern, Erneuerbare Energie zu installieren<br />
und zu betreiben, müssen öffentlich gemacht werden bis hin<br />
zur Verweigerung, dort einzukaufen oder deren Leistung in<br />
Anspruch zu nehmen.<br />
• Überhaupt sollte der Bürger lernen nur dort zu kaufen oder<br />
Leistung in Anspruch zu nehmen, wo man sich aktiv in Sachen<br />
Umwelt einbringt.<br />
• Es sollte offen und nüchtern dargestellt werden, welche<br />
Unsummen an Steuergeldern wirklich in Atom- und Kohlekraftwerke<br />
gesteckt werden im Unterschied zu den Erneuerbaren.<br />
• Was brauchen wir eigentlich eine zentrale Stromversorgung<br />
in der Republik, wo eine dezentrale Versorgungsstruktur viel<br />
effizienter wäre?<br />
Leserbrief von Dieter Markowiak<br />
Achtung: teure und sinnlose Projektstudie<br />
Eine Photovoltaikstudie für 400 Euro wird von einem Ingenieurbüro<br />
aus der Nähe von Neuruppin erstellt. Ein Systemdienstleister<br />
aus der Nähe von Lüneburg, der angeblich<br />
hersteller- und markenunabhängig ist, bringt die Studie mit<br />
und erläutert sie bei Ihnen zu Hause. Darstellung von Verschattungen,<br />
der Einspeisevarianten und drei Anlagevarianten<br />
werden in Buchform zusammengefasst und empfohlen. Lesen<br />
kann man sie erst nach dem Gespräch. Obwohl mein Gebäude<br />
von hohen Bäumen teilweise monatelang fast durchgehend<br />
verschattet ist (immer ausgehend von Sonnenschein) und im<br />
Hochsommer auch nur für eine gewisse Zeit unverschattet ist,<br />
wird mir eine Photovoltaikanlage als rentabel gepriesen. Eine<br />
denkwürdige Praxis, Solarmodule zu verkaufen.<br />
Leserbrief von Gesche Hüchting<br />
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