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SOLARBRIEF - SFV

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Antworten der Parteien<br />

auf die Wahlprüfsteine<br />

des <strong>SFV</strong><br />

• im Solarbrief 2/09 ab<br />

Seite 8<br />

von SPD, FDP, Bündnis<br />

90/Die Grünen, DIE LIN-<br />

KE, ÖDP<br />

• im Solarbrief 3/09 ab<br />

Seite 8<br />

von der CDU<br />

Alle Informationen zur<br />

Wahl im Internet unter:<br />

www.sfv.de/wahl.htm<br />

Energiepolitik der Parteien<br />

auf dem Prüfstand<br />

Energiepolitik ist - oberflächlich betrachtet - nur<br />

eines von vielen Politikfeldern, aber es ist bei weitem<br />

das Wichtigste. Die Begründung dafür klingt nahezu<br />

zynisch: Ihr Schadenspotential ist größer als das aller<br />

übrigen Politikfelder.<br />

Fehler in der Energiepolitik können die Erde unbewohnbar<br />

machen und damit unsere Lebensgrundlagen<br />

vernichten. Die Nukleartechnik liefert den "Sprengstoff"<br />

für die Atombombe. Die knapper werdenden Öl-,<br />

Kohle- und Erdgasvorkommen liefern den »Grund«<br />

für den finalen Atomkrieg. Oder der CO 2 -Ausstoß bei<br />

Beibehaltung der fossilen Energietechniken wird dem<br />

Klimawandel den letzten Kick geben, durch den er<br />

sich zur nicht mehr rückgängig zu machenden Klimakatstrophe<br />

auswächst.<br />

Gegen diese mögliche Entwicklung wehren wir uns.<br />

Wir geben Wahlempfehlungen für die Bundestagswahl<br />

2009, denn bei dieser Wahl geht es um die zukünftige<br />

Energiepolitik, z.B. um den Atomausstieg oder die<br />

Verlängerung der AKW-Laufzeiten.<br />

Der Solarenergie-Förderverein Deutschland ist<br />

überparteilich, d.h. wir sind an keine Partei gebunden.<br />

Wir beurteilen vielmehr die Parteien nach sachlichen<br />

Kriterien, nämlich nach ihrer Energiepolitik. Dazu unterscheiden<br />

wir zwischen Parteiprogramm und Personen.<br />

Auch in den Parteien, die wir nicht empfehlen können,<br />

gibt es weitsichtige Politiker, deren Einsatz für eine<br />

zukunftsorientierte Energiepolitik wir sehr begrüßen.<br />

Als Beispiele nennen wir Hermann Scheer bei der SPD<br />

oder Josef Göppel bei der CSU. Leider bestimmen<br />

diese Politiker aber derzeit noch nicht die Energiepolitik<br />

ihrer Parteien. Und um die offizielle Parteilinie geht es<br />

bei der Wahl am 27. September.<br />

Atompolitik<br />

Zum einen geht es um die Atompolitik: Wir halten es<br />

für unverantwortlich, dass der betriebswirtschaftliche<br />

Gewinn beim Weiterbetrieb von Atomkraftwerken wichtiger<br />

sein soll als die Sicherheit der Bevölkerung.<br />

Ausgerechnet die Laufzeiten der ältesten Atomkraftwerke<br />

sollen nach dem Willen von Union und<br />

FDP verlängert werden. Darunter befinden sich Atomkraftwerke,<br />

die noch nicht einmal gegen den Aufprall<br />

eines abstürzenden Flugzeugs ausgelegt sind, da man<br />

damals beim Bau dieser Kraftwerke diese Möglichkeit<br />

noch gar nicht in Betracht gezogen hat. Isar 1 (bei<br />

Landshut), Obrigheim (30 km ostwärts von Heidelberg),<br />

Philippsburg 1 (zwischen Mannheim und Karlsruhe),<br />

Biblis A (zwischen Darmstadt und Mannheim), Stade<br />

(an der Elbe westlich von Hamburg), Brunsbüttel (an<br />

der Elbe nordwestlich von Hamburg).<br />

Zur Nutzung der Atomenergie gehört - aus atomrechtlichen<br />

Gründen - auch die Fiktion, dass die<br />

Endlagerung der radioaktiven Abfälle gesichert sei.<br />

Diese Fiktion wird seit 1977 durch Erkundung eines<br />

Endlagers aufrecht erhalten. Man muss sich das einmal<br />

vor Augen halten! Über 30 Jahre (in Worten: dreissig<br />

Jahre) Erkundung - bisher ohne Ergebnis und ohne<br />

Suche nach einer Alternative!<br />

Kohlepolitik<br />

Und nun zur Kohlepolitik: Wir halten es ebenfalls<br />

für unverantwortlich, dass die Union, die FDP und die<br />

SPD den Bau neuer Kohlekraftwerke fordern, die nach<br />

ihrer Errichtung 40 weitere Jahre lang das Klimagas<br />

CO 2 ausstoßen werden - nur unwesentlich weniger als<br />

die bisherigen Kohlekraftwerke. Die Vorstellung, man<br />

könne einen Teil des CO 2 auffangen und dann unterirdisch<br />

sicher lagern, halten wir für einen kindlich naiven<br />

Propagandatrick. Uns reicht bereits das ungelöste<br />

Endlagerproblem bei den Atomkraftwerken.<br />

Wir nehmen die Warnungen der Klimaforscher ernst.<br />

Besonders beunruhigen uns die sogenannten positiven<br />

Rückkopplungen - teilweise spricht man auch von<br />

"Kipppunkten". Dazu ein Beispiel: Der Temperaturanstieg<br />

führt zum Auftauen des Permafrostbodens in der<br />

Tundra. Durch das Auftauen entweicht Methan, welches<br />

eine noch erheblich höhere Temperaturerhöhung<br />

verursacht als Kohlendioxid. Ein weiteres Beispiel: Die<br />

weiße Eiskappe um den Norpol herum hat bisher das<br />

einfallende Sonnenlicht weitgehend zurück reflektiert.<br />

Durch die Erderwärmung taut die Eiskappe weg. Das<br />

tiefblaue Wasser des Nordmeeres wirft das Sonnenlicht<br />

weniger gut zurück. Das Meer erwärmt sich deshalb<br />

noch schneller. Es ist deshalb sogar zweifelhaft, ob<br />

man den Temperaturanstieg bei der angeblich noch<br />

gerade hinnehmbaren Temperaturerhöhung von 2°<br />

überhaupt stoppen kann.<br />

Wir sind entsetzt, mit welcher Gleichgültigkeit die<br />

Vertreter der Energiekonzerne und die Strategen der<br />

SPD, der FDP sowie der Union solche Warnungen<br />

beiseite wischen. Selbst wenn sie an einigen Details<br />

Zweifel hätten, so entbindet sie das noch lange nicht<br />

von der Verpflichtung, den Warnungen nachzugehen<br />

und alles Erdenkliche zu unternehmen, um eine weniger<br />

gefährliche Energieversorgung einzuführen.<br />

Erneuerbare Energien bremsen<br />

Stattdessen unternehmen sie alles Erdenkliche, um<br />

ihren Wählern einzureden, die Erneuerbaren Energien<br />

hätten nicht das ausreichende Potential. Ja sie<br />

versuchen sogar, das Aufwachsen der Erneuerbaren<br />

Energien zu bremsen. Ihre Fachleute für Wirtschaftsfragen<br />

wissen genau, wie man das wirksam macht,<br />

nämlich ganz einfach: den Geldhahn zudrehen. Die<br />

Einspeisevergütung Jahr für Jahr um 8 - 10 Prozent<br />

vermindern - man stelle sich vor, die Verkaufspreise<br />

von Kohle- und Atomstrom müssten Jahr für Jahr um<br />

8 bis 10 Prozent reduziert werden. (WvF)<br />

4 Solarbrief 3/09<br />

Solarenergie-Förderverein Deutschland e.V.

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