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5. Pressereaktionen im deutschen Sprachraum in ... - Historicum.net

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79<br />

e<strong>in</strong>e andere Person als e<strong>in</strong>e Hexe schelte und es nicht beweisen könne, bestraft<br />

würde. Auch sei <strong>in</strong> Deutschland <strong>im</strong> Volk e<strong>in</strong> Rückschritt <strong>in</strong> die Schwärmerei zu<br />

beobachten, die, wenn man nicht dagegen kämpfe, es wieder <strong>in</strong> die F<strong>in</strong>sternis<br />

zurückwerfen könne. 277<br />

Obschon <strong>im</strong> Glarnervolk selber, aber auch ausserhalb des Kantons, viel über<br />

den Handel geredet wurde, erschienen, ausser dem Steckbrief und der<br />

Fundmeldung, <strong>in</strong> den Schweizer Zeitungen wegen der schon beschriebenen<br />

Zensurverhältnisse ke<strong>in</strong>e Berichte.2?6<br />

Dass viel darüber geredet wurde, ist auch bei J. M. Afsprung nachzulesen, war<br />

das Geschwätz über den Göldi-Handel doch se<strong>in</strong>e Motivaton, sich <strong>in</strong>s Glarnerland<br />

zu begeben.<br />

Ich deli me<strong>in</strong>en Brief wohl nicht schliessen,ohne Ihnen e<strong>in</strong> paar Worte Ober den seit e<strong>in</strong>iger Zelt hier<br />

obschwebenden Hexenhandel zu sagen. Schon aU1 me<strong>in</strong>er Reise hierher, habe ich h<strong>in</strong> und wieder<br />

so viel gehöret, dass ich begierig war, die Geschichte hier selbst zu hören; (...].279<br />

<strong>5.</strong>2 öffentliche Reaktionen vom Juli 1782 an<br />

Zum Zeitpunkt der Vollstreckung des Todesurteils an Anna Göldi <strong>im</strong> Juni 1782<br />

existierten an uns bekannten Berichten der Reisebericht von J. M. Afsprung,260 der<br />

Brief von Antistes Ulrich, sowie die Antwort darauf vom Arzt Johann Marti, der auch<br />

die beiden Visa et Reperta und das mediz<strong>in</strong>ische Gutachten dazu erstellte. 26 !<br />

Offentlieh bekannt waren der Steckbrief, mit dem Anna Göldi <strong>in</strong> der Schweiz<br />

gesucht wurde und die Meldung, sie sei gefangen genommen worden. Beide<br />

Mitteilungen erschienen damals <strong>in</strong> der Zürcher Zellung (der heutigen NZZ).262 In<br />

Glarus selber wurden die Verhöre des Prozesses mitgeschrieben, ebenso die<br />

Verhandiungen während der Ratssitzungen. 263 Weder von Antistes Ulrich, noch<br />

von J. M. Afsprung ist, dass sie Informationen weitergegeben hatten. Auch von der<br />

Glarner Obrigkeit kam wohl kaum etwas <strong>in</strong> Umlauf. Lehmann war zum Zeitpunkt<br />

der ersten öffentlichen Publikation noch nicht, oder noch nicht lange, <strong>in</strong> Glarus.<br />

2n J.M. Afsprung: Reise durch e<strong>in</strong>ige Canlone, 1784, 177·178.<br />

278 NZZ vom 9.2.1782, Nr.12:Sleckbrief. NZZ vorn 23.3.1782. Nr. 25: Fundmeldung.<br />

279 J.M. Afsprung: Reise durch e<strong>in</strong>ige Centone, 1784, 171.<br />

280 J.M. Alsprung: Reise durch e<strong>in</strong>ige Canlone. 1784, 143· 172.<br />

281 Alle diese Dokumente s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> H. L. Lehmanns zweitem Heft der freundschaftlichen und<br />

vertraulichen Briefe, 1783, enthalten.<br />

282 Zürcher Zeitung: Nr. 12 vom 9.2. 1782 und Nr. 25 vom 23.3. 1782.<br />

283 Rals- und Verhörprolokol1e, 1781 . 1782.

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