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ZT | September 2010

Ausgabe 1 - 9/10 mit Petra Sinn, Prof. Dr. Wilhelm Schmid, Prof. Dr. Hugo Kehr, Andreas Buhr, Roland Spinola, Erich-Norbert Detroy, Dr. Helmut Fuchs und Kaspar Schattke

Ausgabe 1 - 9/10
mit Petra Sinn, Prof. Dr. Wilhelm Schmid, Prof. Dr. Hugo Kehr, Andreas Buhr, Roland Spinola, Erich-Norbert Detroy, Dr. Helmut Fuchs und Kaspar Schattke

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<strong>ZT</strong>-Magazin | Haben Sie 20 Minuten Zeit für Ihre Kinder?<br />

Dachdecker wegen einer Beute<br />

von 20 Cent tot, in einer Münchner<br />

S-Bahn wird ein Mann, der<br />

Zivilcourage zeigte und kleinen<br />

Kindern zuhilfe kommen wollte,<br />

von den Jugendlichen brutalst getötet<br />

und in Berlin hat eine alleingelassene<br />

Frau sich selbst und<br />

ihre Kindern samt ihrem Auto angesteckt<br />

und verbrannt. In Ansbach<br />

läuft ein Junge in seiner<br />

Schule Amok und in Hamburg<br />

und Berlin gibt es regelmäßig<br />

schwere Ausschreitungen in<br />

Schulen. Laut Kriminalstatistik<br />

sind knapp ein Viertel der über 2<br />

Millionen strafmündigen Tatverdächtigen<br />

zwischen 14 und 21<br />

Jahren alt und die Zahl der wegen<br />

Körperverletzung verurteilten Jugendlichen<br />

hat sich zwischen<br />

1990 und 2006 mehr als verdoppelt.<br />

Das sind nur wenige Beispiele für<br />

eine scheinbar wachsende Verrohung<br />

der Werteorientierung und<br />

mangelnden Respekt vor Leben<br />

und Mitmenschen. Da gebe ich<br />

Peter Hahne Recht.<br />

Der Kriminologe Christian<br />

Pfeiffer warnt “Wo die Kultur<br />

stirbt, da steigen Gewalt und<br />

Kriminalität!“ Stirbt unsere<br />

Kultur tatsächlich! Sind unsere<br />

Elterneinfach unfähig Kinder<br />

auf eine wert- basierte Lebensführung<br />

vorzubereiten.<br />

Nun stirbt sicherlich nicht gleich<br />

die Kultur, aber sie wandelt sich<br />

schon in einem gewaltig beschleunigten<br />

Zeitrahmen. Mit allen<br />

Vorteilen und Nachteilen. Die<br />

Übersicht<br />

Entgrenzung, die Entritualsierung<br />

und die Enttabuisierung des Individuums<br />

in der sogenannten modernen<br />

oder postmodernen Zeit<br />

führt auch für den Einzelnen zu<br />

Desorientierung und Hilflosigkeit,<br />

sich zurechtzufinden und eine<br />

Entscheidung darüber zu treffen,<br />

was richtig und falsch ist. Gerade<br />

Eltern und Alleinerziehende werden<br />

hier alleingelassen und es<br />

fehlt an brauchbaren und umsetzungsstarken<br />

Hilfen für den Alltag.<br />

Dabei könnte alles so einfach<br />

sei. Denn trotz oft gegenteiliger<br />

publikumshaschender und medienwirksamer<br />

Postulaten sind Kinder<br />

keine kleinen Tyrannen und<br />

auch Eltern meist keine Despoten.<br />

Es sind Menschen auf der Suche<br />

nach Orientierung und Sicherheit.<br />

Mit unserem 20-Minuten-Programm<br />

gehen Sie einen großen<br />

Schritt aus der Hilflosigkeit heraus<br />

und erlernen systematisch<br />

ein Werkzeug zur gelungenen<br />

Entwicklung eines gesunden<br />

Wertebewusstsein – auch bei sich<br />

selbst.<br />

Einmal in der Woche für 20 Minuten<br />

Aufmerksamkeit auf die<br />

grundlegenden Werte im täglichen<br />

Leben. Besser können Sie<br />

ihre Erziehungsaufgabe nicht<br />

wahrnehmen und ihre Zeit nicht<br />

nutzen.<br />

Erziehen in 20-Minuten pro<br />

Woche, ist das nicht eine viel zu<br />

kurzgefasste Ver- einfachung<br />

von Erziehung als eine doch eher<br />

komplexe Herausforderung?<br />

Wir wollen ja nicht in 20-Minuten<br />

den ganzen Erziehungsprozess<br />

abhandeln, der in der Praxis sowieso<br />

nicht auf irgendwelche<br />

messbaren und abgegrenzten<br />

Zeiteinheiten zu reduzieren ist.<br />

Erziehen findet ja meistens unbewusst<br />

und quasi nebenbei statt.<br />

Fragen Sie Eltern, welchen Erziehungsstil<br />

sie praktizieren, bekommen<br />

sie im Normalfall nur<br />

unbrauchbare und undifferenzierte<br />

Antworten, die den Schluss zu<br />

lassen, dass die meisten sich bislang<br />

nur wenig auf der Metaebene<br />

mit ihrem Erziehungsansatz auseinandergesetzt<br />

haben.<br />

Um diesem Übel abzuhelfen sagen<br />

wir: „Jede Familie, jeder alleinerziehende<br />

Vater oder jede<br />

alleinerziehende Mutter kann<br />

wirksam mit 20 Minuten pro Woche<br />

auf eine wert-volle Lebensgestaltung<br />

der Kinder einwirken und<br />

nach dem Prinzip „Steter Tropfen<br />

höhlt den Stein“ sogar das Familienleben<br />

entspannter, konfliktfreier<br />

und gleichzeitig spannender<br />

und erlebnis- reicher gestalten!“<br />

Es gibt doch bereits zahlreiche<br />

Erziehungsratgeber von denen<br />

Eltern und Alleinerziehende<br />

fast überschüttet werden.<br />

Betrachten wir die Aufgabenstellung<br />

den Nachwuchs „vernünftig“<br />

auf die späteren Herausforderungen<br />

vorzubereiten und verstehen<br />

ganz im philosophischen Sinne<br />

Vernunft als die Wahrnehmung<br />

des nächstgrößeren Ganzen und<br />

damit als die wichtigste Sache für<br />

einen gelungenen Zukunftsent-<br />

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