ZT | September 2010
Ausgabe 1 - 9/10 mit Petra Sinn, Prof. Dr. Wilhelm Schmid, Prof. Dr. Hugo Kehr, Andreas Buhr, Roland Spinola, Erich-Norbert Detroy, Dr. Helmut Fuchs und Kaspar Schattke
Ausgabe 1 - 9/10
mit Petra Sinn, Prof. Dr. Wilhelm Schmid, Prof. Dr. Hugo Kehr, Andreas Buhr, Roland Spinola, Erich-Norbert Detroy, Dr. Helmut Fuchs und Kaspar Schattke
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>ZT</strong>-Magazin | Mit Begeisterung verkaufen<br />
„Zu teuer!“<br />
Was aber wenn der Kunden trotzdem<br />
„Zu teuer!“ sagt? Resignieren?<br />
Oder gar mit der Uraltformel<br />
„Im Verhältnis wozu?“ kommen?<br />
Das wäre beides traurig. Resignieren<br />
heißt ausgeben im Kampf<br />
und ist damit die Vorwegnahme<br />
der Niederlage.<br />
„Im Verhältnis wozu!“ (es gibt<br />
immer noch Trainer, die diesen<br />
Satz empfehlen!) löst dagegen nur<br />
aus „Im Verhältnis zur Konkurrenz!“<br />
Und jetzt wird das Verkaufsgespräch<br />
richtig schwierig,<br />
besonders wenn der Kunde auf<br />
den Wettbewerb fixiert ist.<br />
Sagen Sie doch auf das „Zu teuer!“<br />
schlicht „Stimmt, was ich<br />
Ihnen empfehle ist teuer, und<br />
wertvoll, wertvoll weil Sie mehr<br />
…“ oder formulieren Sie so<br />
„Stimmt, dieses Produkt ist nicht<br />
billig, billig wäre es geworden<br />
wenn die (z.B.) Sicherheitsaspekte<br />
wegfielen!” oder vielleicht gefällt<br />
Ihnen auch der Werbesatz<br />
von Crisan: „Stimmt, ist sauteuer,<br />
aber es wirkt!“<br />
Die professionelle Preisverhandlung.<br />
Preisgespräche brauchen Vertrauen.<br />
Und oft verliert man als<br />
Verkäufer sein Gesicht, vor allem<br />
dann wenn man zu schnell auf<br />
die Preis-Attacke des Kunden<br />
reinfällt und gleich einen Rabatt<br />
einräumt. Nachlässe zu geben,<br />
ohne dafür ein Äquivalent zu bekommen,<br />
heißt schlichtweg vorher<br />
versucht zu haben den Kun-<br />
Übersicht<br />
den zu übervorteilen. Ein Zugeständnis<br />
unsererseits verlangt<br />
immer auch nach einem Zugeständnis<br />
des Kunden. Er kann<br />
schon 1 oder 2 % mehr Rabatt<br />
bekommen, wenn er (z.B.) die<br />
angefragte Menge verdoppelt oder<br />
50 % Anzahlung leistet. Wie<br />
Du mir so ich Dir. Auge um Auge,<br />
Zahn um Zahn. Zug um Zug.<br />
Zugeständnis um Zugeständnis.<br />
Nur dann ist das Gesicht gewahrt,<br />
und beide Verhandlungspartner<br />
sind glücklich.<br />
Preiszugeständnisse<br />
dürfen nie allzu leichtfertig gegeben<br />
werden, hängt doch davon<br />
unser gesamter Unternehmenserfolg<br />
ab. Denn Gewinne sind der<br />
Sauerstoff des Unternehmens.<br />
Auch dürfen Sie nicht zu schnell<br />
gegeben werden, erst lassen wir<br />
den Kunden hart darum kämpfen.<br />
Denn wir kennen aus dem Sport<br />
die Formel „Ein allzu leichter<br />
Sieg enttäuscht den Gegner!“<br />
Rabatte? Gibt es was Besseres?<br />
Spotlight<br />
Eigentlich wollte der Gründer von DCI, Erich-Norbert Detroy, den<br />
landwirtschaftlichen Betrieb seiner Großeltern übernehmen. Melken<br />
und Mähdrescher fahren konnte er ja. Doch der Gedanke, dass<br />
der Hof ihm nur zu 1/27 zugeflossen wäre, ließ diese Idee rasch<br />
versiegen.<br />
Also wurde er Industriekaufmann, denn er wollte wie sein Vater,<br />
der Einkaufsleiter, von vielen Menschen (sprich Verkäufern) bewundert<br />
werden. Aber es kam anders. Er wurde erfolgreicher Verkäufer,<br />
bekam als erster Externer von der Daimler-Benz AG ein<br />
Stipendium für sein BWL-Studium, begann Marketing und Vertrieb<br />
zu lieben.<br />
Bald (1970) kam der Ruf des damals berühmten holländischen<br />
Unternehmensberaters (Jan L. Wage) und wurde bald dessen deutscher<br />
Statthalter. Jan L. Wage wurde zu seinem beruflichen Vater in<br />
Sachen Management- und Verkäufer-Training. Eine faszinierende<br />
Zeit.<br />
www.detroy-consultants.de<br />
Ja, ein einmal gegebener Rabatt<br />
ist nur schwierig zurück zu nehmen.<br />
Meist werden aus 5 % dann<br />
7 % dann 10 %. Besser ist in Naturalien<br />
den Verhandlungswunsch<br />
des Kunden aufzufüllen. Wenn er<br />
Händler ist, und es geht um 100<br />
Stück von Produkt A, dann liefern<br />
wir gerne zusätzlich 10 Stück von<br />
B. Erstens stehen Naturalrabatte<br />
zu Gestehungskosten in der Bilanz<br />
und zweitens kann sich der<br />
Kunde von der leichten Verkäuflichkeit<br />
von B überzeugen und<br />
wird dann gerne nachordern.<br />
Das Prinzip muss nämlich heißen:<br />
Jede Verhandlung dient dazu die<br />
Geschäftsbeziehungen zum Kunden<br />
zu verbessern.<br />
Erich-Norbert Detroy<br />
DCI - Detroy Consultants International.<br />
35