ZT | September 2010
Ausgabe 1 - 9/10 mit Petra Sinn, Prof. Dr. Wilhelm Schmid, Prof. Dr. Hugo Kehr, Andreas Buhr, Roland Spinola, Erich-Norbert Detroy, Dr. Helmut Fuchs und Kaspar Schattke
Ausgabe 1 - 9/10
mit Petra Sinn, Prof. Dr. Wilhelm Schmid, Prof. Dr. Hugo Kehr, Andreas Buhr, Roland Spinola, Erich-Norbert Detroy, Dr. Helmut Fuchs und Kaspar Schattke
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<strong>ZT</strong>-Magazin | Haben Sie 20 Minuten Zeit für Ihre Kinder?<br />
gramm selbst, wo ein gründliches<br />
Elternmanual die Fragestellungen<br />
beantwortet und gleichsam die<br />
Einrichtung einer wirkungsvollen<br />
Mini-Meetingstruktur erklärt und<br />
betreut.<br />
Nennen Sie uns doch ein Beispiel,<br />
wie in einer Familie so etwas<br />
abläuft.<br />
Gehen wir davon aus, dass die<br />
alleinerziehende Mutter, nennen<br />
wir sie Renate, einen Vorbereitungskurs<br />
besucht hat oder sich<br />
aus dem Trainingsprogramm die<br />
wichtigsten Punkte herausgearbeitet<br />
hat. So wird Renate in der<br />
ersten 20-Minuten Sitzung mit<br />
den Kindern - im entsprechenden<br />
Rahmen und mit den entsprechenden<br />
Rahmenbedingungen –<br />
den Nutzen und die Vorteile des<br />
Programms diskutieren und klarmachen,<br />
dass die Sitzungen Spaß<br />
und Freude machen und alle etwas<br />
davon haben.<br />
Beginnen kann Renate zum Beispiel<br />
mit dem Thema Freundlichkeit.<br />
So wird sie in lockerer Runde<br />
herausarbeiten, was Freundlichkeit<br />
ist, warum Freundlichkeit<br />
Vorteile bringt, wie<br />
aber auch Unfreundlichkeit aussieht<br />
und wirkt und last but not<br />
least, wie man Freundlichkeiten<br />
leben und üben kann und wie das<br />
in ihrer Familie nun aussieht als<br />
Thema der Woche. Renate<br />
spricht und übt dann gemeinsam<br />
mit den Kindern, was meistens<br />
viel Spaß macht, das freundliche<br />
Gesicht, die freundliche Stimme<br />
und die freundliche Körperhal-<br />
Übersicht<br />
tung und vereinbart klar, wie und<br />
wann diese Punkte in der kommenden<br />
Woche umgesetzt werden.<br />
Dann zeigt sie die Tafel aus<br />
dem Trainingsprogramm, steckt<br />
das Blatt in den Tischständer oder<br />
Wandhalter an zentraler Stelle.<br />
Diese Tafel bleibt dann die ganze<br />
Woche stehen oder hängen und<br />
erinnert alle an die Vereinbarung:<br />
Diese Woche wollen wir das<br />
Freundliche Gesicht, die freundliche<br />
Stimme und die freundliche<br />
Körperhaltung besonders oft üben.<br />
In der Regel dauert eine solche<br />
Sitzung nur 20-Minuten.<br />
Die Theorie klingt gut. Direkte<br />
Frage: Bringt das etwas?<br />
Abgesehen davon, dass wir diese<br />
Übungen selbst jahrelang erfolgreich<br />
erprobt haben, haben wir<br />
mit Modellfamilien das Projekt<br />
justiert und alle Teilnehmer waren<br />
ausnahmslos begeistert. Aber wir<br />
dürfen uns natürlich auch nichts<br />
vormachen. Es ist ein Weg, um im<br />
großen Erziehungsalltag die Auf-<br />
Spotlight<br />
Frederic-Merlin Fuchs studiert Philosophie und Kommunikation<br />
an der John Cabot University in Rom und hat die unterschiedlichen<br />
Erziehungsstrategien in Spanien, Deutschland, Italien und USA<br />
untersucht und verglichen. Das 20-Minuten-Training verdankt ihm<br />
viele Korrekturen und Denkanstöße. Mit der Sichtweise des “Betroffenen”<br />
hat er die Bedeutung der 20-Minuten Erziehung mehrfach<br />
neu justiert und in allen Werten entscheidende Betrachtungshilfen<br />
und Anwendungsvorschläge beigesteuert.<br />
Groß geworden im Kontext einer handlungsorientierten humanistischen<br />
Erziehung in einer krisengestärkten “Rumpf”-Familie lernte<br />
er die Vorteile der 20-Minuten Erziehung praktisch kennen und<br />
später theoretisch zu durchdringen.<br />
www.20minuten-erziehung.de<br />
merksamkeit auf etwas zu richten,<br />
was als verloren bezeichnet werden<br />
kann - auf Grundwerte. Viele<br />
Eltern erwarten von ihren Kindern<br />
Unmögliches.<br />
Sie erwarten Ordnung, Pünktlichkeit,<br />
Freundlichkeit und Rücksichtnahme<br />
ohne je genau darüber<br />
gesprochen zu haben, was sie genau<br />
damit meinen und wie genau<br />
es aussehen soll. Diese Lücke<br />
füllt unser Programm exzellent.<br />
Vielleicht könnte man noch ergänzen<br />
„... ohne es selber vorzuleben!“<br />
Das natürlich auch. Mit diesem<br />
Programm können auch weniger<br />
disziplinierte Eltern oder Elternteile<br />
damit rechnen, von den eigenen<br />
Kindern beobachtet und in<br />
Zug- zwang gebracht zu werden.<br />
Somit ist es ein Reife- und<br />
Wachstumsprogramm für die<br />
ganze Familie.<br />
Buch bestellbar unter:<br />
www.20minuten-erziehung.de<br />
Frederic M. Fuchs<br />
Autor & Student<br />
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