Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg - Orah.ch
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NT ProseminararbeitüberMt20,1-16 20<br />
Semantis<strong>ch</strong>e Analyse<br />
Mt 20,1-16 enthält Begriffe, deren Sinnhorizonte uns ni<strong>ch</strong>t ohne weiteres klar<br />
sind und somit erläutert wer<strong>den</strong> müssen. Die folgende Begriffsanalyse will die<br />
Bedeutungen und Assoziationen nur insoweit erfassen, als sie für die<br />
Interpretation <strong>von</strong> Mt 20,1-16 relevant sind. Sie ist der eigentli<strong>ch</strong>en<br />
Interpretation vorangestellt, um diese zu entlasten, also aus Grün<strong>den</strong> der<br />
Übersi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>keit.<br />
h¸ balsileiøa tw½n ou¹ranw½n<br />
Das ist der nur bei Matthäus begegnende Ausdruck für h¸ basileiøa tou½ qeou½.<br />
¹Ouranoøª wird in der Verbindung h¸ basileiøa tw½n ou¹ranw½n synonym mit qeoøª<br />
verwendet. 46 Matthäus kann allerdings au<strong>ch</strong> das sonst übli<strong>ch</strong>e h¸ basileiøa tou½<br />
qeou½ verwen<strong>den</strong> (Mt 12,28; 19,24; 21,31.43). ¸H basileiøa bezei<strong>ch</strong>net mit Blick<br />
auf Mt 20,1b-15, wo eine Handlung erzählt wird, die Art und Weise der Ausübung<br />
einer Herrs<strong>ch</strong>aft. 47 ¸H basileiøa tw½n ou¹ranw½n bezei<strong>ch</strong>net somit die<br />
Herrs<strong>ch</strong>aftsweise Gottes.<br />
Da Mt 20,1b-15 als Metapher nur dann verständli<strong>ch</strong> ist, wenn eine gewisse<br />
Vertrautheit mit der Herrs<strong>ch</strong>aftsausübung Gottes gegeben ist, muß über<br />
letztere kurz na<strong>ch</strong>geda<strong>ch</strong>t wer<strong>den</strong>. Die Gottesherrs<strong>ch</strong>aft ist der "beherrs<strong>ch</strong>ende<br />
Begriff der Verkündigung Jesu" 48 . Jesus hat ihn allerdings ni<strong>ch</strong>t erfun<strong>den</strong>; er<br />
war <strong>im</strong> Ju<strong>den</strong>tum bereits vorhan<strong>den</strong>. Jesus hat ihn aber auf si<strong>ch</strong> und sein<br />
Wirken bezogen und ihm damit eine besondere Note verliehen. Die<br />
Gottesherrs<strong>ch</strong>aft ist mit dem Wirken Jesu bereits angebro<strong>ch</strong>en. ei¹ de\ e¹n<br />
pneuømati qeou½ e¹gw\ e¹kbaøllw ta\ da<strong>im</strong>oønia, a„ra e„fqasen e¹f' u¸ma½ª h¸ basileiøa<br />
tou½ qeou½ (Mt 12,28) 49 . Jesu Ma<strong>ch</strong>t über das Böse in der Welt ist das untrügli<strong>ch</strong>e<br />
46 W.Bauer,Wörterbu<strong>ch</strong> zu <strong>den</strong> S<strong>ch</strong>riften des Neuen Testaments, Sp.1180. Vgl. au<strong>ch</strong> <strong>den</strong><br />
Artikel über basileiøa: "b. tou½ qeou½ u. tw½n oujranw½n sind wesentl. glei<strong>ch</strong>wertig, da d. Ju<strong>den</strong><br />
für qeoøª neb. andern Ums<strong>ch</strong>reibungen au<strong>ch</strong> ou¹ranoøª (-oiø) brau<strong>ch</strong>ten" (Sp.268).<br />
47 h¸ basileiøa könnte au<strong>ch</strong> das "Königtum" oder "Königrei<strong>ch</strong>" bezei<strong>ch</strong>nen (W.Bauer, a.a.O.,<br />
Sp.267f). Da Mt 20,1b-15 jedo<strong>ch</strong> keinen Zustand, sondern einen Vorgang erzählt, ist die<br />
Bedeutung "Königsherrs<strong>ch</strong>aft" am angemessensten.<br />
48 R.Bultmann, Theologie des Neuen Testaments, 3.<br />
49 "Wenn aber i<strong>ch</strong> mit dem Geist Gottes die Dämonen austreibe, dann gelangte die<br />
Herrs<strong>ch</strong>aft Gottes do<strong>ch</strong> (s<strong>ch</strong>on) bis zu eu<strong>ch</strong>."