Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg - Orah.ch
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NT ProseminararbeitüberMt20,1-16 28<br />
Interaktionen bestehen zwis<strong>ch</strong>en dem oi¹kodespoøthª und <strong>den</strong> prw½toi bzw.<br />
e„sxatoi. Das bedeutet, daß Mt 20,1b-15 in erster Linie das Verhältnis Gott -<br />
Mens<strong>ch</strong> behandelt (der oi¹kodespoøthª verweist auf Gott). Es ist ein Arbeits- und<br />
Vorwurfsverhältnis. Und da Mt 20,1b-15 mit der Apologie der<br />
<strong>Weinberg</strong>sbesitzers und diese wiederum mit e¹gw\ a¹gaqoøª ei¹mi endet geht es<br />
um die Theodizee Gottes. Angeklagt ist die göttli<strong>ch</strong>e Liebe, genauer ihr<br />
Verhalten. Erst Mt 20,16 betrifft prw½toi und e„sxatoi, d.h. deren Rollentaus<strong>ch</strong>.<br />
Deutung<br />
Die Einleitungsformel Mt 20,1a<br />
¸Omoiøa e¹stin h¸ basileiøa tw½n ou¹ranw½n ist die Einleitungsformel, die uns in dieser<br />
Form au<strong>ch</strong> sonst häufiger begegnet (Mt 13,31.33.44. 45.47). Mit H.WEDER<br />
verstehe i<strong>ch</strong> sie als Hinweis darauf, daß die ans<strong>ch</strong>ließende Parabel Mt 20,1b-15<br />
als Metapher des H<strong>im</strong>melrei<strong>ch</strong>s zu interpretieren ist. J.JEREMIAS hat für o¿moioøª<br />
e¹stin die Übersetzung vorges<strong>ch</strong>lagen "es verhält si<strong>ch</strong> mit … wie mit …" 74 . Das<br />
bedeutet, daß h¸ basileiøa tw½n ou¹ranw½n mit der Handlungsweise des Hausherrn<br />
verglei<strong>ch</strong>bar ist, das heißt konkret mit seiner Handhabung der Lohnauszahlung,<br />
bei der das e¹gw\ a¹gaqoøª ei¹mi wi<strong>ch</strong>tiger ist als der sonst übli<strong>ch</strong>e Grundsatz<br />
"(Un)glei<strong>ch</strong>er Lohn für (un)glei<strong>ch</strong>e Arbeit".<br />
Die Parabel Mt 20,1b-15 (Liebe und Gere<strong>ch</strong>tigkeit)<br />
Die Apologie des <strong>Weinberg</strong>sbesitzers (V.13-15) antwortet auf <strong>den</strong> Vorwurf der<br />
Ungere<strong>ch</strong>tigkeit (a¹dikw½ V.13). Die zuerst angemieteten Arbeiter nennen sein<br />
Verhalten freili<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t bei diesem Namen; sie murren nur und entrüsten si<strong>ch</strong>.<br />
Erst der <strong>Weinberg</strong>sbesitzer bringt die Unmutsäußerungen (V.12) auf <strong>den</strong><br />
Punkt: Ungere<strong>ch</strong>t sei sein Verhalten angebli<strong>ch</strong>. S<strong>ch</strong>on in Vers 4 ers<strong>ch</strong>ien das<br />
Adjektiv diøkaioª. Die Parabel reflektiert somit die Frage, ob der Herr des<br />
<strong>Weinberg</strong>s gere<strong>ch</strong>t sei oder ni<strong>ch</strong>t. Bezieht man die S<strong>ch</strong>lußworte der Parabel Mt<br />
20,1b-15 mit ein (e¹gw\ a¹gaqoøª ei¹mi V.15), dann geht es genau genommen um<br />
die Frage, wie si<strong>ch</strong> die Liebe zur Gere<strong>ch</strong>tigkeit verhalte.