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Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg - Orah.ch

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NT ProseminararbeitüberMt20,1-16 32<br />

Unvers<strong>ch</strong>ämtheit erlebt wird. Die Gemütsverfassung der Ersten spiegelt si<strong>ch</strong> in<br />

ihrer Unmutsäußerung: Ou“toi oi¸ e„sxatoi miøan w¿ran e¹poiøhsan, kai\ i„souª<br />

h¸mi½n au¹tou\ª e¹poiøhsaª toi½ª bastaøsasi to\ baøroª th½ª h¸meøraª kai\ to\n<br />

kauøswna (V.12). Einander gegenüber stehen miøa w¿ra (bei <strong>den</strong> Letzten) und to\<br />

baøroª th½ª h¸meøraª kai\ o¸ kauøswn (bei <strong>den</strong> Ersten), to\ baøroª kai\ o¸ kauøswn<br />

unterstrei<strong>ch</strong>t no<strong>ch</strong> <strong>den</strong> h<strong>im</strong>melweiten Unters<strong>ch</strong>ied. Somit stehen si<strong>ch</strong> eigentli<strong>ch</strong><br />

nur zwei Zeitangaben gegenüber, die genau genommen no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>ts über die in<br />

der Zeit erbra<strong>ch</strong>ten Leistung aussagen. Trotzdem dürfte klar sein, daß die Zeit<br />

hier ein Maß der Leistung ist. Die Ersten haben demna<strong>ch</strong> deutli<strong>ch</strong> mehr<br />

geleistet als die Letzten. Das skaøndalon der Liebe ist das i„souª h¸mi½n au¹tou\ª<br />

poiei½n. Der verletzte Grundsatz lautet also: Der Lohn muß <strong>im</strong>mer der Leistung<br />

entspre<strong>ch</strong>en. Er ist das Kernstück des Leistungs<strong>den</strong>kens, das <strong>im</strong> folgen<strong>den</strong><br />

anhand der Parabel beleu<strong>ch</strong>tet wer<strong>den</strong> soll.<br />

Die Arbeit des religiös motivierten Mens<strong>ch</strong>en besteht <strong>im</strong> Erfüllen des göttli<strong>ch</strong>en<br />

Willens, <strong>den</strong>n die Parabel Mt 20,1b-15 muß <strong>im</strong> Li<strong>ch</strong>te <strong>von</strong> Mt 20,1a verstan<strong>den</strong><br />

wer<strong>den</strong>. Es geht ni<strong>ch</strong>t um irgendeine Arbeit, sondern um die Arbeit <strong>im</strong> Li<strong>ch</strong>te<br />

der basileiøa tw½n ou¹ranw½n. Es geht um die Arbeit <strong>im</strong> <strong>Weinberg</strong>, ein Bild, das<br />

mit Israel beziehungsrei<strong>ch</strong> verbun<strong>den</strong> ist (Jes 5,7). Es geht um die Erfüllung der<br />

Thora. Das Leben na<strong>ch</strong> der Thora konnte mit dem Verb "arbeiten" in<br />

Verbindung gebra<strong>ch</strong>t wer<strong>den</strong>, wie Mt 7,23 zeigt: a¹poxwrei½te a¹p' e¹mou½ oi¸<br />

e¹rgazoømeoi th\n a¹nomiøan. 82 Man bea<strong>ch</strong>te au<strong>ch</strong> die Verbindung e„rga noømou, die<br />

namentli<strong>ch</strong> bei Paulus oft vorkommt.<br />

Problematis<strong>ch</strong> ist ni<strong>ch</strong>t die "<strong>Weinberg</strong>sarbeit", sondern die s<strong>ch</strong>einbar<br />

untrennbar mit ihr verbun<strong>den</strong>e Überzeugung, der Mens<strong>ch</strong> könne - wenn er<br />

si<strong>ch</strong> nur anstrengt - das Gesetz aus eigener Kraft erfüllen. Die eigene Kraft<br />

führt zur eigenen Leistung; die eigene Leistung zum "wohlverdienten" Lohn.<br />

Leider ist "die altsynagogale Lohnlehre" (na<strong>ch</strong> Strack-Billerbeck) völlig in dieses<br />

Fahrwasser geraten. "Die Tora ist Israel nur gegeben wor<strong>den</strong>, damit sie dur<strong>ch</strong><br />

sie Verdienst erwerben … Verdienst u. Lohn gehören na<strong>ch</strong> dieser Ans<strong>ch</strong>auung<br />

81 "I<strong>ch</strong> kam ni<strong>ch</strong>t, um Frie<strong>den</strong> sondern um das S<strong>ch</strong>wert zu bringen."<br />

82 "Wei<strong>ch</strong>et <strong>von</strong> mir, ihr Übeltäter." wörtl.: "Ihr, die ihr Ungesetzli<strong>ch</strong>keit wirkt".

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