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Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg - Orah.ch

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NT ProseminararbeitüberMt20,1-16 36<br />

dienende Funktion. Spannung entsteht. Man fühlt mit <strong>den</strong> späteren Anklägern<br />

mit, die mit ansehen müssen, wie die letzten Arbeiter <strong>den</strong> Lohn einstrei<strong>ch</strong>en,<br />

der eigentli<strong>ch</strong> ihnen verspro<strong>ch</strong>en war. No<strong>ch</strong> hält si<strong>ch</strong> diese Spannung zwis<strong>ch</strong>en<br />

der Erwartung eines höheren Lohnes (e¹noømisan o¿ti plei½on lhømyontai V.10)<br />

und dem unguten Gefühl, es könne do<strong>ch</strong> bei dem vereinbarten Denar bleiben<br />

(V.2). Aber s<strong>ch</strong>on bald wird sie si<strong>ch</strong> in offenen Unmutsäußerungen entla<strong>den</strong>.<br />

Zweitens bezogen auf das Verhältnis Lohn und Leistung: Würde man einen<br />

Quotienten bil<strong>den</strong>, Lohn geteilt dur<strong>ch</strong> Leistung, dann wür<strong>den</strong> die zuletzt<br />

angeworbenen Arbeiter an der ersten Stelle der Skala stehen. So wären die<br />

zeitli<strong>ch</strong> Letzten <strong>im</strong> Lohn-Leistungs-Verhältnis die Ersten.<br />

Die Parabel will allerdings ni<strong>ch</strong>t sagen: Dehnt <strong>den</strong> Müßiggang (a¹rgoøª) so lange<br />

wie mögli<strong>ch</strong> aus, <strong>den</strong>n es wer<strong>den</strong> sowieso alle <strong>den</strong>selben Lohn erhalten.<br />

Warum dann s<strong>ch</strong>wer arbeiten?! Die lukanis<strong>ch</strong>e Parabel vom unehrli<strong>ch</strong>en<br />

Verwalter (Lk 16,1-9) ließe si<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>on eher als ein Lob auf sittenwidriges<br />

Verhalten verstehen. In der Parabel <strong>von</strong> <strong>den</strong> <strong>Arbeitern</strong> <strong>im</strong> <strong>Weinberg</strong> liegt der<br />

Ton dagegen gerade auf der Enttarnung und somit Verurteilung sol<strong>ch</strong>en<br />

Verhaltens. Die versteckte Mißgunst offenbart si<strong>ch</strong> <strong>im</strong> Angesi<strong>ch</strong>t der Güte<br />

(a¹gaqoøª) Gottes selbst. Außerdem hatten es die letzten Arbeiter ni<strong>ch</strong>t darauf<br />

abgesehen, so spät wie mögli<strong>ch</strong> angestellt zu wer<strong>den</strong>. Auf die Frage des<br />

Hausherrn na<strong>ch</strong> dem Grund ihres müßigen Herumstehens (kausales tiø V.6)<br />

antworteten sie: ¿Oti (kausal) ou¹dei\ª h¸ma½ª e¹misqwøsato (V.7).<br />

Beurteilt man die basileiøa tw½n ou¹ranw½n mit <strong>den</strong> Maßstäben des jetzigen<br />

Äons, dann wird es dort Bevorzugte geben. Aber wen kümmert's? ÃAron to\<br />

so\n kai\ u¿page (V.14). In der basileiøa tw½n ou¹ranw½n gelten die Gesetze Gottes,<br />

und der kann mit dem Seinigen ma<strong>ch</strong>en, was er will (V.15). Mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e<br />

Mißgunst kann seinen Regierungsstil ni<strong>ch</strong>t dur<strong>ch</strong>kreuzen.<br />

Drittens bezogen das sittli<strong>ch</strong>e Versagen: Die (zeitli<strong>ch</strong>) Ersten wer<strong>den</strong> (sittli<strong>ch</strong>)<br />

Letzte sein, wenn sie die innere Größe ni<strong>ch</strong>t aufbringen können, an der Größe<br />

Gottes ungeteilten Herzens teilzunehmen und si<strong>ch</strong> mit <strong>den</strong> Letzten über <strong>den</strong><br />

unverdienten Lohn zu freuen. Mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>er Kleingeist ma<strong>ch</strong>t vermeintli<strong>ch</strong>e<br />

Verdienste zuni<strong>ch</strong>te, wenn ihm das e¹gw\ a¹gaqoøª ei¹mi ein Dorn <strong>im</strong> Auge ist. Die

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