Berlin und Brandenburg - UVB
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<strong>Berlin</strong> <strong>und</strong> <strong>Brandenburg</strong><br />
verlaufen Entwicklung in benachbarten Regionen wegen dieser Effekte ähnlich, entweder<br />
befruchten sich die Regionen gegenseitig oder sie bremsen sich. Diese grenzüberschreitenden<br />
Effekte werden in diesem Gutachten Wachstumsverbünde genannt. Zur Identifizierung wurden<br />
die Pendlerströme <strong>und</strong> die geclusterten Beschäftigtenentwicklungen der so verflochtenen Kreise<br />
analysiert.<br />
Zwei Dinge werden auf einen Blick deutlich: Es gibt einen positiven Wachstumsverb<strong>und</strong> zwischen<br />
zwei Städten <strong>und</strong> vier Landkreisen – die Ränder Potsdams können aber nur ungenügend davon<br />
profitieren. Zum Zweiten zeigt die Abbildung, dass nur relativ wenige Verflechtungen in der Region<br />
bestehen. In der Summe gibt es nur 19 Pendlerverflechtungen, die mehr als 7,5 Prozent der<br />
sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am jeweiligen Wohnort ausmachen. Zum Vergleich: In<br />
Oberbayern sind es 42 Verflechtungen. Auch dieses Ergebnis deutet darauf hin, dass das<br />
Metropolpotenzial von <strong>Berlin</strong> <strong>und</strong> Potsdam bisher unzureichend genutzt wird. Gleichzeitig wird<br />
offensichtlich, dass keine Verflechtungen zwischen Landkreisen bestehen, sondern nur zwischen<br />
Städten <strong>und</strong> angrenzenden Kreisen.<br />
Bei genauerem Hinsehen fällt weiterhin auf, dass diese Inseln ohne intensive Verflechtungen das<br />
Potenzial haben, an dem positiven Wachstumsverb<strong>und</strong>verb<strong>und</strong> um <strong>Berlin</strong> <strong>und</strong> Potsdam<br />
teilzuhaben – die positiven Ausstrahlungseffekte des Wachstumsverb<strong>und</strong>es müssen hierfür nur<br />
stärker genutzt werden. Schwieriger verhält sich die Lage in Cottbus. Cottbus kann nur<br />
unzureichend eine solche wirtschaftliche Kraft entfalten, dass positive Effekte auf das Umland<br />
ausgehen. Bisher ist dort sogar ein negativer Wachstumsverb<strong>und</strong> zu identifizieren – die schwache<br />
Entwicklung von Cottbus schlägt sich in den Landkreisen Spree-Neiße <strong>und</strong> Oberspreewald-Lausitz<br />
nieder. Ähnliches gilt für Frankfurt (Oder). Auch hier war es in der Vergangenheit so, dass keine<br />
positiven Ausstrahlungseffekte in die Region ausgingen. Die umliegenden Kreise Märkisch-<br />
Oderland <strong>und</strong> Oder-Spree könnten gleichwohl leicht von den positiven Entwicklungen der anderen<br />
angrenzenden Kreise wie Dahme-Spreewald <strong>und</strong> <strong>Berlin</strong> profitieren, weshalb kein negativer<br />
Wachstumsverb<strong>und</strong> festzustellen ist.<br />
Positiv für die Region um Frankfurt (Oder) wäre es, wenn es gelänge, die positive<br />
Entwicklungstendenz (siehe Abbildung 3-1) weiter zu verstärken, um Ausstrahlungseffekte zu<br />
generieren. Hierfür sollte auch die im nächsten Jahr kommende EU-weite<br />
Arbeitnehmerfreizügigkeit als Chance begriffen werden. Durch eine weitergehende Verknüpfung<br />
nach Osten werden Wachstumspotenziale freigesetzt, die Frankfurt (Oder) dafür nutzen könnte,<br />
sich zu einem kleinen Kraftzentrum zu entwickeln.<br />
Insgesamt zeigt die Abbildung, welches Potenzial Zentren mit starkem Wachstum auch in den<br />
Raum hinein haben. Wenn sich <strong>Berlin</strong>, Cottbus <strong>und</strong> Frankfurt (Oder) zu erfolgreichen Zentren<br />
weiterentwickeln würden, hätte dies aufgr<strong>und</strong> von Verflechtungen <strong>und</strong> Zweitr<strong>und</strong>eneffekten<br />
positive Effekte auf ganz <strong>Brandenburg</strong>. Eine solche Dynamik wäre vor allem vor dem Hintergr<strong>und</strong><br />
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