Berlin und Brandenburg - UVB
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<strong>Berlin</strong> <strong>und</strong> <strong>Brandenburg</strong><br />
4 Interdependenz von Demografie <strong>und</strong> öffentlichen Haushalten<br />
Bei der Beurteilung der Demografieabhängigkeit der öffentlichen Haushalte ist zwischen<br />
Bevölkerungsschrumpfung, Bevölkerungsalterung <strong>und</strong> der selektiven Abwanderung von<br />
bestimmten Bevölkerungsgruppen, insbesondere junger Arbeitnehmerinnen, zu unterscheiden.<br />
Diese demografischen Prozesse haben Auswirkungen auf die öffentlichen Einnahmen <strong>und</strong> auf die<br />
Verteilung der Einnahmen zwischen B<strong>und</strong>, Ländern <strong>und</strong> Gemeinden. Auf der Ausgabenseite<br />
verändert sich vor allem die Ausgabenstruktur – weg von den Kitas hin zur Altenpflege. Hinzu<br />
kommt, dass aufgr<strong>und</strong> von Remanenzkosten die Ausgaben für einzelne Bevölkerungsgruppen<br />
nicht so schnell gesenkt werden können, wie diese Bevölkerungsgruppen schrumpfen.<br />
Zunächst wird nun der empirische Zusammenhang zwischen Demografie <strong>und</strong> Verschuldung für die<br />
<strong>Brandenburg</strong>er Gemeinden dargestellt. Anschließend wird in den Abschnitten 4.2 <strong>und</strong> 4.3 der<br />
Einfluss der demografischen Veränderungen auf Einnahmen <strong>und</strong> Ausgaben erörtert <strong>und</strong><br />
verschiedene Einzeleffekte werden isoliert quantifiziert. In Abschnitt 4.4 wird beschrieben, wie der<br />
demografische Wandel über veränderte politische Rahmenbedingungen <strong>und</strong> ökonomische Anreize<br />
die Wirtschaftskraft <strong>und</strong> damit insbesondere die Einnahmen beeinflusst. Kapitel 5 simuliert dann in<br />
mehreren denkbaren Szenarien das Zusammenspiel der diskutierten Einzeleffekte.<br />
Prognosen für die Entwicklung des Bevölkerungsvolumens wurden der zwölften zwischen den<br />
Statistischen Ämtern von B<strong>und</strong> <strong>und</strong> Ländern koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung<br />
entnommen. Diese enthält zwei Varianten, aus denen der Durchschnitt berechnet wurde. Die<br />
koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung enthält allerdings für die einzelnen B<strong>und</strong>esländer<br />
keine differenzierte Prognose für alle Altersjahrgänge, sondern nur für bestimmte Altersgruppen. In<br />
<strong>Brandenburg</strong> unterscheidet sich, wie in Abschnitt 3.2 beschrieben, auch die demografische<br />
Struktur deutlich von der in Gesamtdeutschland. Deshalb wurde zusätzlich die bereits in Kapitel 3<br />
verwendete Bevölkerungsprognose für das Land <strong>Brandenburg</strong> 2009 bis 2030 des Amts für Statistik<br />
<strong>Berlin</strong>-<strong>Brandenburg</strong> <strong>und</strong> des Landesamts für Bauen <strong>und</strong> Verkehr hinzugezogen. Auf Basis der<br />
Prognose für die verschiedenen Altersjahrgänge, die vom Amt für Statistik <strong>Berlin</strong>-<strong>Brandenburg</strong><br />
erhältlich war, können die für die Einnahmen <strong>und</strong> Ausgaben jeweils relevanten Altersgruppen<br />
gebildet werden.<br />
4.1 Matrix zu Demografie <strong>und</strong> Verschuldung<br />
Abbildung 4-1 zeigt den Zusammenhang von Verschuldung <strong>und</strong> prognostizierter<br />
Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden <strong>und</strong> Gemeindeverbänden <strong>Brandenburg</strong>s. Die erste<br />
Erkenntnis ist, dass kein statistisch signifikanter Zusammenhang gemessen werden kann. Dies<br />
liegt am in Kapitel 3 angesprochenen fehlenden Verschuldungsmuster – individuelle Gründe<br />
wirken sich wesentlich stärker auf die Verschuldung aus als beispielsweise die geografische Lage<br />
oder eben die Demografie.<br />
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