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Flugleiter - GdF Gewerkschaft der Flugsicherung eV

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<strong>der</strong> flugleiter 2011/04/05<br />

44<br />

Presse und PR<br />

kein Tag ohne Telefonate und so ganz nebenbei das eine<br />

o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Schreiben als Antwort auf die Informationspolitik<br />

<strong>der</strong> DFS an die Mitarbeiter.<br />

August: Was für ein Auftakt. Am 1. August die von <strong>der</strong> Öffentlichkeit<br />

nun sehr interessiert verfolgte Auszählung <strong>der</strong><br />

Urabstimmung. Und dann so ein Ergebnis.<br />

Nicht nur ein grandioser Rücklauf, nein auch noch die überwältigende<br />

Zustimmung unserer Mitglie<strong>der</strong>. Zugegeben, die<br />

DFS hatte in den letzten Wochen auch „alles dafür gegeben“<br />

den Mitarbeitern die Entscheidung leicht zu machen.<br />

Danke dafür! Aber vor allem danke an alle Mitglie<strong>der</strong> für dieses<br />

eindeutige Votum, welches dem BV natürlich unheimlich<br />

den Rücken stärkte und auch mir das Argumentieren gegenüber<br />

den Medien einfacher machte.<br />

Ich kam an diesem Tag noch zu meiner ersten Pressekonferenz<br />

sowie vielen weiteren Medienanfragen, und spät<br />

abends fiel ich total „leer“ ins Bett.<br />

Am nächsten Tag ging das so weiter, und am Nachmittag<br />

fand schon die nächste Pressekonferenz statt. (Inzwischen<br />

waren wir ja schon fast geübt darin)<br />

Wir kündigten den ersten flächendeckenden Streik in <strong>der</strong><br />

Geschichte <strong>der</strong> DFS in Deutschland an. Daraufhin brachen<br />

alle Dämme.<br />

Man kann kaum beschreiben, was die nächsten 8 Tage bis<br />

zum Anrufen <strong>der</strong> Schlichtung durch die DFS alles los war. Die<br />

Art und Weise wie die DFS „verantwortungsvoll mit Passagieren,<br />

Fluggesellschaften und Flughäfen sowie schützend<br />

für die Mitarbeiter vor den Folgen eines Streiks“ umging,<br />

wäre eine weitere Story wert und müsste mal konkret hinterfragt<br />

werden.<br />

Die Medienarbeit war alleine nicht mehr zu bewältigen. An<br />

dieser Stelle meinen herzlichsten Dank an alle, die mir bei<br />

dieser Arbeit geholfen haben, vor allem den Vorständen und<br />

Dirk Vogelsang, KBB und das gesamte Presseteam sowie Veronika<br />

und Marina in <strong>der</strong> Geschäftsstelle, die eine famose<br />

Arbeit geleistet haben und die wie ich versucht haben, Aufklärung<br />

in <strong>der</strong> Öffentlichkeit zu betreiben, um gegen die,<br />

rein aufs monetäre bezogene, Hetzjagd auf Fluglotsen anzukämpfen.<br />

Dies ist uns, von <strong>der</strong> reinen Boulevardpresse mal<br />

abgesehen, irgendwann wenigstens teilweise gelungen,<br />

und seit dem grandiosen Sieg vor Gericht (warum die DFS<br />

behauptet, Sie hätte zweimal gewonnen, verstehe ich immer<br />

noch nicht) wird die Täter-/Opferrolle immer mehr auch zu<br />

unseren Gunsten hinterfragt.<br />

Nicht unerwähnt lassen möchte ich die vielen Beleidigungen,<br />

Drohungen bis hin zu Morddrohungen, welche in dieser<br />

Zeit per Telefon und E-Mail an viele Kollegen gingen und<br />

bei mir speziell nicht mehr zu zählen waren. Beson<strong>der</strong>s<br />

perfide fand ich Drohungen gegenüber Familienangehörigen,<br />

wahrlich keine leichte Situation, jedoch immerhin mit<br />

dem positiven Nebeneffekt mal in einer Woche 4 Kilo abzunehmen.<br />

Aber auch an dieser Stelle habe ich sehr viel Solidarität von<br />

vielen Mitglie<strong>der</strong>n erfahren, man bot mir und meiner Familie<br />

Unterkunft, ein Kollege hat sich als Chauffeur angeboten,<br />

um bei dem ganzen Reisestress auch mal ein Auge schließen<br />

zu können. Dafür und für alle an<strong>der</strong>en guten Tipps an<br />

dieser Stelle nochmal ein herzliches „Danke schön“.<br />

Allerdings möchte ich noch erwähnen, dass wir außer dem<br />

Sieg vor Gericht bislang noch keines unserer Ziele erreicht haben.<br />

Es gilt, nun einmal tief durchzuatmen, die Schlichtung<br />

abzuwarten und auf ein faires und gutes Ergebnis zu hoffen.<br />

Denn sollte die Schlichtung negativ verlaufen, beginnt die<br />

komplette Maschinerie wie<strong>der</strong> anzulaufen. Aber auch dann<br />

erhoffe ich mir die gleiche Unterstützung von Euch allen wie<br />

zuletzt. Aber ich bin mir sicher, dass dies so sein wird, denn<br />

ich glaube, so geeint wie in den letzten Wochen war die <strong>GdF</strong><br />

schon lange nicht mehr.<br />

Herzlichst,<br />

Matthias „Matze“ Maas

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