Flugleiter - GdF Gewerkschaft der Flugsicherung eV
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Liebe Mitglie<strong>der</strong>,<br />
liebe Kolleginnen<br />
und Kollegen<br />
geneigte Leser!<br />
Von Michael Schäfer,<br />
<strong>Gewerkschaft</strong>svorsitzen<strong>der</strong><br />
Ereignisreiche Wochen liegen hinter uns. Die positive und<br />
eindrucksvollste Erfahrung lässt sich am besten mit dem<br />
Ausdruck „Gelebte Solidarität“ beschreiben. Diese zeigte<br />
sich nicht nur gegenüber den handelnden „Funktionären“,<br />
son<strong>der</strong>n auch innerhalb <strong>der</strong> <strong>GdF</strong>-Mitglie<strong>der</strong> untereinan<strong>der</strong>.<br />
Und nicht zuletzt auch in eindrucksvoller Weise gegenüber<br />
<strong>der</strong> Geschäftsführung und <strong>der</strong> Rechtsabteilung <strong>der</strong> DFS.<br />
Unsere Reihen sind und bleiben geschlossen!<br />
Trotz Drohungen <strong>der</strong> DFS-Geschäftsführung und ihrer<br />
Rechtsabteilung gegenüber allen DFS Mitarbeitern mit arbeitsrechtlichen<br />
Konsequenzen bis hin zur Kündigung. Dass<br />
diese Androhungen rechtlich nicht haltbar sind, hierzu gibt<br />
es eindeutige Urteile, scheint die Rechtsabteilung <strong>der</strong> DFS<br />
aber nicht zu interessieren. Ein unglaublicher Vorgang, um<br />
verfassungsmäßige Rechte <strong>der</strong> Mitarbeiter zu untergraben.<br />
Die Scheinheiligkeit dieser Abteilung geht sogar so weit,<br />
dass sie einerseits, während <strong>der</strong> ersten Gerichtsverhandlung,<br />
ihr juristisches Vorgehen damit begründet, Rechtssicherheit<br />
im Interesse <strong>der</strong> Kunden, herstellen zu wollen, an<strong>der</strong>erseits<br />
aber gekniffen und ihren Antrag auf einstweilige<br />
Verfügung zurückgezogen hat, als das LAG Hessen eben diese<br />
Rechtssicherheit herstellen wollte. Dies offenkundig nur,<br />
um auch gegen einen weiteren Streikaufruf juristisch vorgehen<br />
zu können.<br />
Im zweiten Verfahren wurde die Rechtsauffassung <strong>der</strong> <strong>GdF</strong><br />
letztendlich durch das LAG Hessen bestätigt. Das Verhalten<br />
<strong>der</strong> DFS-Verantwortlichen während dieses Verhandlungsmarathons<br />
war nicht nur <strong>der</strong> <strong>GdF</strong>, son<strong>der</strong>n auch den anwesenden<br />
Zuschauern und Pressevertretern vollkommen unverständlich<br />
und absolut nicht nachvollziehbar. Sehr<br />
anschaulich lässt sich die Verwun<strong>der</strong>ung durch ein Zitat aus<br />
einer, sicherlich nicht unbedingt arbeitnehmerfreundlichen<br />
Tageszeitung belegen: „Bis weit nach Mitternacht, und damit<br />
nur wenige Stunden vor dem geplanten Streikbeginn um<br />
6 Uhr, wussten viele Passagiere noch immer nicht, ob sie<br />
fliegen können. Das ist, nicht nur für den viel bemühten kleinen<br />
Mann, ein unhaltbarer Zustand. Die Schuld für dieses<br />
Chaos tragen aber mitnichten die Lotsen, son<strong>der</strong>n die DFS.<br />
Bis zur letzten Minute ließen <strong>der</strong>en Vertreter vor Gericht ihre<br />
Muskeln spielen. Und erst als sie weit nach Mitternacht auch<br />
in zweiter Instanz verloren – und das Gericht den Streik end-<br />
gültig für rechtmäßig erklärte –, riefen sie als Ultima Ratio<br />
doch die Schlichtung an.“ (Zitat Ende)<br />
Aber nicht nur die DFS spielt in diesem Tarifkonflikt eine unrühmliche<br />
Rolle, auch <strong>der</strong> Bundesverkehrsminister goss,<br />
einseitig und offensichtlich falsch informiert, unnötig Öl ins<br />
Feuer. (Dazu mehr in diesem Heft, die Red.)<br />
Ein anscheinend geplanter Umbau <strong>der</strong> DFS hin zu einem normalen<br />
Wirtschaftsunternehmen mit dem Beschäftigungsfeld<br />
„Bewirtschaftung des Luftraums“ wäre <strong>der</strong> falsche Schritt.<br />
Die Geschäftsführung <strong>der</strong> DFS beschreitet einen betriebsfremden<br />
Weg und sie merkt nicht, dass die Mitarbeiter ihr<br />
nicht folgen!<br />
Wir leben und arbeiten weiterhin <strong>Flugsicherung</strong>!<br />
Man kann nur hoffen, dass in <strong>der</strong> „cool down“ Phase<br />
<strong>der</strong> Schlichtung <strong>der</strong> richtige Weg eingeschlagen wird und<br />
man sich auf die tatsächliche Aufgabe – nämlich <strong>Flugsicherung</strong><br />
– besinnt.<br />
Trotz Tarifkonflikt mit <strong>der</strong> DFS geht auch das „Alltagsgeschäft“<br />
weiter. Am 23. und 24. September findet unsere<br />
diesjährige Bundesdelegiertenkonferenz traditionell im Maritim<br />
Hotel in Darmstadt statt. Neben <strong>der</strong> Tarifpolitik, den<br />
<strong>Flugsicherung</strong>sentwicklungen in Europa und den Aktivitäten<br />
des Bundesvorstandes, stehen Än<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Satzung sowie<br />
verschiedener Richtlinien und Wahlen auf dem Programm.<br />
Arbeitspapiere aus <strong>der</strong> Mitgliedschaft bitten wir<br />
über die <strong>GdF</strong> Geschäftsstelle einzureichen.<br />
Ich freue mich auf die Diskussion während einer sicherlich<br />
spannenden Bundesdelegiertenkonferenz.<br />
Michael Schäfer<br />
Bundesvorsitzen<strong>der</strong><br />
Editorial<br />
<strong>der</strong> flugleiter 2011/04/05<br />
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