Unterrichtsmaterialien WIRTSCHAFTSRECHT (SS 12)
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<strong>Unterrichtsmaterialien</strong> Wirtschaftsrecht –<br />
Leistungsstörungen, Haftung und Schadenersatz<br />
Beschreibung Genereller SE<br />
Voraussetzungen<br />
Erläuterung<br />
Ausschlüsse/<br />
Beschränkungen<br />
§ 823 BGB § 280 BGB §§ 701-703 BGB § 702 Abs. 2-702a BGB<br />
1. Verschulden (Vorsatz<br />
oder Fahrlässigkeit)<br />
2. Deliktsfähigkeit<br />
(§§ 827, 828 BGB)<br />
Schäden an der Gesundheit<br />
des Gastes mit eingeschlossen<br />
Insb. auch „Verkehrssicherungspflicht“<br />
Nicht möglich<br />
SE wegen<br />
Pflichtverletzung<br />
1. Vertrag oder Anbahnung<br />
eines Vertrages<br />
2. Pflichtverletzung<br />
3. Verschulden (Vorsatz<br />
oder Fahrlässigkeit)<br />
(§ 276 BGB)<br />
Auch für Erfüllungs- bzw.<br />
Verrichtungsgehilfen<br />
(§§ 278, 831 BGB)<br />
Möglich: Haftung gegenüber<br />
Vertragspartnern<br />
auf grobe Fahrlässigkeit<br />
und Vorsatz beschränken<br />
(im Vertrag oder in den<br />
AGB)<br />
Ggf. Regressnahme, wenn<br />
Arbeitnehmer den Schaden<br />
verursacht hat<br />
Haftung des Hoteliers für eingebrachte Sachen des Gastes Haftung für den Hotelsafe<br />
1. Wirt nimmt regelmäßig und gewerbsmäßig Gäste zur Beherbergung auf<br />
2. Gast ist zur Beherbergung aufgenommen<br />
3. Beschädigte Sache gilt als eingebracht<br />
4. Gast hat den Gastwirt unverzüglich benachrichtigt, nachdem er den<br />
Schaden entdeckt hat (§ 703 BGB)<br />
Verschuldensunabhängig!<br />
zu 1. Z. B. Hotels, Pensionen, Ferienwohnungen,<br />
Nicht: Krankenhäuser, Schlafwagen, Kreuzfahrtschiff<br />
zu 2. Nicht: Unentgeltlich aufgenommene Gäste, externe Gäste, Veranstaltungsgäste<br />
zu 3. Sachen, die der Gast am üblichen oder angewiesenen Ort aufbewahrt<br />
Sachen, die der Gast vorausschickt, bis zur endgültigen Abreise im<br />
Hotel lässt oder sich nachsenden lässt<br />
Z. B. Sachen auf dem Zimmer, im Zimmersafe, in der Hotelhalle, in<br />
der Kofferkammer, im Skikeller, bei Abholung im Gästebus, an der<br />
Garderobe im Hotelrestaurant etc.<br />
Fahrzeuge oder Sachen in Fahrzeugen (§ 701 Abs. 4 BGB)<br />
Lebende Tiere (§ 701 Abs. 4 BGB)<br />
Beschädigung wird vom Gast selber oder einer Person, die der Gast bei sich<br />
aufgenommen hat, verursacht (§ 701 Abs. 3 BGB)<br />
Beschädigung entsteht durch höhere Gewalt (§ 701 Abs. 3 BGB)<br />
Gesetzlicher Haftungshöchstbetrag: Maximal das 100fache des Übernachtungspreises<br />
(pro Gast, nicht pro Zimmer), mindestens 600 €, höchstens<br />
3.500 € (bei Wertsachen höchstens 800 €) (§ 702 BGB) Greift nicht bei<br />
Wertsachen, die der Gastwirt hätte aufnehmen müssen, die Aufnahme aber<br />
verweigert hat (Hotelsafe, siehe rechts)<br />
Sämtliche Schadensersatzansprüche werden durch ein Mitverschulden des Gastes reduziert (§§ 254, 701 Abs. 3 BGB)<br />
- 44 -<br />
Voraussetzungen 1-4 (siehe<br />
links), zusätzlich:<br />
5. Wirt hat die Sache zur<br />
Aufbewahrung übernommen<br />
Wirt ist verpflichtet, Geld<br />
und Wertsachen zur Aufbewahrung<br />
zu übernehmen<br />
(§ 702 Abs. 3 BGB)<br />
Wirt kann die Aufnahme<br />
verweigern, wenn der Wert<br />
in keinem Verhältnis zur<br />
Größe bzw. dem Rang des<br />
Hotels steht<br />
(§ 702 Abs. 3 BGB)<br />
Möglich: Beschränkung auf<br />
Haftungshöchstbetrag siehe<br />
links, nur, wenn dem Gast<br />
dies schriftlich mitgeteilt<br />
wird