Download - GMA Gesellschaft für Markt
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1. VORBEMERKUNG<br />
„Handel hat mit Menschen zu tun“ – Europa ist mit über einer halben Milliarde Einwohnern ei-<br />
ner der bevölkerungsreichsten Wirtschaftsräume der Welt. Einkaufszentren haben in Europa<br />
und Deutschland seit 1960 eine rasante Entwicklung genommen und stellen heute mittlerwei-<br />
le einen zentralen Bestandteil der Einzelhandelsstrukturen unserer Städte dar.<br />
Gemäß dem Shopping-Center-Report des EHI Retail Institutes existierten 2009 in 414 Shop-<br />
pingcentern gut 13 Millionen Quadratmeter Shoppingcenterfläche, die aus verschiedenen Ge-<br />
nerationstypen von Einkaufszentren mit unterschiedlich langen Entwicklungsphasen stam-<br />
men. Mittlerweile ist bekannt, dass fast 280 Centern mit gut 9 Millionen Quadratmetern vor<br />
2000 errichtet wurden und somit vergleichsweise alt sind. Das sind mehr als 70 Prozent der<br />
Center in Deutschland. Nimmt man das Jahr 2002 als Referenz, sind es knapp 320 Centern<br />
mit gut 10 Millionen Quadratmeter, die vor mindestens acht Jahren eröffnet wurden. Das eige-<br />
ne Haus muss man alle sieben bis zehn Jahre modernisieren, heißt es. In wirtschaftlich beweg-<br />
ten Zeiten, die durch Finanzkrise, Euro-Rettung, verunsicherte Verbraucher, sich stetig wan-<br />
delnde Konsumentengewohnheiten, sich ändernde demographische Rahmenbedingungen<br />
und insbesondere stagnierende Einzelhandelsumsätze geprägt sind, gilt diese Regel selbst-<br />
verständlich auch <strong>für</strong> die Shoppingcenterbranche. Um sich nachhaltig erfolgreich in einem<br />
schärfer werdenden Wettbewerb positionieren zu können, müssen sich auch Handelsimmobi-<br />
lien den veränderten <strong>Markt</strong>- und Konsumgegebenheiten anpassen und ‚à jour’ bleiben.<br />
Diese Ausgangslage war <strong>für</strong> die Arbeitsgemeinschaft Sonae Sierra und <strong>GMA</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong><br />
<strong>Markt</strong>- und Absatzforschung mbH Anlass, sich im Jahr 2010 mit dem Thema Revitalisierungs-<br />
bedarf in deutschen Shoppingcentern ausführlich zu beschäftigen: Die viel beachtete Grund-<br />
lagenstudie „Shoppingcenter-Revitalisierung in Deutschland“ von Sonae Sierra und <strong>GMA</strong> aus<br />
dem Jahre 2010 hatte klar gezeigt, dass unter den deutschen Einkaufszentren ein hoher Revi-<br />
talisierungsbedarf besteht und dass diese Entwickleraufgabe in den nächsten Jahren stark an<br />
Bedeutung gewinnen wird. 199 Center mit einem Flächenvolumen von gut 5,2 Millionen Quad-<br />
ratmetern wurden als potenziell revitalisierungsbedürftig eingestuft. Das war fast die Hälfte<br />
aller Shoppingcenter in Deutschland. Ob diese Einkaufszentren tatsächlich in den nächsten<br />
Jahren revitalisiert werden, bleibt weiter offen. Das hängt von vielen Faktoren ab, wie etwa<br />
vom Know-how, der Eigentümerstruktur, den baulichen Möglichkeiten, der Verfügbarkeit der<br />
Shoppingcenter-Revitalisierung in Deutschland - Center Erfolgs-Check 3