Spiel- & Wettspielhandbuch 2012 - Golf.de
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<strong>Spiel</strong>formen, Vorgabenzuteilung und Vorgabenverteilung<br />
3.4 VoRGABEnVERTEILunG<br />
Während in allen an<strong>de</strong>ren sportarten im Wesentlichen die absoluten Leistungen<br />
(„brutto“) <strong>de</strong>r sportler verglichen wer<strong>de</strong>n, kennt <strong>Golf</strong> eine zusätzliche Wertung<br />
(„netto“) nach einem fein ausbalancierten Vorgabensystem. im amateurbereich<br />
spielt es sogar eine bestimmen<strong>de</strong> rolle: nettowertungen wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Wettspielauswertung<br />
zu Grun<strong>de</strong> gelegt, bruttoergebnisse oft nur am ran<strong>de</strong> erwähnt o<strong>de</strong>r<br />
nur bei sportlich anspruchsvollen Wettspielen ausgeschrieben. Weil das so ist,<br />
kommt <strong>de</strong>r anwendung <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems mit <strong>de</strong>r möglichkeit von<br />
„nettowertungen“ entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> be<strong>de</strong>utung zu. so erreicht man, dass spieler<br />
unterschiedlichen spielpotenzials gegeneinan<strong>de</strong>r antreten können, ohne dass<br />
<strong>de</strong>r bessere spieler von vornherein uneinholbar vorne liegt. man vergleicht die<br />
relative Leistung im Verhältnis zum individuellen spielpotenzial und stellt damit<br />
<strong>de</strong>n sportlichen Wettkampf auf eine völlig neue Grundlage.<br />
bei <strong>de</strong>r abrechnung eines einzel-Zählspiels genügt es, die <strong>de</strong>m spieler zustehen<strong>de</strong>n<br />
Vorgabenschläge (also seine DGV-spielvorgabe / club-spielvorgabe)<br />
pauschal von seinem run<strong>de</strong>nergebnis abzuziehen. es spielt hier keine rolle, an<br />
welchen Löchern er welche schlagzahl erzielt hat.<br />
an<strong>de</strong>rs verhält es sich bei Zählspielen Gegen par o<strong>de</strong>r nach stableford und bei<br />
Lochspielen. Dort wird lochweise gewertet. um lochweise werten zu können, muss<br />
für alle beteiligten feststehen, an welchen Löchern einzelne Vorgabenschläge <strong>de</strong>r<br />
DGV-spielvorgabe bzw. club-spielvorgabe zu verrechnen sind. Deshalb schreibt<br />
auch regel 33-4 <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln vor, dass die spielleitung die Vorgabenverteilung<br />
auf die einzelnen Löcher bekannt geben muss. theoretisch könnte eine spielleitung<br />
also für je<strong>de</strong>s Wettspiel in ihrer Verantwortung die Vorgabenverteilung än<strong>de</strong>rn.<br />
Der praxis entspricht das nicht: Der spielausschuss wird dauerhaft eine Vorgabenverteilung<br />
festsetzen und auf Zählkarten und abschlagstafeln bekannt machen.<br />
Die bekanntgabe <strong>de</strong>r Vorgabenverteilung hat also für je<strong>de</strong>s Wettspiel (unabhängig<br />
von <strong>de</strong>r Frage, ob das Wettspiel vorgabenwirksam ist) und je<strong>de</strong> eDs-run<strong>de</strong><br />
zu erfolgen. es empfiehlt sich eine einmalige Festlegung auf unbestimmte Zeit.<br />
Je<strong>de</strong>nfalls sollten Än<strong>de</strong>rungen während einer spielsaison vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />
regel 33-4 <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln verlangt von spielleitungen zwingend, die Verteilung<br />
<strong>de</strong>r Vorgaben auf die Löcher bekannt zu geben.<br />
um ein weitgehend einheitliches Verfahren sicherzustellen, sollte Folgen<strong>de</strong>s<br />
beachtet wer<strong>de</strong>n:<br />
a) es ist eine bekannte tatsache, dass die Vorgabenverteilung tatsächlich keinen einfluss<br />
auf die stableford-ergebnisse und damit auf die Vorgabenfortschreibung hat.