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Prof. Dr.-Ing. K. Schwarzer Labor Kolben- und Strömungsmaschinen<br />
Fachhochschule Aachen, Abteilung Jülich Technische Thermodynamik<br />
Folgen <strong>de</strong>r Leistungsverän<strong>de</strong>rung<br />
Än<strong>de</strong>rt man <strong>de</strong>n Frischdampfdruck durch Drosseln o<strong>de</strong>r än<strong>de</strong>rt man die Dampfmenge durch Schliessen von<br />
Düsenventilen, dann verschiebt sich die Druckverteilung in <strong>de</strong>n Turbinenstufen. Bei <strong>de</strong>r Mengenän<strong>de</strong>rung ist<br />
dies <strong>de</strong>r Fall, weil in <strong>de</strong>n nachfolgen<strong>de</strong>n Strömungsquerschnitten <strong>de</strong>r "Stau" geringer wird, so daß die<br />
geringere Dampfmenge stärker expandiert. Beson<strong>de</strong>rs die Regelstufe verarbeitet ein größeres Gefälle.<br />
Der Turbinenwirkungsgrad nimmt ab, weil sich die Zuströmrichtungen zur Beschaufelung infolge geän<strong>de</strong>rter<br />
Gefälleverteilung än<strong>de</strong>rn (Geschwindigkeitspläne mit α, β und u = konst.) und weil die übrigen Verluste wie<br />
Radreibung, Ventilation, Spaltverluste in ihrer absoluten Höhe erhalten bleiben und bei geringerer<br />
Stufenleistung mehr Gewicht haben. Eine genauere Vorausberechnung <strong>de</strong>r Turbinenwirkungsgra<strong>de</strong> ist bei<br />
vielstufigen Turbinen nicht möglich, die Werte müssen aus Meßergebnissen entnommen wer<strong>de</strong>n.<br />
6.4.2 Drosselregelung<br />
Die Drosselregelung ist <strong>de</strong>swegen einfach im Aufbau, weil nur ein Ventil benötigt wird. Der Ventilsitz wird so<br />
ausgebil<strong>de</strong>t, daß <strong>de</strong>r nach <strong>de</strong>r Kontinuitätsgleichung notwendige Drosselquerschnitt A Dro zusammen mit<br />
einem wählbaren Ventilhub vorliegt.<br />
Durch das Drosseln wird das Nutzgefälle verkleinert. Gleichzeitig än<strong>de</strong>rt sich <strong>de</strong>r Dampfdurchsatz, <strong>de</strong>r etwa<br />
im Verhältnis <strong>de</strong>r neuen Drücke zurückgeht. Der Verlauf im h-s-Diagramm zeigt, wie das isentrope Gefälle h t<br />
abnimmt.<br />
Das Drosseln ist ein nicht umkehrbarer Prozeß mit Entropievermehrung, <strong>de</strong>r aus diesem Grun<strong>de</strong> zunächst<br />
unwirtschaftlich ist. Der Vorteil ist jedoch neben <strong>de</strong>m einfachen Aufbau, daß die Turbinenverluste kleiner<br />
wer<strong>de</strong>n können. Die Dampfgeschwindigkeiten in <strong>de</strong>n Stufen wer<strong>de</strong>n, weil die Stufengefälle kleiner wer<strong>de</strong>n,<br />
kleiner; die u/c-Werte wer<strong>de</strong>n größer, was in vielen Fällen eine Verbesserung <strong>de</strong>s η u be<strong>de</strong>utet, weil die<br />
Stufen meist für möglichst kleine u/c-Werte ausgelegt sind, um mit weniger Stufen auszukommen. Die<br />
Radreibungs-, Ventilations- und Spaltverluste nehmen ab, weil die spez. Volumina durch die neue<br />
Gefälleverteilung zunehmen. Das Vakuum wird wegen <strong>de</strong>r kleineren Dampfmenge besser.<br />
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