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service - Marienhospital Stuttgart

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spitzen wie beim Mountainbiking sollten<br />

Sie aber vermeiden. Herz und<br />

Kreislauf mögen Ausdauersport, aber<br />

keine Belastungsspitzen.<br />

Kein Leben mit Betablockern<br />

Anrufer: Es gibt den Spruch: „Das Leben<br />

ist mit Betablockern zwar länger,<br />

aber es ist kein Leben mehr“. Ich vertrage<br />

jedenfalls die Betablocker, die<br />

mir mein Arzt verschrieben hat, überhaupt<br />

nicht, fühle mich dauernd matt<br />

und elend. Liegt das an einer Überdosierung?<br />

Sollte ich die Medikamente<br />

reduzieren?<br />

Dr. Silberer: Reduzieren Sie den<br />

Betablocker nicht ohne Rücksprache<br />

mit Ihrem Arzt! Studien weisen nämlich<br />

darauf hin, dass Betablocker bei<br />

Herzinsuffizienz nur dann eine lebensverlängernde<br />

Wirkung haben, wenn<br />

man sie so hoch dosiert, dass der Patient<br />

sie gerade noch gut vertragen kann.<br />

Manche Patienten, die Betablocker<br />

einnehmen, klagen über starke Nebenwirkungen;<br />

etwa, dass die körperliche<br />

Leistungsfähigkeit eingeschränkt ist<br />

oder dass Potenzstörungen auftreten.<br />

Es gibt aber unterschiedliche Betablocker.<br />

Besprechen Sie Ihr Problem<br />

daher mit Ihrem Arzt, damit er das für<br />

Sie passende Medikament findet; dann<br />

werden Sie das Leben auch trotz Betablockern<br />

wieder lebenswert finden.<br />

Das „Zentrum für Innere Medizin I“<br />

Herzkranzgefäße verstopft<br />

Anrufer: Mein Kardiologe sagt, meine<br />

Herzkranzgefäße seien vermutlich verstopft<br />

und es müsse im Krankenhaus<br />

eine Herzkatheteruntersuchung gemacht<br />

werden. Wie lange dauert so etwas,<br />

und wie läuft das ab?<br />

Dr. Silberer: Bei einer Herzkatheteruntersuchung<br />

kommen Sie meist für<br />

zwei bis drei Tage ins Krankenhaus.<br />

Am ersten Tag machen wir die Voruntersuchungen<br />

und klären Sie über den<br />

genauen Ablauf auf. Am nächsten Tag<br />

findet dann die eigentliche Herzkatheteruntersuchung<br />

statt. Sie erfolgt ohne<br />

Vollnarkose, nur in örtlicher Betäubung.<br />

Bei der Untersuchung wird ein<br />

dünner Schlauch von der Leistengegend<br />

aus durch die Blutgefäße bis zum<br />

Herzen geschoben. Durch den<br />

Schlauch wird ein Kontrastmittel gespritzt.<br />

Dadurch werden auf einem<br />

Röntgenmonitor die Herzgefäße sichtbar,<br />

und man kann sehen, ob Verstopfungen<br />

vorliegen. Vorteil der Untersuchungsmethode<br />

ist, dass viele Verstopfungen<br />

schon während der Untersuchung<br />

mit einem kleinen Ballon aufgedehnt<br />

und so beseitigt werden können.<br />

Je nachdem, welchen Befund die Untersuchung<br />

ergibt, können Sie entweder<br />

am Tag danach nach Hause gehen<br />

oder müssen noch für weitere Untersuchungen<br />

im Krankenhaus bleiben.<br />

Dr. Eberhard Silberer ist Ärztlicher Direktor am Zentrum für Innere Medizin<br />

I des <strong>Marienhospital</strong>s. Sein Spezialgebiet ist die Kardiologie,<br />

also die Diagnose und Behandlung von Herzkrankheiten. Dazu<br />

gehören beispielsweise Herzinfarkt, Herzrhythmusstörungen, Herzschwäche,<br />

die koronare Herzkrankheit oder Herzklappenfehler. Die Abteilung<br />

verfügt über einen Linksherzkathetermessplatz, mit dem das Herz<br />

nicht nur untersucht, sondern verstopfte Gefäße oft schon während der<br />

Untersuchung wieder durchgängig gemacht werden können. Ein weiteres<br />

Spezialgebiet der Abteilung ist das Einsetzen von Herzschrittmachern.<br />

Wer sich stationär am Zentrum behandeln lassen möchte, benötigt eine<br />

Überweisung vom niedergelassenen Arzt. Privat Versicherte und Selbstzahler<br />

können sich auch ohne Überweisung ambulant behandeln lassen.<br />

Notfallpatienten dürfen – wie in allen Kliniken – selbstverständlich Tag<br />

und Nacht ohne Überweisung kommen.<br />

Weitere Infos im Internet unter www.marienhospital-stuttgart.de.Telefon<br />

für Fragen und Terminvereinbarungen: (07 11) 64 89-21 27.<br />

MEDIZIN<br />

Nach Infarkt ins Thermalbad?<br />

Anrufer: Ich hatte vor 14 Jahren zwei<br />

Herzinfarkte. Mit meiner Frau möchte<br />

ich jetzt Urlaub in einem Thermalbad<br />

machen, wo es Becken mit Temperaturen<br />

von 24 bis 39 Grad gibt. Schadet<br />

mir das Thermalwasser?<br />

Dr. Silberer: Wenn Ihr Kardiologe<br />

Sie untersucht hat und Ihre Herzpumpfunktion<br />

nicht eingeschränkt ist, dürfen<br />

Sie ins Thermalbad. Gehen Sie<br />

aber möglichst nur in Wasser, das maximal<br />

26 bis 28 Grad warm ist. Denn<br />

die Gefäße weiten sich im warmen<br />

Wasser, der Blutdruck sackt dadurch<br />

ab, und das Herz muss mehr pumpen,<br />

um den ganzen Körper mit Blut zu versorgen.<br />

Bei einem Vollbad können<br />

auch Herzrhythmusstörungen ausgelöst<br />

werden. In manchen Kur- oder<br />

Rehakliniken besteht die Möglichkeit<br />

der Wassertelemetrie; dabei wird im<br />

Wasser per EKG überwacht, ob das<br />

Herz gut auf das Vollbad reagiert oder<br />

nicht.<br />

Herzstolpern macht mir Angst<br />

Anruferin: Ich bin sehr beunruhigt,<br />

weil ich häufiger Herzrhythmusstörungen<br />

habe. Das Herz scheint zu stolpern;<br />

es hört kurz zu schlagen auf und<br />

schlägt dann ganz schnell in Folge.<br />

Mein Arzt hat mich untersucht und<br />

sagt, das sei harmlos. Stimmt das?<br />

Dr. Silberer: Auch bei Gesunden<br />

können solche Störungen auftreten; etwa<br />

nach Alkoholgenuss, bei körperlicher<br />

Inaktivität, bei Nervosität, nach<br />

einem Virusinfekt oder bei hormonellen<br />

Umstellungen. Normalerweise ist<br />

diese Form der Herzrhythmusstörungen<br />

nicht behandlungsbedürftig. Wenn<br />

Patienten davon sehr<br />

beunruhigt sind,<br />

kann der Arzt aber<br />

zum Beispiel Betablockerverschreiben;<br />

dadurch bessert<br />

sich das Herzstolpern<br />

häufig. rk

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