Gemeindegottesdienst am 3. Adventssonntag 22 scheinbar ohnmächtige Liebe. Jesus ist nicht einer, der mit Feuer und Schwert das Recht und die Gerechtigkeit durchsetzt, koste es, was es wolle. Sein Auftreten ist vielmehr bestimmt von Güte und Barmherzigkeit gegenüber den Mühseligen und am Rand Stehenden. Anstelle des Gerichts will er das Heil der Menschen. An Weihnachten kann man es ablesen, für welchen Weg er sich entscheidet: Er kommt als kleines, hilfsbedürftiges Kind auf die Welt. Er gibt sich in unsere Hände. Er solidarisiert sich mit den Menschen und setzt sich ihnen gleichzeitig aus. „Bist du es, der kommen wird?“ – diese Frage verlangt nach einer Antwort, die nur jeder Einzelne für sich persönlich geben kann. Sie wird dort überzeugend ausfallen, wo wir uns nicht nur mit den Lippen, sondern mit unserer helfenden Tat zu Jesus Christus bekennen. Das müssen nicht immer die großen Schritte sein. Auch die kleinen, eher lautlosen, sind gefragt. Dort, wo Menschen sich für Arme und Notleidende einsetzen, machen sie die angebrochene messianische Heilszeit sichtbar. In den Andenländern z. B. ermutigen die Missionare und Missionarinnen und die vielen Katecheten die Menschen, sich zusammenzuschließen, um für ihre Produkte einen besseren Preis zu erzielen. Sie schaffen Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten für junge Leute und für Frauen. Sie bleiben bei den Menschen in den Dörfern, solidarisieren sich mit ihnen und helfen den Alten und den alleinstehenden Müttern. Über die Bischöfe machen sie auf die Regierungen Druck, damit auch die ländlichen Gebiete entwickelt werden. Das sind kleine Beispiele, die Hoffnung geben, die zeigen, dass das Reich Gottes angebrochen ist. Sie setzen ein Zeichen gegen die resignative Perspektive und für die Hoffnung. Und das ist Advent: Alles Menschenmögliche zu tun, und sei es auch noch so klein, und sich gleichzeitig der Hoffnung auszusetzen, dass der Herr aus dem Kleinen das Große macht. Deshalb feiern wir Eucharistie. Im Hochgebet sagen wir Dank dafür, dass Gott seit Beginn der Zeiten am Werk ist und dass er sein Heil an uns fortsetzt, bis er wiederkommt am Ende der Zeiten. Er hält den Himmel für uns längst bereit. Deswegen können wir mit Jesus Christus den mühseligen Weg durch den Alltag gehen und unsere Stimme gegen das Unrecht erheben, das Menschen zugefügt wird. Gott steht auf unserer Seite – trotz aller Mühsal und Zweifel und trotz manchen Rückschlags, den wir bei unserem Einsatz für eine gerechtere Welt hinnehmen. „Haltet geduldig aus bis zur Ankunft des Herrn!“ (Jak 5,7), „macht euer Herz stark“ (Jak 5,8), rät uns die zweite Lesung. Geduld ist gefragt, es braucht Zeit. Das Reich der Gerechtigkeit und des Friedens ist unter uns noch nicht verwirklicht. Viel Mühe ist dazu notwendig. Aber es ist angebrochen. Das Paradies müssen wir nicht aus eigener Kraft herstellen. Es wird uns geschenkt. Das ist das eigentliche Wunder des Advents. Und das ist der Grund zur Freude am heutigen Sonntag.
Paralleler Kinder-Wortgottesdienst In der Mitte befindet sich ein Adventskranz auf einem großen grünen Tuch. Rundherum liegen viele Tannenzweige. Begrüßung Liebe Kinder, ich freue mich, dass ihr heute Morgen wieder hierher gekommen seid. Wie immer, wenn wir uns zum Gottesdienst versammeln, beginnen wir mit einem Kreuzzeichen. Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Hl. Geistes. Amen. RUBRIK 2