Liturgische Hilfen 2007 herunterladen - Adveniat
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Bibelarbeit<br />
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im Unterwegssein die Suche nach der größeren<br />
Gerechtigkeit greifbar zu machen,<br />
den Glauben wachzuhalten, dass eine andere Welt<br />
möglich ist und wir uns deshalb nicht mit der Welt<br />
abfinden wollen, so wie sie ist.<br />
Als Antwort auf das Hören des Wortes Gottes schließen<br />
wir die Bibelarbeit mit Fürbitten, dem gemeinsamen<br />
Beten eines Psalms und einem Lied ab. Die Antwort<br />
auf die spontanen Fürbitten ist: ‚Erleuchte, Herr,<br />
unser Leben’.<br />
Psalm 85, 8-14<br />
„Erweise uns, Herr, deine Huld, und gewähre uns<br />
dein Heil!<br />
Ich will hören, was Gott redet: Frieden verkündet der<br />
Herr seinem Volk und seinen Frommen, den Menschen<br />
mit redlichem Herzen.<br />
Sein Heil ist denen nahe, die ihn fürchten. Seine Herrlichkeit<br />
wohne in unserem Land.<br />
Es begegnen einander Huld und Treue; Gerechtigkeit<br />
und Friede küssen sich.<br />
Treue sprosst aus der Erde empor; Gerechtigkeit blickt<br />
vom Himmel hernieder.<br />
Auch spendet der Herr dann Segen, und unser Land<br />
gibt seinen Ertrag.<br />
Gerechtigkeit geht vor ihm her, und Heil folgt der Spur<br />
seiner Schritte.“<br />
Lied zum Schluss.<br />
Informationen zur Bibelstelle<br />
von Jesaja 9<br />
Propheten jener Zeit – Amos, Hosea, Micha, Jesaja –<br />
erheben ihre Stimme jeweils auf ihre spezifische Art gegen<br />
eine korrupte Monarchie, gegen hohe Tribute, gegen<br />
das Abrücken und den Verrat am Bundesschluss.<br />
In der zweiten Hälfte des 8. Jahrhunderts vor<br />
Christus konsolidiert sich eine neue Weltmacht: Assyrien.<br />
Wo diese Weltmacht gegenwärtig ist, sät sie<br />
Angst, Terror und Tod; Witwen und Waisen nehmen<br />
zu, Ergebnisse des Krieges. Um Volksaufstände zu vermeiden,<br />
werden von den Assyrern Menschen deportiert.<br />
Zunächst verbinden sich, mit Ausnahme Judas,<br />
die regionalen Mächte gegen die Weltmacht. Juda (der<br />
König Judas) versucht zu Beginn eine Art Neutralitätspolitik<br />
gegenüber den Assyrern, um der Großmacht<br />
keinen Vorwand zur Invasion zu geben. Dafür zahlt<br />
Juda einen hohen Preis, indem es Tributzahlungen leis-<br />
tet und ein Vasallendasein akzeptiert. Langsam stimmt<br />
auch Juda in die Revolte gegen die Assyrer ein.<br />
Im Jahr 732 v. Chr. nimmt der Assyrerkönig zwei<br />
Gebiete im Nordreich ein. Die Situation der Bevölkerung<br />
wird von Jesaja beschrieben als ein „Volk, das<br />
im Dunkel lebt“ und im Land „der Finsternis wohnt“.<br />
Der Prophet kündigt an, dass Gott seinem Volk die<br />
Treue hält, dass ihm ein „helles Licht“ aufgehen wird,<br />
das Licht neuen Lebens, vergleichbar mit dem Schöpfungsbeginn,<br />
als Gott das Chaos ordnet. Die Befreiung<br />
beschreibt er als große Freude, so „wie man sich<br />
freut bei der Ernte“ und jubelt beim Verteilen der Beute,<br />
weil man das zurückerhält, was der Feind geraubt<br />
und geplündert hatte. Mit dem Kriegsende wird auch<br />
das „drückende Joch“ zu Ende sein: Gott bricht „den<br />
Stock des Treibers.“ Nicht nur die Weltmacht Assur<br />
wird besiegt, nicht nur wird „jeder Mantel, der mit<br />
Blut befleckt ist, ein Fraß des Feuers“, es wird überhaupt<br />
keinen Krieg mehr geben: Frieden ohne Ende,<br />
Gerechtigkeit, jetzt und für alle Zeiten. Garant dafür<br />
ist ein noch ungeborenes Kind. Eine neue, andere Zukunft<br />
tut sich auf ...<br />
Die Christen lesen diesen Text im Lichte der<br />
Geburt, des Lebens, des Todes und der Auferstehung<br />
Jesu; unmittelbar können sie die Bergpredigt ins Auge<br />
fassen.<br />
Die Ankündigung Jesajas war offen geblieben,<br />
in einer hoffenden Erwartung. Im Licht der Geburt<br />
Jesu sehen die Christen und Christinnen die Einlösung<br />
dieses Versprechens.<br />
Natürlich bleibt die Frage: Warum gelingt es uns<br />
anscheinend so wenig, ein großes Feuer zu entzünden,<br />
um - in den Worten des Propheten - alles darin zu verbrennen,<br />
was Menschen ausgrenzt und ihrer Würde<br />
beraubt?