Liturgische Hilfen 2007 herunterladen - Adveniat
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» Gerechtigkeit,<br />
jetzt und für alle Zeiten« [Jes 9,6]<br />
ADVENIAT-Grundsatzreferentin Julia Stabentheiner im fiktiven Gespräch mit<br />
dem Propheten Jesaja – über Gerechtigkeit, indigene Völker, die Andenländer,<br />
die Kirche und die diesjährige ADVENIAT-Aktion<br />
ADVENIAT: Herr Jesaja, als Leitwort unserer diesjährigen<br />
ADVENIAT-Aktion haben wir ein Zitat aus Ihrem<br />
Buch gewählt: „Gerechtigkeit, jetzt und für alle<br />
Zeiten“ (Jes 9,6). „Gerechtigkeit“, das ist so ein Begriff,<br />
über den sich schon viele kluge Leute den Kopf<br />
zerbrochen haben. Wir haben alle so eine ungefähre<br />
Ahnung davon, was wir mit dem Begriff sagen wollen,<br />
aber was dann konkret damit gemeint ist, das ist schon<br />
viel weniger klar. Woran denken Sie denn, wenn Sie<br />
von Gerechtigkeit sprechen?<br />
Jesaja: Gerechtigkeit ist immer ein Verhalten, das auf<br />
Gemeinschaft bezogen ist. 1 Wenn wir z.B. an die Fa-<br />
milie denken, dann bedeutet Gerechtigkeit uneingeschränkte<br />
Solidarität und Unterstützung zwischen den<br />
Familienmitgliedern. Wenn wir über die Gesellschaft<br />
reden, dann bedeutet Gerechtigkeit einmal, sich an die<br />
Gesetze zu halten, z.B. als Kaufmann keine gefälschten<br />
Maße und Gewichte zu verwenden. Auch, dass alle<br />
Menschen vor dem Gesetz gleich sind. Aber bloße Gesetzestreue<br />
ist nicht immer gerecht. Gesetze können<br />
ganz schön ungerecht sein 2 und dann hilft es natürlich<br />
nicht, wenn man sich an sie hält. Für wirkliche<br />
Gerechtigkeit braucht es Einsatz für die Gemeinschaft,<br />
der über rechtlich Gebotenes hinausgeht. Wirkliche<br />
Gerechtigkeit heißt, solidarisch mit den Schwachen