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Vor 25 Jahren... - Berliner Liedertafel

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Damals war´s...<br />

<strong>Vor</strong> 1<strong>25</strong> <strong>Jahren</strong>...<br />

Der Chronist schwärmt noch immer<br />

vom Zweiten Winterkonzert der <strong>Berliner</strong><br />

<strong>Liedertafel</strong> am 5. April 1886, in<br />

welchem nicht nur die Goethesche<br />

Cantate „Rinaldo“ für Tenor-Solo,<br />

Männerchor und Orchester von Johannes<br />

Brahms aufgeführt wurde, sondern<br />

darüber hinaus u.a. so wunderbare<br />

Werke wie das „Popule meus“ für<br />

Männerchor von Ludovico Vittoria, das<br />

„Gnädig und barmherzig ist der Herr“<br />

von August Eduard Grell sowie das<br />

„Benedictus“ von Reinhold Succo, beides<br />

für achtstimmigen Männerchor.<br />

„Das Conzert war zugunsten des unter<br />

Allerhöchsterm Protectorate Sr. Majestät<br />

des Kaisers stehenden ´Vereins<br />

zur Beförderung des Schulbesuchs armer<br />

Kinder´ veranstaltet worden. Der<br />

Reinertrag war trotz der verhältnismä-<br />

ßig hohen Preise, und obwohl der Saal<br />

fast vollständig gefüllt war, bei den<br />

ganz bedeutenden Unkosten ein geringer;<br />

die <strong>Liedertafel</strong> bewilligte deshalb<br />

aus ihrer Kasse einen Extrabeitrag<br />

von ca. 200 Mark und überwies<br />

dem genannten Wohlthätigkeits-Verein<br />

insgesamt die Summe von 300 Mark.“<br />

Unter dem 19. Mai 1886 wird von einer<br />

gelungenen „Herrenparthie“ nach<br />

Potsdam berichtet: „Vom herrlichen<br />

Wetter begünstigt, unternahm die <strong>Liedertafel</strong><br />

am Bußtage einen Ausflug<br />

nach Potsdam und Umgegend. Ueber<br />

hundert Theilnehmer - ausschließlich<br />

Herren - waren mit den Frühzügen<br />

herbeigeeilt und gegen 9 Uhr setzte<br />

sich der imposante Zug von Wannsee<br />

aus in Bewegung, vorüber an den<br />

schmucken Villen, die sich an dem<br />

blauen Wasserbecken des Wannsees<br />

erheben, nach der Alsen-Colonie, wo<br />

man am reizenden Ufer des Sees<br />

Frühstück einnahm. Dann wurden einige<br />

Lieder in die lachende Landschaft<br />

hineingesungen und ´feierlich wie ein<br />

Gebet´ mögen die ersten Klänge von<br />

Klein´s ´Gesang der Geister über dem<br />

Wasser´ zum jenseitigen Ufer hinüber<br />

geklungen haben, wo unter hohen Eichen<br />

ein echter deutscher Freiheitssänger<br />

ruht: zum Grabe Heinrich´s von<br />

Kleist.<br />

Weiter ging´s dann gen Nikolskoj, vorüber<br />

am ´Löwen von Flensburg´, jedem<br />

im Jahre 1864 vom Prinzen Friedrich<br />

Carl aus Schleswig-Holstein herübergeholten<br />

großartigen Denkmal<br />

preußischer Tapferkeit… In Nikolskoj<br />

hielt die <strong>Liedertafel</strong> Einzug, nachdem<br />

sich am Ende des Gottesdienstes<br />

unter feierlichem Orgelklang das Kirchlein<br />

geleert hatte. Mit einigen Motetten<br />

hielt sie nach ihrer Weise Morgenandacht…“.

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