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Diagramm - Altenburger Land

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Weiterhin zeigte das Hochwasser durch Überflutungen<br />

vor allem im nördlichen Bereich der Stadt Gößnitz<br />

Defizite im Hochwasserschutzkonzept auf. Es<br />

wurden nämlich Flächen durch ein 50-jährliches<br />

Hochwasser überflutet, die eigentlich durch vorhandene<br />

Deichbauwerke gegen ein 100-jährliches<br />

Hochwasser geschützt sein sollten (siehe auch<br />

Punkt 5.5.3). Deshalb wurde ein Hochwasserschutzkonzept<br />

erarbeitet und umgesetzt, welches<br />

die gesamte Stadt gegen ein 100-jährliches Hochwasser<br />

schützt.<br />

Es beinhaltet die folgenden Hauptmaßnahmen:<br />

� Schaffung eines Umflutgerinnes am Neidamühlenwehr<br />

durch Bau einer Betonschwelle am<br />

rechten Ufer oberhalb des Wehres. Das Neidamühlenwehr<br />

kann damit bei Hochwasser umflutet<br />

werden. Die Hochwasserstände oberhalb<br />

der Pleiße und der Moorbachmündung verringern<br />

sich.<br />

� Ertüchtigung des Deich- und Mauersystems von<br />

der Moorbachmündung bis oberhalb der Fußgängerbrücke<br />

am Kindergarten in Verbindung<br />

mit einer Profilaufweitung des Pleißenbettes.<br />

� Verbesserung des Strömungsverhaltens der<br />

Pleiße südlich des Wehres Gößnitz durch Vergrößerung<br />

des Kurvenradius. Vorher wurde die<br />

Pleiße vor dem Wehr mit einem sehr engen<br />

Radius nahezu rechtwinklig umgelenkt. Der auf<br />

der Prallseite liegende Deich war insbesondere<br />

bei den großen Strömungsgeschwindigkeiten<br />

eines Hochwassers starken Erosionswirkungen<br />

ausgesetzt. Mit der Vergrößerung des Radius<br />

wird das Stadtzentrum wesentlich effektiver geschützt.<br />

� Rückbau des Wehres Gößnitz und Ersatz durch<br />

drei Sohlgleiten. Mit einer Sohlgleite oder auch<br />

rauen Rampe wird der plötzliche Höhensprung<br />

des Wehres durch eine besonders gestaltete<br />

schiefe Ebene über das gesamte Flussbett ersetzt.<br />

Sie erlaubt im Gegensatz zum Wehr ohne<br />

Fischaufstiegshilfe Fischen und wassergebundenen<br />

Kleinlebewesen den Aufstieg.<br />

Aufweitung des Hochwasserabflussprofils der Pleiße<br />

� Optimierung des Verlaufes und Anlegen seitlicher<br />

Deiche am Moorbach von der Mündung in die Pleiße<br />

bis zum Bahndurchlass. Durch die Eindeichung<br />

kann sowohl das in die Moorbachmündung eindringende<br />

Hochwasser der Pleiße als auch das Hochwasser<br />

des Mohrbaches nicht ausufern.<br />

Mit der Umsetzung des Hochwasserschutzkonzeptes<br />

ließen sich Eingriffe in Natur und <strong>Land</strong>schaft nicht vermeiden.<br />

Diese wurden durch die Neugestaltung und<br />

ökologische Aufwertung einer 60.000 m² großen Fläche<br />

nördlich der Walther-Rabold-Straße zwischen Pleiße<br />

und Bahndamm ausgeglichen.<br />

Durch die Schaffung zusätzlicher Hochwasserschutzdeiche<br />

und -mauern wurde der Retentionsraum (Rückhalteraum<br />

in der Fläche) der Pleiße in der Stadt Gößnitz<br />

verkleinert. Dieser Verlust musste durch Geländeabtrag<br />

unterhalb der Ausbaustrecke der Pleiße wieder<br />

zur Verfügung gestellt werden. Damit werden nachteilige<br />

Wirkungen der Hochwasserschutzmaßnahmen in<br />

der Stadt Gößnitz auf die im Flusslauf folgenden Gemeinden<br />

wie z. B. Saara vermieden.<br />

Einer grundlegenden Überarbeitung bedurfte auch das<br />

Hochwasserschutzsystem im Bereich Treben-<br />

Fockendorf. Grundlage für die Berechnung der Hochwasserschutzeinrichtungen<br />

war ebenfalls wie in Gößnitz<br />

ein 100-jährliches Hochwasserereignis. Es beinhaltet<br />

die folgenden Hauptmaßnahmen:<br />

Wiederherstellung des Abflussprofils. Hinter der<br />

Brücke der B93 über die Pleiße lagerte der Fluss<br />

größere Sedimentmengen ab. Diese Einengungen<br />

des Abflussprofils führten zu einer Erhöhung des<br />

Wasserstandes im Hochwasserfall von etwa 30 cm.<br />

Die Anlandungen wurden beseitigt und die weiteren<br />

Schutzbauten konnten entsprechend niedriger und<br />

kostengünstiger ausgeführt werden. Der anfallende<br />

Erdstoff kann als Material für den Deichbau bzw.<br />

für Geländeanpassungsarbeiten verwendet werden.<br />

Des Weiteren wurde das Ufer gegen Abriss<br />

gesichert.<br />

Neugeschaffener Retentionsraum und Biotop<br />

<strong>Land</strong>ratsamt <strong>Altenburger</strong> <strong>Land</strong> Seite 61 von 94

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