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Diagramm - Altenburger Land

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6.6 Großprojekt Rositz<br />

Bereits seit 1917 hatte die Deutsche Erdölaktiengesellschaft<br />

in der Teerraffinerie in Fichtenhainichen<br />

(Rositz) Heiz- und Treiböle aus Braunkohle<br />

hergestellt. Die Betriebsanlagen wurden<br />

kontinuierlich erweitert und die Verarbeitung von<br />

Erdöl wurde einbezogen. Abfälle aus dem Betrieb<br />

wurden in umliegende, ehemalige Braunkohletagebaue<br />

abgelagert. Auf Grund der<br />

Produktion von kriegswichtigen Erzeugnissen<br />

(Treibstoffe) war das Werk 1944 und 1945 mehrfach<br />

das Ziel alliierter Luftangriffe und wurde fast<br />

vollständig zerstört.<br />

Unmittelbar nach dem Ende des 2. Weltkrieges<br />

wurde am Standort der zerstörten Betriebsanlagen<br />

das Teerverarbeitungswerk Rositz aufgebaut. Die<br />

Stilllegung des Werkes erfolgte 1990. Es bestand<br />

nunmehr die Aufgabe, die am Standort vorhandenen<br />

ökologischen Altlasten zu sanieren und<br />

Gefährdungen der Schutzgüter auszuschließen.<br />

Die Sanierung der Liegenschaften des ehemaligen<br />

Teerverarbeitungswerkes Rositz ist unter dem Titel<br />

„Ökologisches Großprojekt Rositz“ zusammengefasst<br />

und hat die Teilbereiche des ehemaligen<br />

Werksgeländes, des Teersees „Neue Sorge“ und<br />

der Aschehalde Fichtenhainichen zum Inhalt. Die<br />

räumlichen Teilabschnitte des Großprojektes Rositz<br />

bilden ein einheitliches Sanierungsgebiet. Die<br />

<strong>Land</strong>esentwicklungsgesellschaft Thüringen mbH hat<br />

die Flächen des ehemaligen Teerverarbeitungswerkes<br />

1994 erworben, ist Sanierungsverantwortliche<br />

und führt die Sanierung durch. Die<br />

Sanierungen erfolgen auf der Grundlage des<br />

Bundesbodenschutzgesetzes.<br />

Zuständige Genehmigungs- und Überwachungsbehörde<br />

ist das Thüringer <strong>Land</strong>esverwaltungsamt.<br />

Die Kosten der Sanierung trägt zu 90 Prozent der<br />

Freistaat Thüringen, 10 Prozent hat die LEG<br />

Thüringen selbst zu tragen.<br />

Der so genannte Teersee „Neue Sorge“ ist während<br />

des Betriebes des ehemaligen Teerverarbeitungswerkes<br />

durch Ablagerung von flüssig-pastösen<br />

Produktionsreststoffen in einem ehemaligen<br />

Braunkohletagebau entstanden. Die Sanierung der<br />

so genannten flüssig-pastösen Phase konnte im<br />

Sommer 2008 abgeschlossen werden. Insgesamt<br />

wurden ca. 340.000 m 3 Teerseeinhalt geborgen und<br />

entsorgt. Die weiteren Sanierungsschritte sehen<br />

nunmehr die Verfüllung des Restloches und die<br />

anschließende Renaturierung vor. Die hierzu<br />

notwendigen Bescheide wurden erlassen, die<br />

Bauaufträge sind durch die LEG Thüringen erteilt.<br />

Die Sanierungsmaßnahmen sollen bis zum Ende<br />

des Jahres 2010 abgeschlossen werden.<br />

Die Aschehalde Fichtenhainichen ist insbesondere<br />

durch die Ablagerung von Aschen aus der<br />

Produktion des ehemaligen Teerverarbeitungswerkes<br />

entstanden. Teilbereiche der Aschehalde wurden<br />

bereits abgedeckt und renaturiert. Aktuell finden<br />

Untersuchungen durch die zuständige Fach- und<br />

Genehmigungsbehörde zur Gefährdungsabschätzung<br />

und zur Ermittlung des Sanierungsbedarfes statt.<br />

Die Böden des ehemaligen Werksgeländes des<br />

Teerverarbeitungswerkes Rositz waren insbesondere<br />

auch durch die Bombardierungen im 2. Weltkrieg und<br />

dadurch ausgelaufene Produkte erheblich mit<br />

umweltgefährdenden Stoffen belastet. Neben der<br />

Bodensanierung besteht hier das Ziel, die sanierten<br />

Flächen zu einem modernen Industrie- und<br />

Gewerbestandort zu entwickeln. Die Bodensanierung ist<br />

zu ca. 80 Prozent abgeschlossen, es sind umfangreiche<br />

Erschließungsanlagen hergestellt. Bisher konnten 17<br />

Firmen auf dem ehemaligen Werksgelände angesiedelt<br />

werden. Zur Kontrolle und Überwachung des<br />

Grundwassers im Wirkungsbereich des ehemaligen<br />

Teerverarbeitungswerkes Rositz wird ein umfassendes<br />

Grundwassermonitoring durchgeführt.<br />

Teersee „Neue Sorge“<br />

<strong>Land</strong>ratsamt <strong>Altenburger</strong> <strong>Land</strong> Seite 68 von 94

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