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AMANDUSGEMEINDE 20 Die Seiten der Amanduskirche in Freiberg - Beihingen Im Internet: www.amandus-gemeinde.de Vollversammlung des Luth. Weltbunds in Stuttgart vom 20. – 27.7.2010 ÄTHIOPISCHE GÄSTE ZU BESUCH IN DER AMANDUSKIRCHE Vom 20. bis 27. Juli tagte die 11. Vollversammlung des Lutherischen Weltbunds in Stuttgart. Dazu treffen sich alle sechs Jahre Delegierte aus derzeit 140 Mitgliedskirchen in 78 Ländern, die etwa 70 Millionen Gläubige repräsentieren. Das Thema der Tagung lautete: Unser tägliches Brot gib uns heute. Neben Fragen der Kirchengemeinschaft standen Themen wie Klimawandel, illegitime Auslandsverschuldung sowie HIV/AIDS auf der Tagesordnung. Die Vollversammlung wählte als neuen Präsidenten den Bischof der Evangelisch-Lutheri- schen Kirche in Jordanien und im Heiligen Land, Munib Younan. Außerdem wurde der neue 48-köpfige Rat gewählt, dem unser Landesbischof Frank Otfried July als einer der fünf Vizepräsidenten angehört. Ziele des LWB sind: Die Stärkung der Gemeinschaft und Zusammenarbeit der luth. Kirchen in der Welt, Ökumene und interreligiöse Beziehungen, Zeugnis in Kirche und Gesellschaft, Verständigung, Verantwortung und Teilhabe. So engagiert sich der LWB in der Not- und Katastrophenhilfe, in Fragen der Menschenrechte und leistet Entwicklungs- und Missionsarbeit. Der Schwerpunkt liegt in der Diakonie und der Entwicklungshilfe. Ein Anliegen der Versammlung war die Bitte um Vergebung und die Aussöhnung mit den mennoniti-
schen Kirchen, die im Zeitalter der Reformation auch von Lutheranern blutig als Wiedertäufer verfolgt wurden. Zu Spannungen kommt es zwischen den Mitgliedskirchen in Fragen der Frauenordination und der Segnung gleichgeschlechtlicher Paare. In Deutschland gehören die acht in der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands verbundenen Landeskirchen dem LWB an, ebenso unsere Württembergische Landeskirche als eigenständige Kirche. Im Vorfeld der Vollversammlung wurden Gemeinden mit S-Bahn-Anschluss angeschrieben, ob sie sich in der Lage sähen, Teilnehmer als Gäste am Sonntag, dem 25. Juli, aufzunehmen. Der Kirchengemeinderat stimmte dem gern zu. Frau Walter und ich holten zwei Gäste, Frau D. A. Muleta und Rev. S. Mocha, in Stuttgart an der Liederhalle ab. Nach kurzer herzlicher Begrüßung fuhren wir nach Freiberg. Für den Gottesdienstbesuch war es noch ein bisschen zu früh. Darum machten wir unsere Gäste mit unserem Neckar und den Weinbergen bekannt. Danach ging’s hinauf zur Amanduskirche, wo Pfarrer Bührer und seine Schwägerin, sie war die Übersetzerin vom Englischen ins Deutsche, bereits warteten. Mit großer Aufmerksamkeit verfolgten die Gottesdienstbesucher den Ausführungen. Frau Muleta ist seit 25 Jahren in einer diakonischen Ein- richtung tätig. Herr Mocha trat als „evangelikaler“ Pfarrer auf, dessen Begeisterung für die frohe Botschaft des Herrn Jesus, wie er sie in seiner Heimat verkündigt, auch im Schwäbischen greifbar war. Wir spürten, wie unterschiedlich die materiellen Güter, die soziale Absicherung, der Wohlstand im Vergleich zu seinem afrikanischen Heimatland verteilt sind. Dennoch können wir vieles von seinem Vertrauen, seiner Fröhlichkeit und Zuversicht annehmen. “Gott hat es so gewollt, dass Sie in Deutschland und ich in Äthiopien zur Welt kamen. Aber wir werden einst im Himmel miteinander leben“, war seine feste Überzeugung. Die Evangelische Mekane Yesus Kirche in Äthiopien ist eine der am stärksten wachsenden Kirche im LWB. Nach einem gemeinsamen Mittagessen mit dem KGR und den kirchlich angestellten Mitarbeitern verbrachten wir in kleinerem Kreis den Nachmittag – auf Wunsch unserer Gäste – im Blühenden Barock. Die Blumenpracht, der Märchengarten und das Tal der Vogelstimmen boten Gelegenheit, sich herzlich zu unterhalten. Nach dem Austauschen der Adressen brachten wir die beiden zurück zur Liederhalle. Ob sich aus dem einmaligen Kontakt wohl ein zartes Pflänzchen entwickeln wird? Peter Schwarz AMANDUSGEMEINDE 21
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