BURKANA No. 28
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rückblIck…<br />
dern auch, weil immer mehr Gäste nach Borkum<br />
kamen, die das Eiland als Urlaubsziel für sich<br />
entdeckten. Bereits seit Mitte des 19. Jahrhunderts<br />
nimmt der Fremdenverkehr auf<br />
die <strong>No</strong>rdseeinseln stetig zu und es werden<br />
immer mehr Bäderschiffe eingesetzt.<br />
Ob auf der „Kronprinzessin<br />
Marie“, „Victoria“, „Borkum“,<br />
„Emden“, „Westfalen“<br />
oder ab 1909 auf dem<br />
Schraubendampfer<br />
PRINZ HEIN-<br />
RICH – TausendePassagierenut-<br />
Im Jahre 1909 läuft das von der damaligen „Borkumer Kleinbahn<br />
und Dampfschiffahrt Aktiengesellschaft“ in Auftrag<br />
gegebene Post- und Passagierschiff in Papenburg vom Stapel<br />
und wird fortan in erster Linie auf der Strecke zwischen<br />
Emden und Borkum eingesetzt. Die Anschaffung der Prinz<br />
Heinrich war nicht nur nötig geworden, weil man die <strong>No</strong>rdseeinsel<br />
Borkum im Deutschen Kaiserreich zur Küstenfestung<br />
ausbaute und dringend Frachtschiffe brauchte. Son-<br />
21<br />
burkana <strong>No</strong>. <strong>28</strong> | Mai/Juni 2013<br />
zen die Dampfer in dieser Zeit für sogenannte Lustfahrten<br />
oder den aufkommenden Linienverkehr von<br />
und nach Borkum. Wird die PRINZ HEINRICH<br />
während der beiden Weltkriege ausschließlich<br />
als Versorgungsschiff eingesetzt, dient sie in<br />
Friedenszeiten erneut als Passagierdampfer<br />
und wird 1953 auf den Namen „Hessen“<br />
umgetauft. Fünf Jahre später verkaufen<br />
die bisherigen Eigner die Hessen an die<br />
AG Ems, die das Boot in Emden zu einem<br />
Motorschiff umrüsten lassen. Da in der<br />
Folgezeit jedoch immer modernere und<br />
stärker motorisierte Fähren angeschafft<br />
werden, kann die ehemalige PRINZ<br />
HEINRICH nicht mehr lange mithalten<br />
und wird 1969 ausgemustert.<br />
eIN pASSAgIerdAMpfer<br />
AUf AbwegeN<br />
Nach seiner Außerdienststellung wird<br />
der frühere Passagierdampfer von neuen<br />
Eignern nach Lübeck überführt und dort<br />
an der Untertrave unweit des Holstentores<br />
festgemacht. Zwar sind seine großen Zeiten<br />
als Fahrgastschiff vorbei, jedoch sollte das Boot nicht<br />
an Anziehungskraft verlieren. Nun als Museumsschiff „Mississippi“<br />
bekannt, lockt es Zehntausende Besucher in eine Überseeausstellung<br />
namens „Welt der Wunder“, die eine Vielzahl<br />
an Kuriositäten und Raritäten präsentiert, die der Abenteurer<br />
und Weltumsegler Reinhold Kasten von seinen Reisen mit<br />
nach Hause brachte. Kasten, der bereits mit 14 Seemann wurde,<br />
fuhr rund 56 Jahre zur See und legte auf 42 Weltreisen über<br />
eine Million Seemeilen zurück. Zwanzigmal umrundete er das