BURKANA No. 28

voN der kUrkApelle
zUM ModerNeN MUSIkerlebNIS
Mit der Entstehung der ersten Kurorte und Badekulturen
Ende des 18. Jahrhunderts und der zunehmenden Reisetätigkeit
der feinen Gesellschaft, entwickelte sich parallel ein musikalisches
Phänomen, das bis heute Bestand hat. Nahezu jeder
Kurort verfügt über eigene Kurkonzerte und -kapellen, die
Gäste auch nach vielen Jahrzehnten immer noch zu Tausenden
anziehen. Und das nicht nur in den klassischen Kurorten
wie Baden-Baden, Bad Reichenhall und Bad Kissingen…
Auch auf Borkum gehören Kurkonzerte schon lange zu einem
festen Bestandteil des kulturellen Unterhaltungsprogramms.
Nachdem die große Walfängerzeit zu Ende war, entwickelte
sich die Insel aufgrund ihres gesunden Hochseeklimas ab
1834 nach und nach zu einem beliebten touristischen Ziel.
Während im Jahr 1859 252 Gäste registriert wurden, kamen 15
Jahre später bereits über 1.000 und um die Jahrhundertwende
sogar schon knapp 17.000 Besucher. Mit Zunahme der Gästezahlen
begannen die Verantwortlichen, eine touristische
Infrastruktur zu schaffen und folgten dabei dem Beispiel anderer
Erholungsorte. So errichtete man zur Unterhaltung ein
großes Sommerzelt und eine Kegelbahn, es entstanden die
ersten Hotels, Dutzende Badekarren tauchten am Strand auf
und um die Jahrhundertwende traten die ersten Kurkapellen
auf, die an verschiedenen Stellen im Ort, in Hotels, am Strand
oder im Musikpavillon spielten.
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kUrkoNzerte AUf borkUM
burkana No. 28 | Mai/Juni 2013
Die Bars und Restaurants in der Wandelhalle sind heutzutage
gut gefüllt, die Plätze auf den Terrassen restlos besetzt und
auf der Promenade vor dem Musikpavillon drängen sich begeisterte
Gäste. Keiner möchte in diesem Moment die Klänge
des Kurkonzerts verpassen, die in Kombination mit dem malerischen
Sonnenuntergang einen Reiz ausmachen, den man
einfach selbst erlebt haben muss.
Bis zu drei Mal am Tag erklingt das Kurkonzert aus dem Musikpavillon
am Nordbad und verzückt Gäste und Insulaner