Zugvogel - Umweltgarten in Wiesmühl an der Alz

Schwerpunktthema im Naturpavillon 2013 ist
Abfall – Leben fast ohne Plastik“
In der Saison 2013 dreht sich am Naturpavillon fast alles um das Thema
Abfall mit den Schwerpunkten Plastik und Papier. Unsere Ausstellungen,
die Angebote für Schulklassen, Kindergärten und interessierte Gruppen
orientieren sich daran.
Plastik ist ein Verbrauchsstoff mit endlicher Dauer, ein Auslaufprodukt,
da die Ausgangsbasis Rohöl ist. Nimmt man jedoch seine nähere Umgebung
genauer unter die Lupe, wird man feststellen, dass allzu viele
Alltagsgegenstände aus diesem Material sind und es entsteht der
Eindruck, dass die wenigsten je von dieser Problematik gehört haben.
Betritt man z. B. einen der vielen Supermärkte, die rund um die
Ortschaften gleich Pilzen aus der Erde wachsen, sieht man Plastik
soweit das Auge reicht. Verpackte Brötchen und Kuchen, eingestanzte
Süßigkeiten, Flips und Chips, in Plastikflaschen abgefüllte Getränke, in
Plastikschalen abgewogenes Obst und Gemüse, vakuumierte Würstchen
und Käse, in Plastikbeuteln angebotene Waschpulver – früher gab es sie
meist nur im Karton – Kosmetikartikel und so viel mehr. Die Palette der
Waren, die hingegen in Papier gekleidet über den Zahltisch gleiten,
beschränkt sich im Wesentlichen auf wenige Grundnahrungsmittel wie
Mehl, Zucker, Salz oder Gries.
Rohöl ist nicht nur der Antrieb für unseren gigantischen weltweiten
Fuhrpark“, sowie Heizmittel, es ist in zahlreichen anderen Produkten wie
in Farben, Lacken, Reifen und allen Kunststoffen enthalten. In vielen
Bereichen der Medizintechnik sind ebenfalls verschiedenste Kunststoffe
anzutreffen. Vielen Menschen ist das nicht bewusst.
Es ist der Grundstoff unseres täglichen Lebens geworden. Seine
Produktion und Entsorgung trägt zum Klimawandel und zum Verlust der
biologischen Vielfalt bei. In Bezug auf Plastik sind weit über 200 Tierarten
durch den Verzehr von Plastik gefährdet und mehr als 100.000
Meeressäuger sterben jährlich am Plastikmüll. Als Endglied der
Nahrungskette gelangen die giftigen Abbauprodukte auch auf unseren
Teller.
Ähnlich verhält es sich mit dem Papier. Trotz stetigem Informationszugewinn,
sinkt der Verbrauch an Recyclingpapier in Deutschland.
Unsere gierigen Hände greifen stattdessen nach den letzten wertvollen
Urwäldern dieser Welt, um sie der Papierproduktion zu opfern. Dafür
senden wir gerne unsere gebrauchten Produkte ins Ausland.
Es ist eine große Herausforderung sich diesen Problemen zu stellen.
Neben wissenschaftlichen Ansätzen und technischen Erfindungen, stellt
in jedem Fall die Umweltbildung einen alternativen Weg dar, das
Bewusstsein der Bevölkerung in Hinblick auf Zusammenhänge zu
32