Zugvogel - Umweltgarten in Wiesmühl an der Alz
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wie<strong>der</strong>holten, melodischen Ges<strong>an</strong>g e<strong>in</strong>es tücka-tücka-tücka...“<br />
erkl<strong>in</strong>gen.<br />
Die meisten <strong>in</strong> Deutschl<strong>an</strong>d heimischen Brutvögel s<strong>in</strong>d<br />
Kurzstreckenzieher, die den W<strong>in</strong>ter <strong>in</strong> Südfr<strong>an</strong>kreich, Sp<strong>an</strong>ien und<br />
Portugal verbr<strong>in</strong>gen. Der Zug <strong>in</strong>s W<strong>in</strong>terquartier beg<strong>in</strong>nt im August.<br />
E<strong>in</strong>zelne Individuen und Kle<strong>in</strong>gruppen s<strong>in</strong>d aber auch noch bis Mitte<br />
November <strong>an</strong>zutreffen. Der Zeitpunkt <strong>der</strong> Heimkehr hängt vom Verlauf<br />
<strong>der</strong> Frühjahrswitterung ab. Unter günstigen Bed<strong>in</strong>gungen treffen die<br />
ersten Bekass<strong>in</strong>en bereits schon im März e<strong>in</strong>, <strong>der</strong> Großteil <strong>der</strong> Vögel<br />
kehrt jedoch erst Mitte April zurück. Bis Maibeg<strong>in</strong>n ist die Zugphase<br />
weitgehend abgeschlossen.<br />
Nach ihrer Rückkehr aus den Überw<strong>in</strong>terungsgebieten beg<strong>in</strong>nen die<br />
Männchen mit ihren akrobatischen Revierkämpfen und besetzen ihre<br />
Reviere. Das Weibchen wählt den Nistplatz, e<strong>in</strong>e flache Mulde auf e<strong>in</strong>em<br />
leicht erhöhten St<strong>an</strong>dort, die durch Halme o<strong>der</strong> Zwergsträucher verdeckt<br />
ist und mit trockenen Grashalmen ausgepolstert wird. Ab Ende April<br />
werden jeweils im Abst<strong>an</strong>d von e<strong>in</strong>em Tag nach und nach vier graue bis<br />
olivfarbene, dunkel gesprenkelte Eier <strong>in</strong> das Nest gelegt und<br />
<strong>an</strong>schließend ca. 20 Tage l<strong>an</strong>g bebrütet. Das Männchen hält <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Zwischenzeit <strong>in</strong> Sichtweite Wache. Die Paare f<strong>in</strong>den sich jeweils nur für<br />
die Dauer e<strong>in</strong>er Saison zusammen.<br />
Nach dem Schlüpfen verlassen die Jungtiere als typische Nestflüchter<br />
bereits am ersten Tag das Nest und gehen geme<strong>in</strong>sam mit den<br />
Elterntieren auf Nahrungssuche. Nach etwa drei Wochen werden erste<br />
Flugversuche unternommen. Die Jungvögel werden schon im ersten<br />
Lebensjahr geschlechtsreif.<br />
Der Schnabel als Hightech-Werkzeug<br />
E<strong>in</strong> weiteres charakteristisches Merkmal <strong>der</strong> Bekass<strong>in</strong>e ist neben ihrem<br />
als Meckern kl<strong>in</strong>genden Instrumentallaut ihr verhältnismäßig l<strong>an</strong>ger<br />
Schnabel. Mit ihm stochert die Bekass<strong>in</strong>e zur Nahrungssuche im<br />
feuchten Boden. Dabei ist ihr Oberschnabel vorne biegsam und lässt<br />
sich so leicht <strong>in</strong> den Sumpfboden bohren. Mit Hilfe von<br />
Tasts<strong>in</strong>nenszellen <strong>an</strong> <strong>der</strong> Schnabelspitze stöbert die Bekass<strong>in</strong>e ihre<br />
kle<strong>in</strong>en Beutetiere auf und k<strong>an</strong>n diese sogar verschlucken, ohne den<br />
Schnabel dabei wie<strong>der</strong> aus dem Boden zu ziehen.<br />
Schutzstrategie gepackt und verleitet“<br />
Als natürliche Fe<strong>in</strong>de muss sich die Bekass<strong>in</strong>e, wie alle Wiesenbrüter vor<br />
Fuchs und Mar<strong>der</strong> <strong>in</strong> Acht nehmen. Zunächst ermöglicht ihre Fe<strong>der</strong>kleid-<br />
Färbung e<strong>in</strong>e optimale Tarnung und lässt den Vogel mit se<strong>in</strong>er<br />
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