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Zugvogel - Umweltgarten in Wiesmühl an der Alz

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Vogel des Jahres 2013 – Die Bekass<strong>in</strong>e<br />

Die Bekass<strong>in</strong>e (Gall<strong>in</strong>ago gall<strong>in</strong>ago) ist e<strong>in</strong><br />

mittelgroßer, beige- bis rotbrauner<br />

Schnepfenvogel mit überproportional<br />

l<strong>an</strong>gem, geradem Schnabel und relativ<br />

kurzen Be<strong>in</strong>en. Ihren volkstümlichen<br />

Namen Himmelsziege“ verd<strong>an</strong>kt sie dem bei<br />

ihrem spektakulären Balzflug auftretenden<br />

lautstarken Wummern“, das während<br />

des Sturzflugs durch den W<strong>in</strong>d <strong>an</strong> den<br />

abgespreizten Schw<strong>an</strong>zfe<strong>der</strong>n entsteht,<br />

und wie das Meckern e<strong>in</strong>er Ziege kl<strong>in</strong>gt.<br />

Die Bekass<strong>in</strong>e lebt <strong>in</strong> Mooren, Sümpfen und Feuchtwiesen. Außerhalb<br />

<strong>der</strong> Brutzeit trifft m<strong>an</strong> sie auch <strong>an</strong> flachen Seeufern, auf<br />

Überschwemmungsflächen <strong>der</strong> Fließgewässer und <strong>an</strong> kle<strong>in</strong>en Tümpeln<br />

und Gräben <strong>an</strong>. Um ihren Lebensraum<strong>an</strong>sprüchen gerecht zu werden,<br />

muss e<strong>in</strong>e ausreichende Deckung für das Gelege des Wiesenbrüters<br />

durch die Vegetation vorh<strong>an</strong>den se<strong>in</strong>; <strong>an</strong><strong>der</strong>erseits darf <strong>der</strong> Aufwuchs<br />

aber auch nicht zu hoch stehen, damit sich Fressfe<strong>in</strong>de nicht unbemerkt<br />

her<strong>an</strong>schleichen können.<br />

Auf ihrer Nahrungssuche stochert die Bekass<strong>in</strong>e im Boden nach<br />

Kle<strong>in</strong>tieren, wie Würmern, Schnecken und Insekten. Dies ist ihr nur <strong>in</strong><br />

ausreichend feuchten und nassen und damit weichen Böden möglich.<br />

Daher ist sie auf Feucht- und Moorgebiete als Nahrungshabitat<br />

<strong>an</strong>gewiesen. Ihr l<strong>an</strong>ger Schnabel, <strong>der</strong> mit Tasts<strong>in</strong>neszellen <strong>an</strong> <strong>der</strong><br />

Schnabelspitze ausgestattet ist, fungiert dabei als Sondiergerät und als<br />

P<strong>in</strong>zette. Neben Bodenkle<strong>in</strong>tieren stehen auch Sämereien und Beeren<br />

auf ihrem Speisepl<strong>an</strong>.<br />

Von März bis Mai beg<strong>in</strong>nt die Paarungszeit <strong>der</strong> Bekass<strong>in</strong>e. In dieser Zeit<br />

ist <strong>der</strong> charakteristische Balzflug <strong>der</strong> Bekass<strong>in</strong>e gut zu beobachten, <strong>der</strong><br />

ihr aufgrund des dabei erzeugten Instrumentallautes auch den Namen<br />

Himmelsziege“ e<strong>in</strong>gebracht hat. Bei se<strong>in</strong>em spektakulären Kunstflug<br />

steigt das Männchen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em scharfen Zickzack auf e<strong>in</strong>e Höhe von<br />

meist 50 m steil auf, um d<strong>an</strong>n jäh zur Seite abzukippen und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Sturzflug wie<strong>der</strong> nach unten zu gleiten. Dabei erzeugt <strong>der</strong> W<strong>in</strong>d, <strong>der</strong> <strong>an</strong><br />

den beiden äußeren abgespreizten Schw<strong>an</strong>zfe<strong>der</strong>n vorbeiströmt, e<strong>in</strong><br />

lautstarkes Wimmern, das wie das Meckern e<strong>in</strong>er Ziege kl<strong>in</strong>gt. D<strong>an</strong>eben<br />

s<strong>in</strong>d typische Vokallaute <strong>der</strong> Bekass<strong>in</strong>e e<strong>in</strong> nasales ätsch“, welches<br />

ertönt, wenn sie, aufgeschreckt, nur wenige Meter vor dem Menschen <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em ras<strong>an</strong>ten Zickzackflug auffliegt, was auch als himmeln“<br />

bezeichnet wird. Von ihrer S<strong>in</strong>gwarte auf e<strong>in</strong>em Pfahl o<strong>der</strong> Stamm<br />

sitzend aus, o<strong>der</strong> im Flug über ihrem Brutplatz lässt sie ihren taktfest<br />

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