Zugvogel - Umweltgarten in Wiesmühl an der Alz
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KUP statt Mais – ist das gut o<strong>der</strong> schlecht für die Natur?<br />
Nicht erst seit <strong>der</strong> heftig diskutierten Energiewende immer häufiger zu<br />
sehen s<strong>in</strong>d großflächig re<strong>in</strong> mit Laubbäumen aufgeforstete Flächen, die<br />
nach wenigen Jahren bereits wie<strong>der</strong> abgemäht“ werden. Der<br />
Fachbegriff dafür lautet Kurzumtriebspl<strong>an</strong>tage, kurz KUP. Aus schnell<br />
wachsenden Hölzern wie Pappeln o<strong>der</strong> Weiden werden meistens<br />
Hackschnitzel o<strong>der</strong> Holzpellets hergestellt.<br />
Haben die Steckl<strong>in</strong>ge nach 3-10 Jahren e<strong>in</strong>e Höhe von ca. 6 m erreicht,<br />
werden sie knapp über dem Boden abgeschnitten. Aus diesen Stümpfen<br />
wachsen neue Triebe, die d<strong>an</strong>n wie<strong>der</strong> nach wenigen Jahren erntereif<br />
s<strong>in</strong>d.<br />
Als Monokultur s<strong>in</strong>d diese Pl<strong>an</strong>tagen <strong>an</strong>fällig für Schädl<strong>in</strong>ge. Das ist beim<br />
bisher oft als Energiepfl<strong>an</strong>ze verwendeten Mais genauso. Dieser muss<br />
allerd<strong>in</strong>gs häufiger gespritzt werden, was bei KUP kaum nötig ist. Und im<br />
Vergleich zum Mais werden auf den Pl<strong>an</strong>tagen ke<strong>in</strong>e Lebensmittel zur<br />
Energieerzeugung genutzt. Beim Ertrag allerd<strong>in</strong>gs liegt KUP (ca.10t /ha)<br />
im Vergleich zum Mais (ca. 100t /ha) noch zurück.<br />
KUP s<strong>in</strong>d nicht zu vergleichen mit e<strong>in</strong>em naturnahen Wald. Sie können<br />
aber durchaus Lebens- und Rückzugsraum für Pfl<strong>an</strong>zen und Tiere<br />
werden, wie es e<strong>in</strong> Maisfeld nie könnte. Durch wenig Düngung und<br />
wenige Störungen über und unter <strong>der</strong> Erde (Ernte nur alle paar Jahre,<br />
dabei ke<strong>in</strong> Umackern nötig) können KUPs den Energiehunger unserer<br />
Gesellschaft ökologischer befriedigen als Mais. Wird KUP zudem auf<br />
e<strong>in</strong>er bisher als Acker genutzten Fläche <strong>an</strong>gelegt, ist die Ökobil<strong>an</strong>z im<br />
Vergleich zu <strong>an</strong><strong>der</strong>en Energiepfl<strong>an</strong>zen e<strong>in</strong>deutig positiv.<br />
Fr<strong>an</strong>k Weiß, LBV-Kreisgruppe Traunste<strong>in</strong><br />
56<br />
Kurzumtrieb-Pl<strong>an</strong>tage (KUP)<br />
bei Übersee / Chiemsee nach<br />
ca. 2-3 Jahren.<br />
Nach <strong>der</strong> Ernte bleiben nur ca.<br />
10 cm hohe Stümpfe stehen, aus<br />
denen neue Triebe wachsen.