FBW Jubilumsausgabe - Verein für Sozialarbeit
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Den Initiatoren, Vordenkern und Gründern des Sozialpädagogisch Betreuten<br />
Wohnen, Hans Schmidhofer und Johannes Seiser ging es vor 25 Jahren<br />
darum, ‚Freiräume <strong>für</strong> notwendige Lernerfahrungen zu schaffen und so zu-<br />
nehmende Handlungskompetenz fördern’. Die Erprobung des „Selbst“<br />
um Selbstbestimmung und Selbständigkeit zu realisieren’ war Bestandteil<br />
des Konzeptes. Damals wurden Kriterien, wie ‚eine vertrauensvolle Be-<br />
ziehung und Glauben an die Selbstverwirklichungspotentiale des jungen<br />
Menschen, die im Emanzipationsprozess <strong>für</strong> die Zielerreichung’ wichtig<br />
waren, postuliert.<br />
Heute nennen wir das Subjektperspektive, Empowerment, Wahrnehmung<br />
und Förderung der jungen Menschen in seiner Umwelt und Partizipation,<br />
d.h. ernst Nehmen junger Menschen, die sich bisher ausgeschlossen gefühlt<br />
haben. Die Jugendlichen entdecken ihre Fähigkeiten, die soziale Integra-<br />
tion wird gefördert. Eigentlich alter Wein in neuen Schläuchen! Der damals<br />
neue und innovative Ansatz, die jungen Menschen in den Mittelpunkt zu<br />
stellen, die Subjektperspektive zu institutionalisieren und flexible, passgenaue<br />
Hilfen zu entwickeln hat nichts von seiner Wirksamkeit verloren.<br />
Die Jugendlichen<br />
<strong>FBW</strong> Heute<br />
Am Anfang stand der Wille, eine ‚Lücke des<br />
Jugendhilfeangebotes’ zu schließen.<br />
Brüchige Biografien, Krisen, gesundheitliche Risiken und psychische Erkran-<br />
kungen, Gewalterfahrungen durch Erwachsene, gegen Erwachsene, von<br />
anderen Jugendlichen, gegen andere Jugendlichen und gegen sich selbst,<br />
sind schwere Rucksäcke, die die jungen Menschen, auf einem weiten<br />
Weg getragen haben und tragen. Die jungen Menschen die zu uns kommen,<br />
haben Hoffnungen und Sehnsucht nach einem normalen Leben<br />
und manchmal noch nicht einmal mehr das. Es gibt kein typisches Ziel-<br />
gruppenprofil, sondern eher eine Vielzahl von Problemlagen bzw. eine<br />
Kumulation von objektiven Faktoren wie Armut, Wohnungsnot, gesundheitliche<br />
Beeinträchtigung und subjektive Überforderung, die die<br />
jungen Menschen in einer Entwicklungsphase treffen in der sie den Über-<br />
gang vom Jugendlichen zum Erwachsenen bewältigen müssen und die,<br />
wie alle Übergänge eine Krise darstellen. Die jungen Menschen befinden<br />
sich also per se in einer kritischen Übergangsphase und sind gleich-<br />
zeitig mit vielen Problemen konfrontiert, eine <strong>für</strong> sie oftmals vermeintlich<br />
aussichtslose Situation.<br />
„Die Zeit als Be-<br />
treute hat mir sehr<br />
viel gebracht.<br />
Meine Betreuerin<br />
war <strong>für</strong> mich die<br />
engste Ansprech-<br />
person und Ver-<br />
traute, sie hat sich<br />
viel Zeit <strong>für</strong> mich<br />
genommen und<br />
mich unterstützt,<br />
wo sie konnte.<br />
Auch wenn ich nach<br />
der Betreuung<br />
noch nicht komplett<br />
stabil war, so hat<br />
mich diese zumindest<br />
auf den rich-<br />
tigen Weg bebracht,<br />
so dass ich heute<br />
sagen kann, dass es<br />
mit gut geht und<br />
gut gehen darf.“<br />
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