Modellvorhaben der Raumordnung - Verband Region Stuttgart
Modellvorhaben der Raumordnung - Verband Region Stuttgart
Modellvorhaben der Raumordnung - Verband Region Stuttgart
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Dipl.-Ing. Sebastian Wilske<br />
Universität Karlsruhe (TH)<br />
<strong>Region</strong>ales Siedlungsflächenmanagement und Stand des Projektes<br />
8<br />
<strong>Region</strong>ales Siedlungsflächenmanagement<br />
Glie<strong>der</strong>ung:<br />
• <strong>Region</strong>ales Siedlungsflächenmanagement<br />
• Begriff Innenentwicklungspotenzial<br />
• Erhebung von Innenentwicklungspotenzialen im regionalen Maßstab<br />
• Instrumente und Verfahren für ein nachhaltiges regionales<br />
Siedlungsflächenmanagement – erste Zusammenschau<br />
• Die Arbeitsplattform des Projektes – Stand <strong>der</strong> Umsetzung<br />
<strong>Region</strong>ales Siedlungsflächenmanagement<br />
Flächenmanagement hat zum Ziel, mit den gegebenen Flächenpotenzialen, innen wie<br />
außen, unter wechselnden Umständen und unter Beteiligung einer Vielzahl von Akteuren<br />
schonend umzugehen, Risiken zu minimieren und die Chancen, die die Vielzahl von<br />
Entwicklungsvorhaben und Bauprojekten für den Gesamtraum bieten, zu nutzen.<br />
Dieser Ansatz ist für die kommunale Ebene weitgehend einleuchtend, für die regionale<br />
Ebene bedarf es weitergehen<strong>der</strong> Überlegungen. Oftmals werden für die regionale Ebene als<br />
Flächenpotenziale nur die Flächen <strong>der</strong> Außenentwicklung betrachtet. Die erste Erweiterung<br />
dieser Betrachtungsweise ist die Einbeziehung <strong>der</strong> Reserven im Bereich <strong>der</strong> „noch nicht<br />
realisierten Außenentwicklung“, also die noch nicht baulich realisierten<br />
Entwicklungsmöglichkeiten im Bereich bestehen<strong>der</strong> Bauleitplanungen (FNP und<br />
gegebenenfalls BBP). Nur in seltenen Fällen wird <strong>der</strong> Bereich <strong>der</strong> Flächenpotenziale im<br />
Bereich <strong>der</strong> gewachsenen Orte einbezogen, dieser wird oft als alleinige Angelegenheit <strong>der</strong><br />
kommunalen Ebene angesehen.<br />
Dieser Ansatz führt in Zeiten von verlangsamtem Wachstum, Konsolidierung o<strong>der</strong> gar<br />
Schrumpfung dazu, dass ein immer größer werden<strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Gesamtentwicklung einer<br />
<strong>Region</strong> nicht in die überörtlichen Planungen, Projekte und Aktionen mit einbezogen wird.<br />
Wenn die Außenentwicklung sich wegen abnehmen<strong>der</strong> Nachfrage o<strong>der</strong> aufgrund<br />
planerischer Aktivitäten verlangsamt, so nimmt <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Entwicklungen im Bestand<br />
aufgrund notwendiger Aufwendungen für Betrieb und Unterhalt <strong>der</strong> Gebäude und<br />
Infrastrukturen naturgemäß zu.<br />
Während die Abstimmung <strong>der</strong> überörtlichen und kommunalen Planung für Entwicklungen im<br />
Außenbereich durch die eingespielten informellen und formellen Planungsabläufe<br />
wenigstens vom Ansatz her gegeben sind, fehlt die formelle Abstimmung im Innenbereich<br />
weitgehend. Informelle Abstimmungsprozesse müssen sich hier erst etablieren.<br />
Kernfrage eines regionalen Siedlungsflächenmanagements ist also, wie die überörtliche<br />
Planung in die Lage versetzt wird, integrierte Planungsansätze zu verfolgen, wenn die<br />
Entwicklungen vermehrt im Innenbereich stattfinden. Wie kann ein Vorgehen etabliert<br />
werden, welches die Kompetenzen <strong>der</strong> beteiligten Institutionen z.B. Kommunen und <strong>Region</strong><br />
berücksichtigt und doch eine Abstimmung <strong>der</strong> Handlungen in den verschiedenen Phasen <strong>der</strong><br />
Aktivierung von Flächenpotenzialen im Innen- und Außenbereich ermöglicht?