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2012/3 - Rudolf-Steiner-Schule Schwabing

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typisch waldorf: „man lernt nix“<br />

Die Lernvorgänge an der Waldorfschule sollen während der Klassenlehrerzeit in<br />

erster Linie durch das natürliche Lernbedürfnis der Kinder veranlasst werden.<br />

<strong>Steiner</strong> deutet den Eintritt der Schulreife als eine Entwicklung, während der sich die<br />

bildenden und formenden Kräfte des Leibes verinnerlichen und zur Grundlage der<br />

erwachenden kognitiven Fähigkeiten werden. Der Unterricht soll daher während<br />

der ersten acht Schuljahre grundsätzlich bildhaft gestaltet sein und die Phantasie<br />

der Kinder anregen. Die Lernmotivation erfolgt nicht durch angestrebte Ergebnisse<br />

einer (benoteten) Leistungsüberprüfung oder durch den Vergleich der Kinder<br />

untereinander, sondern duurch die Herausforderung der eigenen Fähigkeiten. Die<br />

Kinder sollten erleben, dass ihre Möglichkeiten von den Lehrkräften erkannt und<br />

angemessen gefordert oder behutsam gefördert werden.<br />

18<br />

19<br />

typisch waldorf: keine rechten Winkel<br />

Weil rechte Winkel viel zu einfach und zu billig sind?<br />

Damit die Lehrer keine Schüler in die Ecke stellen können?<br />

Weil man sich ohne rechte Winkel besser konzentrieren kann?<br />

Weil die Anzahl der Winkel die verschiedenen Denkweisen symbolisiert?<br />

Oft heißt es, an Waldorfschulen gebe es keine rechten Winkel. Oft bestätigt sich das<br />

auch. Waldorfschulen mit rechten Winkeln sind entweder in ein zuvor nicht „waldorfliches“<br />

Gebäude eingezogen, hatten nicht die finanziellen Mittel für diese kostenaufwendige<br />

Architektur oder legen schlichtweg doch nicht ganz soviel Wert darauf, was<br />

jedoch seltener ist.<br />

Das Prinzip dahinter ist, dass rechte Winkel anorganisch sind und nicht in der Natur<br />

vorkommen, was nicht der anthroposophischen Philosophie entspricht. Oft ist es so,<br />

dass Menschen sich in organischen Bauten wirklich wohler fühlen, auch wenn man es<br />

spontan schwer beschreiben kann.<br />

Viele Bauten nach anthroposophischem Architektur-Prinzip vermeiden, zu Teilen program-<br />

matisch, den rechten Winkel und bevorzugen den Kreisbogen, was sich jedoch in aller<br />

Regel als sehr kostentreibend erweist. Alternativ werden nicht-rechte Winkel verwendet. 4<br />

Tatsächlich geben Waldorfschüler vergleichsweise häufig an, dass sie ihren Unter-<br />

richt meist interessant fanden und Freude am Lernen verspürten. 1

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