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hAns lüdemAnn: AFriKA<br />

neues vom schwArzen Kontinent<br />

S V<br />

ollte es das jetzt gewesen sein? „Im Jazz geht es häufig darum,<br />

sich Dinge von anderen Musikern anzueignen, und irgendwann<br />

habe ich mich gefragt, wann denn eigentlich etwas<br />

Neues kommt“, erinnert sich Hans Lüdemann, 49, der sich seit<br />

den Neunzigerjahren mit afrikanischer Musik auseinandersetzt.<br />

„Sie bot mir damals neue Möglichkeiten, denn sie nutzt Rhythmen<br />

und Klangfarben, die im Westen nicht gebräuchlich sind.“<br />

1999 führte den Pianisten eine Konzertreise auf Einladung des<br />

Goethe-Instituts nach Westafrika, er spielte im Senegal, an der Elfenbeinküste,<br />

in Burkina Faso, Ghana und Mali. Auf dieser Reise<br />

lernte Hans Lüdemann zwei Musiker kennen, mit denen er noch<br />

heute arbeitet: Tata Dindin, der die Kora-Harfe spielt, und Aly<br />

Keita, bekannt als Virtuose des Balafons. Gemeinsam veröffentlichten<br />

sie als Trio Ivoire mehrere Alben, immer wieder fuhr Hans<br />

Lüdemann für Tourneen nach Afrika, siebenmal in den letzten<br />

WEstaFrika<br />

Afrikanischer Jazz<br />

benutzt Rhythmen und<br />

Klangfarben, die man<br />

im europäischen und<br />

amerikanischen Jazz<br />

kaum kennt.<br />

zwei Jahren, für dieses Jahr sind Tourneen in Europa und Nordamerika<br />

geplant. Mittlerweile ist seine Expertise auch in den USA<br />

gefragt, zurzeit hält Hans Lüdemann eine Gastprofessur am<br />

Swarthmore College in den USA. Doch bei aller Lust auf die Ferne<br />

hat Hans Lüdemann nie seine Faszination für eine abendländische<br />

Musik verloren, die schon von zahllosen Künstlern geschätzt<br />

wurde: „Ich muss jeden Tag ein wenig Bach spielen“, verrät<br />

er. „Das ist die großartigste Musik, die es gibt, und ich will sie mir<br />

immer wieder vor Augen halten.“<br />

trio ivoire: Across The Oceans (Enja, 2009) Das dritte Album<br />

der drei Menschen aus zwei Kontinenten – aus dieser Begegnung<br />

entstehen Exotik und Vertrautheit, Reibung und Erde, Spannung<br />

und Glanz. Dies ist keine Weltmusik, dies ist eine eigene Welt: Musik.<br />

www.hansluedemann.de<br />

zuHausE in dEr WElt<br />

Gastprofessor in den USA, gern gesehener Gast in<br />

Afrika: Hans Lüdemann ist gern und viel unterwegs.<br />

nEtz oHnE BodEn<br />

Florian Ross (re.) genießt es,<br />

mit Musikern aus anderen<br />

Ländern zu arbeiten.<br />

EuroPa<br />

Der „alte Kontinent“<br />

bietet eine Vielfalt an<br />

unterschiedlichen<br />

Kulturen – auch in der<br />

Musikszene.<br />

FloriAn ross: europA<br />

spielen ohne grenzen<br />

ier Songs von Florian Ross stehen im European Real Book,<br />

einer Sammlung der wichtigsten und eindrucksvollsten<br />

Jazzkompositionen des Kontinents – Standards und Stücke,<br />

die Standards werden können. Der 38-jährige Pianist hat an der<br />

Guildhall School of Music and Drama in London studiert, ist in<br />

Österreich, England, Schottland, Kroatien und Finnland aufgetreten,<br />

hat den ersten Preis beim Danish Radio Big Band Competition<br />

gewonnen und hat für den irischen Radiosender RTE Dublin<br />

und das Brussels Jazz Orchestra komponiert und arrangiert. Woher<br />

rührt diese weite Vernetzung? „Viele Kontakte entstanden im<br />

Studium und bei manchen Einrichtungen habe ich einfach mal<br />

angeklopft: Dem Brussels Jazz Orchestra habe ich ein paar Stücke<br />

geschickt, und die haben ihnen gefallen“, erklärt Florian Ross gelassen.<br />

„Danach wurde ich mit neuen Arbeiten beauftragt, lernte<br />

immer mehr Leute kennen und so entstand im Laufe der Zeit ein<br />

Schneeballeffekt.“ Eines seiner Stücke für das European Real Book<br />

heißt „Getting There Is Half the Fun“: Macht ihm das Reisen noch<br />

Spaß? „Ich lebe jetzt mit meiner Familie in Köln und freue mich,<br />

öfter zu Hause zu sein“, antwortet Florian Ross. „Trotzdem genieße<br />

ich weiterhin die Arbeit mit Musikern in anderen Ländern. Das<br />

hält mich wach und öffnet meinen Geist.“<br />

eight bAll & white horse (Intuition, 2007) Florian Ross<br />

zeigt sich ganz als Komponist und Arrangeur: Er spielt die Tasteninstrumente,<br />

aber die Hauptrollen spielen die Bläser. Entstanden<br />

sind dabei Stimmungen zwischen Filmmusik und Klangexperiment,<br />

vom verspielten „Cull Or Keep“ bis zum überraschenden<br />

„Quahog Wayland“. Stellen Sie sich vor, Alan Rickman würde den<br />

nächsten James Bond spielen: Dies wäre der Soundtrack dazu.<br />

www.florianross.de<br />

14 virtuos Ausgabe März 2010<br />

virtuos Ausgabe März 2010<br />

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